Haslam: Wie der Vater, so der Sohn
BMW Pilot Leon Haslam kann an der Rennstrecke stets auf die Ratschläge seines berühmten Vaters "Rocket" Ron zählen - Bei BMW sofort heimisch gefühlt
(Motorsport-Total.com) - Der Name Haslam hat im Motorradrennsport eine lange und erfolgreiche Vergangenheit. "Rocket" Ron Haslam, Vater des aktuellen BMW Werkspiloten in der Superbike-Weltmeisterschaft, Leon, gewann in seiner aktiven Zeit nicht weniger als drei WM-Titel und vier nationale Meisterschaften in Großbritannien. Insgesamt war Haslam sen. bei über 100 Grands Prix der Motorrad-Weltmeisterschaft am Start.

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Ron und Leon Haslam: Seit Jahren ein erfolgreiches Gespann
Leon trat wenig überraschend in die Fußstapfen seines berühmten Vaters und fand über den Motocross-Bereich und insgesamt fünf Jahre in der Motorrad-Weltmeisterschaft - während derer er sowohl in der 125er-, der 250er-, als auch der 500er-Klasse an den Start ging - den Weg in die Superbike-WM. Für seine sechste Saison spannte der 28-Jährige zu Beginn des Jahres 2011 mit dem BMW Team zusammen.
Wenngleich Leon derjenige ist, der die BMW S1000 RR pilotiert, so ist Vater Ron ebenso ein regelmäßiger Gast in der Box der Münchner wie der Fahrer selbst. "Mein Vater Ron und ich, wir sind nicht einfach nur Vater und Sohn. Vielmehr sind wir beste Freunde", sagt Haslam jun. gegenüber 'SpeedTV'. "Wir verbringen auch abseits der Strecke viel Zeit miteinander. Seine Ratschläge an der Rennstrecke sind für mich unerlässlich."
Mit seinen mehr als 30 Jahren Erfahrung im Motorradrennsport versucht Ron seinem Sohn stets mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. "Mein Vater hat ein unglaubliches Gespür für die Details. Er versteht die Dinge und weiß genau, was ich auf dem Motorrad brauche", lobt der BMW Pilot.
Ron Haslam als Gewinn für BMW
Nach Aussage Leons gab Vater Ron auch seinen Input, was die Entwicklung der BMW S1000 RR für die Superbike-WM betrifft. "Er ist einer der anerkannt besten Entwicklungsfahrer und sieht Dinge, die kein anderer sieht." Mit seinen Ratschlägen steht Haslam sen. demnach nicht nur seinem Sohn, sondern auch den BMW Mechanikern regelmäßig zur Seite. "In 90 Prozent der Fälle hat er Recht, mit dem was er sagt", bekennt Leon und fügt an: "Für mich und das Team ist er wie ein 'drittes Auge'."
In den Anfangsjahren seiner eigenen Karriere gab es nach Aussage Leons auch die eine oder andere Meinungsverschiedenheit mit seinem Vater. "Als 18- oder 19-Jähriger denkst du natürlich immer, dass du mit allem Recht hast. Da sind wir uns schon hin und wieder mal in die Haare geraten, aber das war nichts, was ungewöhnlich gewesen wäre", erinnert sich der letztjährige Superbike-Vizeweltmeister.
"Mein Vater kann mein größter Krtiker sein", offenbart er und ergänzt: "Auch heute sind wir in Bezug auf Problemlösungen am Motorrad nicht immer einer Meinung. Meistens stellt sich hinterher allerdings heraus, dass wir das gleiche sagen - nur auf eine andere Art und Weise."
Im BMW Werksteam fühlten sich die Haslams von Beginn an heimisch, wie Leon unterstreicht: "Jeder hat uns mit offenen Armen empfangen. Die Leute im Team hören sowohl mir als auch meinem Vater genau zu und schätzen seine Rolle sehr." Die Mannschaft aus München habe erkannt, welchen Gewinn Haslam sen. für das gesamte Team darstellt. "In der Vergangenheit hat es sogar schon Teams gegeben, die meinen Vater nach meinem Abschied weiterbeschäftigen wollten. Er ist mir jedoch nie von der Seite gewichen", verrät Leon.

