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Neukirchner gibt zu: "War übermotiviert"
Max Neukirchner erlebte in Katar ein durchwachsenes Rennwochenende, verteidigte aber mit einer starken Leistung in Lauf zwei den dritten WM-Rang
(Motorsport-Total.com) - Mit einer Bestzeit im ersten Freien Training war Max Neukirchner ins zweite Rennwochenende der Superbike-Saison 2009 in Katar gestartet, doch schlussendlich fiel seine Ausbeute in der Wüste eher mager aus: Neun Punkte sammelte der Alstare-Suzuki-Pilot auf dem Losail Circuit in Doha, womit er in der Weltmeisterschaft vom zweiten auf den dritten Platz zurückfiel.

© Alstare
Im zweiten Rennen trat Max Neukirchner viel beherrschter auf als im ersten
Das Übel hatte seinen Anfang bereits am Donnerstagnachmittag genommen, als sich Neukirchner im Abstimmungsdschungel verirrte. Tags darauf stürzte er am Morgen im Freien Training: "Ich war übermotiviert und wollte schneller fahren, als es mein Bike zuließ. Das war der Grund für den Crash", gestand der 25-Jährige, der vom 19. Startplatz aus in die heutigen Rennen starten musste. Grund dafür war eine zu spät lancierte Finalattacke im ersten Segment der Superpole.#w1#
Schlechtes Timing in der Superpole

© Aprilia
So sehen zwei Tausendstelsekunden aus: Shinya Nakano vs. Max Neukirchner Zoom
"Als ich den Qualifyer montieren ließ, merkte ich schon, dass es ziemlich knapp werden würde. Ich war schon auf der Zielgeraden, aber kurz vor mir fiel die Flagge", ärgerte er sich. "Wir müssen dringend unsere Taktik für die Superpole überdenken. Ich kann nicht jedes Mal von so weit hinten starten, wenn ich um Siege fighten will." Für den Renntag kündigte er jedoch an: "Ich lasse den Kopf nicht hängen und gebe alles!"
Genau genommen sogar einen Hauch zu viel, zumindest im Warmup: Neukirchner kollidierte auf seiner ersten schnellen Runde mit der BMW von Troy Corser, wodurch er zu Sturz kam und das veränderte Setup nicht mehr ausprobieren konnte. Der Deutsche war über das Verhalten seines australischen Konkurrenten alles andere als happy: "Troy ist gefahren, als wären wir in der letzten Runde eines Rennens..."
Neukirchner erwischte im ersten Lauf einen guten Start und kam als 15. aus der ersten Runde zurück. In der dritten Runde musste er am Ende der Geraden ins Kiesbett ausweichen, weil er im Windschatten von zwei Kontrahenten seinen Bremspunkt verpasst hatte. Mit der Wut im Bauch drehte der Stollberger die schnellsten Runden im Feld, ehe er in der sechsten Runde an aussichtsloser Position liegend endgültig crashte.
Zentimeterduell mit Nakano
Im zweiten Lauf zügelte Neukirchner sein Temperament etwas, sodass er sich konsequent durch das Feld arbeitete. Im Finish lieferte er sich ein packendes Duell mit Shinya Nakano. Der Aprilia-Pilot beschrieb dieses folgendermaßen: "Fünf Runden vor Schluss hat mich Neukirchner erst ein- und dann überholt. Dann begann ein ganz enger Fight. Auf der Ziellinie war ich in seinem Windschatten - es haben nur ein paar Zentimeter auf den sechsten Rang gefehlt."
Neukirchners Fazit des zweiten Rennwochenendes: "Dieses Wochenende werde ich nicht so schnell vergessen. Der Sturz am Freitag brachte mich aus dem Konzept. Ich wollte mehr, als mir das Bike erlaubte. In so einer Situation muss ich lernen, mich zu bremsen. Für das erste Rennen war ich übermotiviert, aber ich bin nun mal Rennfahrer und wollte unbedingt schnell nach vorn kommen. Da passiert dann eben so ein Mist."
"Das zweite Rennen war schon eher nach meinem Geschmack", fuhr er fort. "Der Fight mit Nakano hat richtig Spaß gemacht. Leider ging es nicht um den ersten Platz, sondern um den sechsten. Ich habe dem gesamten Team am Wochenende richtig Arbeit bereitet und muss mich für ihren Einsatz bedanken. Wir haben aber eine ganze Menge dazugelernt und werden in Valencia hoffentlich zu alter Stärke zurückfinden."

