Klares Bekenntnis zur Superbike-WM: Ducati schaut nicht nur auf die MotoGP

Ducati nimmt das neue V4-Projekt in der WSBK sehr ernst und möchte bereits im Debütjahr der neuen Panigale V4R um den WM-Titel kämpfen

(Motorsport-Total.com) - Ducatis bisher letzter Titelgewinn in der Superbike-WM liegt bereits sieben Jahre zurück. Nach Carlos Checas Triumph in der Saison 2011 konnten lediglich Aprilia und Kawasaki Meisterschaften gewinnen. Mit der aufwendig konstruierten V2-Panigale gelang Ducati kein Titel. Gegen die Vierzylindermaschinen war trotz hohem Aufwand kein Kraut gewachsen. Doch das neue V4-Superbike macht den Verantwortlichen in Bologna Mut. Ducati nimmt die WSBK extrem ernst und investiert große Anstrengungen, um in der seriennahen Meisterschaft wieder an alte Erfolge anzuknüpfen.

Titel-Bild zur News: Chaz Davies

Beim Aragon-Test debütierte die Rennversion der 2019er-Ducati Zoom

"Die Superbike-WM ist nach wie vor sehr wichtig für Ducati. Dort kommen wir her", stellt Sportdirektor Paolo Ciabatti klar. "Wir haben in der Superbike-WM viele Rennen und Titel gewonnen, doch leider gelang uns mit der Panigale R kein Titelgewinn. Wir gewannen in den vergangenen Jahren sehr viele Rennen und Chaz Davies wurde zuletzt zwei Mal in Folge Vizeweltmeister. Wir waren die einzigen ernsten Gegner von Rea und Kawasaki."

"Die neue V4R-Maschine wurde intensiv entwickelt. Michele Pirro testete die Maschine. Wir sind zufrieden und ich denke, dass wir eine sehr konkurrenzfähige Waffe haben, um den Titel nach Bologna zurückzuholen. Zuletzt gelang es uns 2011 mit Carlos Checa. Natürlich wird es nicht einfach, weil Kawasaki alles geben wird, um das Motorrad zu verbessern und sich an der Spitze zu behaupten. Wir sind aber zuversichtlich, dass sowohl das Motorrad als auch unsere Fahrer in der Lage sind, im kommenden Jahr um den Titel zu kämpfen", bemerkt Ciabatti gegenüber 'WorldSBK.com'.

Mit Vizeweltmeister Chaz Davies, Ex-MotoGP-Pilot Alvaro Bautista, Nachwuchshoffnung Michael Ruben Rinaldi und WSBK-Laufsieger Eugene Laverty verfügt Ducati über starke Fahrer. Die Zeiten der ersten Tests belegen, dass die neue V4-Maschine ein gelungener Wurf ist.

Chaz Davies

Letzter Auftritt beim Saisonfinale: In Katar ging Ducatis V2-Ära zu Ende Zoom

Die Traditionalisten im Ducati-Lager rümpften die Nase, als das Ende des V2-Motors besiegelt wurde, doch einige Merkmale blieben erhalten. So verfügt auch das neue V4-Aggregat über eine desmodromische Ventilsteuerung. Zudem kehrte die Trockenkupplung mit der V4R zurück.

"Wir wollten ein paar Dinge so beibehalten, hauptsächlich die Desmodromik. Der Wechsel zu einem Vierzylindermotor war die logische Schlussfolgerung, weil man einen Vierzylinder benötigt, um mitzuhalten. Wir griffen auf den Motor der GP15 als Basis zurück. Das ist ein kompakter und leistungsstarker Motor, auch für die Serienmaschine", bemerkt Ciabatti. "Der Motor der GP15 war der erste Motor, der unter der Leitung von Gigi Dall'Igna entstand."

Michele Pirro

Prominenter Tester: Michele Pirro half bei der Entwicklung des neuen Superbikes Zoom

Luigi Dall'Igna konzentrierte sich nach seinem Wechsel von Aprilia zu Ducati vorrangig um das MotoGP-Projekt. Doch bei der V4-Panigale erkennt man die Handschrift des Ducati-Corse-Strategen. "Das war vermutlich die größte Änderung seit meiner Ankunft bei Ducati. Wir änderten in der Superbike-WM unsere Philosophie", kommentiert er den Wechsel zum V4-Motor. "Das Motorrad ist komplett neu. Wir müssen uns mit allen Bereichen beschäftigen, aber hauptsächlich mit dem Chassis. Die Performance des Motors ist bereits zufriedenstellend."

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