Lavertys Weg aus der Formkrise

Nach einer schwierigen ersten Saisonhälfte hat Eugene Laverty in Aragon den Umschwung geschafft - Der Aprilia-Pilot ist für den Rest des Jahres zuversichtlich

(Motorsport-Total.com) - Im Vorjahr zeigte Eugene Laverty in seiner Rookie-Saison auf. In Monza gewann der Nordire, der 2011 für Yamaha fuhr, beide Rennen und machte mit einigen Highlights auf sich aufmerksam. Da Yamaha die Tore des Superbike-Teams zusperrte, stand Laverty ohne Motorrad da und wechselte schließlich ins Aprilia-Werksteam. Die Vorzeichen waren gut, denn in den Händen von Max Biaggi wurde die RSV4 Weltmeister und das Bike zählt zu den Besten im Feld. Dennoch ließen Lavertys Resultate in der ersten Saisonhälfte zu wünschen übrig. In Assen und Monza kletterte er zwar als Dritter auf das Podium, aber im Vergleich zu Biaggi waren die Resultate nicht konstant und selten war der 26-Jährige in der Spitzengruppe mit dabei.

Titel-Bild zur News: Eugene Laverty

In Aragon kämpfte Eugene Laverty (58) bis zum Schuss um den Sieg mit

Während Biaggi nach acht Wochenenden die WM anführt, so rangiert Laverty auf Position sieben. Die durchwachsenen Ergebnisse lagen aber auch an technischen Problemen. In Donington, Utah und Misano gab es Schwierigkeiten bei der Beschleunigung. Diese konnten die Mechaniker bei Testfahrten lösen und Laverty war zuletzt in Aragon mit dabei und konnte um den Sieg mitkämpfen. "Diese Motorräder sind heute so kompliziert und haben ihr eigenes Gehirn, sodass sie manchmal gegen den Fahrer arbeiten."

"Ich machte mir in den Rennen Sorgen, dass ich einen Unfall verursachen würde, weil ich nicht Beschleunigen konnte. Die einzige Chance auf ein Überholmanöver war es, mich tief neben einen anderen Fahrer zu bremsen", schreibt Laverty in seinem persönlichen Blog. "Mich haben Leute oft komisch angeblickt, als ich ihnen erklärt habe, dass die Aprilia ein tolles Paket ist und im Vergleich zum Vorjahr ein Schritt nach vorne ist. Ich konnte hören, wie sie dachten:'Und warum fährst du dann im Mittelfeld?'"

"Ich kann es ihnen nicht übel nehmen oder es den Fans vorhalten, die begonnen haben an mir zu zweifeln. Fakt ist, dass es viele Fahrer gibt, die nur Mist reden. Das macht es schwierig zwischen einem ehrlichen Mann und einem Dummschwätzer zu unterscheiden", findet Laverty klare Worte. In Aragon hat sich angedeutet, dass er wieder auf dem Weg nach vor ist. Auch am ersten Trainingstag in Brünn war der Nordire im Spitzenfeld mit dabei.

Deswegen ist er für den Rest der Saison zuversichtlich. "Nach drei unglaublich harten Runden war es sehr schön, in Aragon wieder auf dem Podium zu stehen. Ich habe erwartet, dass ich in dieser Saison regelmäßig auf dem Podium stehen werde, da die Wintertests sehr erfolgreich waren. Ich glaube, dass wir das von jetzt an erreichen können."

"Ich kann nur versuchen Rennen zu gewinnen. Wer weiß, vielleicht kann ich mich in der WM wieder den Top 3 nähern. Nach dem Aragon-Rennen hatten wir dort am Montag einen positiven Test. Dabei haben wir große Fortschritte mit der Aprilia erzielt", ist Laverty optimistisch.