Marco Melandri: "Ducati hat die beste Elektronik"

Routinier Marco Melandri vergleicht die Ducati Panigale mit den anderen Superbikes und schwärmt vom drehmomentstarken Motor und der komplexen Elektronik

(Motorsport-Total.com) - In der Saison 2011 debütierte Marco Melandri in der Superbike-WM und kämpfte bereits in seiner Debütsaison um den WM-Titel. Vier Siege gelangen Melandri mit der Yamaha R1. Nur Ex-MotoGP-Kollege Carlos Checa hatte am Saisonende mehr Punkte auf seinem Konto. In den beiden darauffolgenden Jahren wollte Melandri BMW zur WM führen, scheiterte aber in beiden Jahren knapp.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Marco Melandri gewöhnte sich schnell an den V2-Motor der Ducati Panigale Zoom

2014 war Melandri erneut siegfähig, doch die Umgewöhnung zur Aprilia RSV4 dauerte zu lange. Als Melandri ein Gefühl für das Motorrad entwickelte, war der WM-Zug schon abgefahren. 2017 wagt Melandri einen neuen Versuch, den Titel in der Superbike-WM zu gewinnen. Dieses Mal sitzt der Italiener auf einer Ducati Panigale.

"Ich mag das Motorrad sehr. Es harmoniert mit meinem Stil und meinem Charakter", erklärt Melandri im Gespräch mit 'MotoMatters'. "Es ist sehr wichtig, welches Gefühl das Motorrad vermittelt. Ich fühle mich auf dem Motorrad wohl und habe Spaß damit. Ich kämpfe nicht mit dem Motorrad. Deswegen schaue ich sehr optimistisch in die neue Saison."


Fotos: Superbike-WM-Test in Jerez


Nach vier Jahren mit Vierzylindermaschinen wird 2017 Melandris erste Saison mit einem V2-Superbike sein. "Ich mag den Charakter des Motors sehr. Das macht alles einfacher. Die Jungs um mich herum arbeiten sehr professionell. Ich mag das Drehmoment. Es ist richtig toll. Man hat bereits bei niedrigen Drehzahlen sehr viel Drehmoment", lobt der Ducati-Neuzugang.

Marco Melandri

Die Abstimmung der Elektronik ist laut Marco Melandri knifflig Zoom

"Wenn man von einem Vierzylindermotorrad kommt, dann ist es schwierig, weil man hohe Drehzahlen erwartet, doch der Motor verhält sich wie ein Diesel. Deshalb muss man schnell die Gänge wechseln", erklärt Melandri, der keine Umstellungsprobleme hatte. "Die Ducati unterscheidet sich nicht so stark von den anderen Motorrädern, die ich bereits fuhr. Der Unterschied ist genau so groß wie zwischen der Yamaha, der BMW und der Aprilia."

"Das Motorrad ist nicht so viel anders. Es ist ein Zweizylinder-Motorrad, doch wenn man fährt, dann zählt man nicht die Zylinder", scherzt der ehemalige 250er-Weltmeister, der neben dem Motor die Elektronik der Ducati lobt: "Ich denke, die Ducati hat die beste Elektronik im ganzen Feld. Die Abstimmung ist aber sehr kompliziert. Mein Elektronikspezialist begann in Aragon damit, das System zu erlernen. Es wird eine Weile dauern, doch das Potenzial ist sehr groß", befürchtet der Superbike-Vizeweltmeister von 2011.