Morais: "Elektronik macht den Unterschied"

Sheridan Morais hat für sein Heimrennen in Kyalami eine Wildcard für Aprilia erhalten - Schwieriger Umstieg auf ein Werksmotorrad

(Motorsport-Total.com) - Der südafrikanische Superbike- und Supersport-Champion Sheridan Morais hat für die Veranstaltung in Kyalami eine Wildcard erhalten. Der 25-Jährige wird eine Werks-Aprilia an der Seite von Max Biaggi und Leon Camier steuern. Bisher hat der Südafrikaner an sechs Rennen teilgenommen. In der aktuellen Saison ersetzte er bereits Broc Parkes im CRS-Honda-Team in Portimaõ.

Titel-Bild zur News: Max Biaggi

Auf einer Aprilia RSV4 wird Sheridan Morais sein Heimrennen bestreiten

"Die Erfahrung auf der Honda war sehr schwierig, weil das Team neu in der WM und ein Aufstieg immer gewaltig ist", sagt Morais über sein Wochenende in Portugal. "Viele Menschen verstehen nicht, wie kompliziert es ist, Kurzeinsätze auf verschiedenen Maschinen, in verschiedenen Teams und mit unterschiedlichen Sprachbarrieren zu absolvieren. Dazu kommen auch unbekannte Strecken."#w1#

In der vergangenen Saison bestritt Morais bereits sein Heimrennen in Kyalami auf einer Kawasaki. Dazu kamen die beiden Läufe in Magny-Cours für die Grünen. In seinen bis dato sechs WM-Rennen war Platz elf beim zweiten Lauf in Kyalami das beste Resultat. "Der Heimvorteil bringt mich in eine gute Position, denn jedes Mal wenn ich auf die Strecke gehe, lerne ich etwas Neues über die Maschine. Auf diesem Level bringt die Streckenkenntnis nur 20 Prozent. Ohne Fachwissen und Erfahrung hat man mit den Motorrädern sehr zu kämpfen, denn sie sind in jedem Bereich besser als das, was wir hier in Südafrika fahren", beschreibt Morais die Herausforderung, die auf ihn zukommt.

"In Südafrika ist jede Form der Elektronik verboten. Es gibt auch keine Telemetrie, die uns Fahrern hilft, das Motorrad besser zu verstehen", beschreibt der 25-Jährige die Unterschiede. "Die meisten Superbikes haben eine ähnliche Konfiguration und Leistungsfähigkeit. Man kann die Stoßdämpfer nur zu einem gewissen Grad einstellen. Den Vorteil gewinnt man durch all die elektronischen Spielereien. Dieser Bereich macht mir Sorgen. In der WM werden auch andere Materialien beim Motor verwendet. Wir haben rund 170 PS, während die Werksmotorräder über 220 PS Leistung verfügen."


Fotos: Superbike-WM in Assen


Zahlreiche Fans werden für Morais in Kyalami die Daumen drücken. Mit der Aprilia sitzt er erstmals auf einer konkurrenzfähigen Maschine. Die Hoffnungen seiner Landsleute sind hoch. Doch was kann man realistisch erwarten? "Ich denke, die RSV4 wird speziell mit Biaggi sehr konkurrenzfähig sein. Ich hoffe, dass mir meine Erfahrungen auf der Standard-Version der Aprilia, die ich hier in Südafrika fahre, helfen wird. Aber im Vergleich mit der Werksmaschine ist es wie Tag und Nacht. Mein Fokus liegt darauf, mich mit der Abstimmung vertraut zu machen und meine Rundenzeiten schrittweise zu steigern", beschreibt Morais seine Zielsetzung.