• 04.02.2013 17:03

Porträt: Chaz Davies

Der ehemalige Grand-Prix-Pilot fand über die AMA in die Supersport-WM und von dort in die Superbike-WM: Bei BMW erstmals Werksfahrer

(Motorsport-Total.com) - Motorräder waren immer schon die große Leidenschaft von Chaz Davies. Sie faszinierten den Waliser bereits, als er noch im Kinderwagen saß. "Damals war ich wirklich noch ganz klein. Ich war gerade alt genug, um erste Emotionen ausdrücken zu können. Wenn sich ein Motorrad genähert hat, habe ich mich größer gemacht und angefangen, aufgeregte Geräusche von mir zu geben", erinnert er sich schmunzelnd.

Titel-Bild zur News: Chaz Davies

Chaz Davies hatte schon als Kind eine Schwäche für Motorräder Zoom

Davies begann seine Karriere 1995 im zarten Alter von acht Jahren in der Britischen Mini-Moto-Meisterschaft. In dieser Zeit reifte auch sein Wunsch, Motorradrennfahrer zu werden: "Damals dachte ich mir, dass es toll wäre, wenn ich das eines Tages beruflich machten könnte." 1999 ermöglichte ihm eine Sondergenehmigung, als Zwölfjähriger an der Aprilia-Challenge-125er-Meisterschaft teilzunehmen. In diesem Jahr wurde er als "Superteen des Jahres" ausgezeichnet. 2001 gewann er als jüngster Fahrer aller Zeiten ein Rennen der Britischen 125er-Meisterschaft, zudem bestritt er Läufe der Spanischen 125er-Meisterschaft.

2002 startete Davies seine internationale Karriere in der 125er-Weltmeisterschaft. Dabei war er der jüngste Fahrer überhaupt, der eine volle Grand-Prix-Saison bestritt. In den folgenden drei Jahren fuhr er für Privatteams in der 250er-Weltmeisterschaft. Mit unterlegenem Material sorgte er für Highlights, doch große Erfolge waren nicht möglich. 2006 bestritt er erste Rennen in der US-amerikanischen AMA, in der er danach drei volle Jahre fuhr. Zudem gab er 2007 sein MotoGP-Debüt und bestritt mehrere Grands Prix in der Königsklasse.


Fotos: Präsentation des BMW-Superbike-Teams


Zur Saison 2010 kehrte Davies zurück nach Europa, und er drehte wieder richtig auf. In seinem ersten Jahr in der Supersport-Weltmeisterschaft beeindruckte er mit Speed und ersten Podiumsplätzen. 2011 schlug dann seine große Stunde: Mit sechs Siegen krönte er sich zum Supersport-Weltmeister. Der Aufstieg in die Superbike-Weltmeisterschaft war ein logischer Schritt. In seiner Debütsaison 2012 setzte Davies seinen Weg nach vorn konsequent fort. Im Motorland Aragon holte er seinen ersten von bisher vier Podiumsplätzen, am Nürburgring feierte er seinen ersten Sieg in der Superbike-Weltmeisterschaft.

Zu diesem Zeitpunkt stand fest, dass er 2013 neuer BMW-Werksfahrer wird. Seinen ersten Test auf der BMW S 1000 RR bestritt er Anfang November 2012. Auch privat liebt Davies alles, was einen Motor hat - oder zumindest Räder: Neben Motorrädern sind dies auch Karts und Fahrräder. Generell ist er ein Mensch, der auf unnötige Hektik gern verzichten kann. "Ich bin ein sehr entspannter Typ und kann mit zu viel Chaos nichts anfangen. Ich versuche, in meinem Leben alles so weit wie möglich zu planen, und mag es weniger, wenn Unvorhergesehenes passiert", beschreibt er sich selbst.