• 25.09.2009 17:58

  • von Roman Wittemeier

Streik beendet: Stimmen zur Imola-Rutschpartie

Nach nur fünf Minuten des ersten Freien Trainings traten die Superbike-Piloten in den Streik - Ben Spies: "Null Grip, schlimmer als bei Regen"

(Motorsport-Total.com) - Das Imola-Wochenende der Superbike-Weltmeisterschaft sollte zur großen Party werden, startete jedch mit einem Eklat. Als sich nach nur fünf Minuten des ersten Freien Trainings am frühen Freitagnachmittag Tom Sykes unsanft auf den Asphalt legte, zogen alle anderen Piloten die Notbremse. Die Superbike-Stars fuhren in die Box und traten in den Streik. Die Strecke in Imola bot nach diversen Zwischenfällen am WTCC-Wochenende zuvor nun überhaupt keine Haftung.

Titel-Bild zur News: Ben Spies

Kleiner Smalltalk und lockeres Rollen: Mehr ging am frühen Nachmittag nicht

"Wenn sie die Leute auf die Piste schicken wollen, dann sollen sie es tun. Aber ich werde definitiv nicht bei diesen Bedingungen fahren", schimpft WM-Leader Ben Spies gegenüber 'Motor Cycle News'. Sein Yamaha-Teamkollege Sykes hatte sich bei einem Highsider zwar "nur" eine Fußprellung zugezogen, doch dieser Unfall war für alle anderen Piloten eine entscheidende Warnung.#w1#

"So rutschig habe ich es noch nie erlebt", sagt Spies weiter, "denn es ist wirklich schlimmer als bei Regen." Auch der erfahrene Titelkonkurrent Noriyuki Haga hatte eine solche Situation zuvor noch nie erlebt. "Das ist zu gefährlich", meint der Japaner in Diensten von Ducati. "Wenn andere Jungs die Strecke sauberfahren wollen, dann sollen sie es tun. Ich jedenfalls mache das nicht."

Tom Sykes

Streik in Imola: Als Tom Sykes stürzte, fuhren alle anderen Piloten in die Box Zoom

"Im Nassen hast du sogar mehr Grip als hier im Trockenen", ätzte BMW Pilot Troy Corser. "Dabei sieht die Strecke gar nicht so dreckig aus, es bleibt nicht einmal viel Staub am Reifen haften", rätselt der Australier, der wenigstens zwei Runden lang sein Glück versucht hatte. "Kein Grip. Das ist nicht schön", gibt auch Max Biaggi zum Start seines Heimspiels zu. "So fahre ich nicht. Man rutscht nur herum", fügt Jonathan Rea hinzu.

"Diese Strecke ist furchtbar", spricht Shane Byrne offenbar vielen seiner Kollegen aus der Seele. "Ich bin ja noch irgendwie durch die erste Kurve gekommen, aber als ich dann ans Gas ging, flog mir das Hinterrad wild durch die Gegend. Erst dachte ich, ich hätte einen Plattfuß, dann fühlte es sich an wie ein Motorschaden. So schlimm war das."

Die Organisatoren konnten die Piloten in langen Diskussion nicht zur Weiterfahrt bewegen. Es folgte eine große Reinigungsaktion auf der italienischen Strecke. Erst um 17:45 Uhr gab es wieder grünes Licht für die Superbikes, die auf das erste Qualifying am Freitag verzichten müssen. "Ich warte erst einmal an, bis einige Leute etwas Gummi auf die Bahn gelegt haben", kündigt Corser an. "Wenn die Rundenzeiten in etwa auf dem Niveau vom Test sind, dann fahre ich vielleicht auch mal raus", sagt Spies.

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