Philipp Öttl: Welche Rennserien ihn neben der Superbike-WM reizen

Für 2024 kam Philipp Öttl in der Superbike-WM unter, doch wo könnte der Deutsche eines Tages landen, wenn seine WSBK-Karriere zu Ende geht?

(Motorsport-Total.com) - Seit der Saison 2022 ist Philipp Öttl Stammpilot in der Superbike-WM. Nach zwei soliden Jahren bei GoEleven-Ducati führte Öttls Weg im vergangenen Winter zu GMT94-Yamaha, wo er Lorenzo Baldassarri ersetzte.

Titel-Bild zur News: Philipp Öttl

Philipp Öttl feiert im Mai seinen 28. Geburtstag Zoom

Bei seinen Abstechern in die Langstrecken-WM hat Öttl gezeigt, dass er eine gewisse Leidenschaft für den Endurance-Sport hat. Doch welche Rennserien reizen den 27-jährigen Deutschen sonst noch?

Wir haben exklusiv bei Öttl nachgehakt und gefragt, welche Serien er nach seiner Zeit in der Superbike-WM als reizvoll empfinden würde. Sein Blick richtet sich in die USA und nach Großbritannien, wo die aktuell stärksten nationalen Superbike-Meisterschaften beheimatet sind.

"Die MotoAmerica ist interessant und die BSB ist ebenfalls interessant", erklärt Öttl gegenüber Motorsport-Total.com und begründet: "Das sind Meisterschaften, die wirklich speziell sind. Man muss höchsten Respekt davor haben, weil es sicher nicht einfach ist. Für mich hat es einen sportlichen Wert."

Kein Interesse an der IDM und "Hassliebe" für die Langstrecken-WM

"Andere nationale Meisterschaften interessieren mich nicht", erteilt er der Internationalen Deutschen Meisterschaft (IDM) eine Absage. "Die Langstrecken-WM ist ebenfalls noch interessant für mich", bemerkt Öttl, der in den beiden vergangenen Jahren bereits einige Erfahrungen sammelte.

"Für die Langstrecke empfinde ich eine Hassliebe", scherzt Öttl, der bei seinen Einsätzen an seine Grenzen ging. "Es ist eine riesige Herausforderung, aber auch irgendwie schön. Natürlich ist es für die Fahrer richtig hart. Es ist auf jeden Fall etwas, das ich für die Zukunft im Kopf habe."

Philipp Öttl; Chaz Davies

Philipp Öttl (mitte) zeigte bei seinen Einsätzen für ERC-Ducati starke Leistungen Zoom

Philipp Öttl erhielt diverse Angebote aus der Langstrecken-WM

Nach dem Wechsel von GoEleven-Ducati zu GMT94-Yamaha haben sich Öttls Möglichkeiten für spontane Einsätze in der Langstrecken-WM verändert. Da deutlich mehr Teams auf das Material von Yamaha setzen, kommt Öttl bei deutlich mehr Teams in Frage.

Die Mannschaft von YART konnte sich im Vorjahr durchsetzen und mit Marvin Fritz, Niccolo Canepa und Karel Hanika den Titel sicherstellen. Das österreichische Yamaha-Spitzenteam hat mit Robin Mulhauser zudem einen schnellen Ersatzfahrer.

Karel Hanika, Marvin Fritz, Niccolo Canepa

YART gewann im Vorjahr mit Karel Hanika, Marvin Fritz und Niccolo Canepa die EWC Zoom

"Ich denke nicht, dass mich Yamaha aktuell in der Langstrecken-WM braucht", bemerkt Öttl. "Sie haben drei Topfahrer und einen Ersatzfahrer. Wenn mich der Mandy Kainz (Teamchef; Anm. d. Red.) aber anruft, weil er aus irgendeinem Grund einen Fahrer benötigt, dann würde ich natürlich nicht nein sagen."

Öttl hätte bereits in diesem Jahr den Fokus auf die Langstrecken-WM richten können, wollte aber lieber weiter Sprintrennen in der Superbike-WM fahren. "Ich hatte gute Angebote für die Langstrecke", verrät er. "Doch es wäre wahrscheinlich zu früh für mich gewesen."


Fotos: WSBK 2024: Saisonauftakt auf Phillip Island (Australien)


"Rückblickend hätte ich es sicher bereut, wenn ich so zeitig in die Langstrecke gewechselt wäre. Deshalb sind die Superbike-WM oder die BSB und die MotoAmerica aktuell reizvoller für mich", so der ehemalige Grand-Prix-Pilot.

Beim Saisonauftakt der Superbike-WM 2024 erlebte Öttl ein durchwachsenes Wochenende. In der Superpole qualifizierte sich Öttl für Startplatz 18. Das erste Rennen beendete er als 16. knapp außerhalb der Punkteränge. Auch im Sprint ging Öttl leer aus. Im finalen Rennen kassierte der Yamaha-Neuzugang als 14. immerhin zwei WM-Zähler und kommt somit als WM-17. zum Europaauftakt nach Barcelona.

Philipp Öttl

Philipp Öttl auf der Yamaha R1 des GMT94-Teams Zoom