Lavilla glaubt an Aufschwung der Superbike-WM

Ex-Rennfahrer Gregorio Lavilla tritt im neuen Management-Gerüst der Superbike-WM die Nachfolge von Paolo Ciabatti an und sitzt auch in der Rennleitung

(Motorsport-Total.com) - Die Superbike-Weltmeisterschaft befindet sich spätestens seit dem vergangenen Jahr im Umbruch. Nach der Übernahme der Vermarktungsrechte durch die Dorna nehmen die neuen Strukturen langsam aber sicher Gestalt an. An der Spitze des neuen Gremiums sitzen Javier Alonso und Daniel Carrera.

Titel-Bild zur News: Gregorio Lavilla

Vom Superbike ans Regelpult: Gregorio Lavilla fuhr bis 2009 selbst Rennen Zoom

Für die sportlichen Belange wurde Ex-Superbike-Pilot Gregorio Lavilla verpflichtet. Der Spanier, der es bei 180 Starts auf der WM-Bühne zu zwölf Podestplätzen, aber keinen Sieg brachte, tritt damit die Nachfolge des zu Ducati abgewanderten Paolo Ciabatti an. Ende der Saison 2009 hatte sich Lavilla vom aktiven Rennsport zurückgezogen und war im vergangenen Jahr als MotoGP-Crewchief im Claiming-Rule-Team Avintia tätig.

In der Superbike-WM gehört Lavilla ab sofort einer dreiköpfigen Besetzung an. "Im Moment besteht meine Aufgabe darin, Javier Alonso und Daniel Carrera dabei zu helfen, die komplette Organisationsstruktur aufzubauen. Meine Rolle ist speziell auf die sportliche Seite ausgerichtet und umfasst das Pflegen der Kontakte zu den Teams sowie die Regeln und die Abnahme der Rennstrecken. Ich werde auch Teil der Rennleitung sein", erklärt Lavilla im Gespräch mit GPOne.com'.

"Flag-to-Flag"-Rennen auch bei den Superbikes

Angesprochen darauf, welche Pläne man in Reihen der Dorna hat, um den Status der Superbike-WM nicht nur zu erhalten, sondern auszubauen, antwortet der Spanier: "Es wird darauf ankommen, eine Formel zu finden, die es allen Teams, Fahrern und Herstellern erlaubt, wettbewerbsfähig zu sein. Wenn uns das gelingt, wird der Rennsport besser sein als in der Vergangenheit."

Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta ist die rasante technische Entwicklung in der Superbike-Szene, wo inzwischen mehr Prototypen als seriennahe Bikes antreten, schon seit längerem ein Dorn im Auge. Dieser Umstand war nicht zuletzt einer der Gründe, weshalb sich der MotoGP-Vermarkter im vergangenen Jahr auch die Rechte an der Superbike-WM sicherte.

So greift eine aus der MotoGP-WM bekannte Regel ab sofort in abgewandelter Form auch in der Superbike-WM, nämlich, dass ein Rennen bei wechselnden Witterungsbedingungen nicht mehr abgebrochen wird. Stattdessen haben die Piloten nun die Möglichkeit, im Zuge eines "Flag-to-Flag"-Rennens einen Boxenstopp einzulegen und die Reifen zu wechseln. Im Grand-Prix-Sport wechseln die Piloten in einem solchen Fall gleich das komplette Bike.

"Das halte ich für eine sehr interessante Idee, denn wechselhafte Bedingungen erleben wir oft. In der Vergangenheit kam es durchaus vor, dass ein Fahrer bei einsetzendem Regen auf Slicks draußen bleiben wollte, doch dann kam die Rote Flagge. Jetzt kann jeder Fahrer für sich selbst entscheiden, welche die beste Strategie ist", kommentiert Lavilla die Neuerung für die Superbike-WM.