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Roger Lee Hayden: Wo die Probleme liegen
Kawasaki-Neuzugang Roger Lee Hayden über den herzlichem Empfang im Superbike-Fahrerlager, die Sprachprobleme im Team und die Distanz zur Familie
(Motorsport-Total.com) - Roger Lee Hayden hat auf seinem bisherigen Weg durch den Motorsportdschungel zwar schon viel erlebt, doch 2010 steht der Bruder von MotoGP-Star Nicky Hayden vor einer ganz speziellen Herausforderung. Der Amerikaner hat in der Superbike-Weltmeisterschaft bei Pedercini-Kawasaki angedockt. Als Einzelkämpfer soll der die Grünen wieder flottmachen.

© Kawasaki
Roger Lee Hayden ist ein jüngerer Bruder von MotoGP-Star Nicky Hayden
Beim ersten Test in Portugal wurde Hayden sofort ins kalte Wasser geworfen. Der 26-Jährige musste sich innerhalb weniger Runden nicht nur auf der ZX-10R zurechtfinden, sondern auch die ihm bislang unbekannten Pirelli-Reifen kennenlernen. "Ich bin zwölf Jahre lang nur auf Dunlop gefahren. Der Unterschied ist aber nicht allzu groß. Es ist nichts, was mir wirklich Angst machen würde", fasst der Mann aus Kentucky zusammen.#w1#
Größere Probleme im fahrerischen Bereich erwartet Hayden nicht, auch sieht er die Kawasaki noch nicht am Ende der Entwicklung, aber dennoch könnten Probleme auftauchen: "Ich versuche, das Team kennenzulernen. Leider sprechen dort aber nur ganz wenige Leute Englisch. Ich spreche kein bisschen Italienisch. Das ist nicht ganz einfach." Hinzu kommt, dass der Amerikaner seine feste Bindung zur Familie lockern muss.
Mehrere Monate wird Hayden 2010 in Europa verbringen, erst zum Rennen im Miller Motorsports Park wieder in die USA zurückkehren. "Für meine Eltern wird das auch schwierig. Tommy fährt in der amerikanischen AMA-Serie, Nicky in der MotoGP und ich bei den Superbikes. Wir haben teilweise alle drei gleichzeitig unsere Rennen. Da wird es für Mum und Dad ganz schön kompliziert, das alles zu verfolgen. Ohnehin haben sie wenig Zeit, weil mein Vater gerade ein neues Geschäft aufgemacht hat."
"Bislang war ich daran gewöhnt, dass ich immer einen älteren Bruder um Rat fragen konnte", sagt Roger Lee Hayden, der 2007 einen Wildcard-Einsatz in der MotoGP hatte. "Aber im Superbike-Fahrerlager sind wirklich nette Jungs. Die sind beim Test alle auf mich zugekommen und haben sich vorgestellt. Chris Vermeulen und Jonathan Rea sind echt lockere Typen, ganz entspannt. Auch Troy Corser und Shane Byrne machen einen netten Eindruck."
Als großes Vorbild für Hayden gilt natürlich Ben Spies. Der neue Tech3-Yamaha-MotoGP-Pilot war 2009 direkt aus den USA in die Superbike-WM gekommen und hatte als Rookie den Titel geholt. "Aber so ganz vergleichen kann man es nicht", schränkt Hayden ein. "Ben landete sofort in einem der besten Werksteams. Was ich mir aber abschauen kann: Er hat sich bei seinem Einstieg in Europa überhaupt nicht verändert, hat seine Art in keinster Weise angepasst. Ich werde also meine Sache auch so durchziehen, wie ich es möchte."

