Ducati wartet seit elf Jahren auf einen Titel: Verwunderung bei Carlos Checa

Seit Carlos Checas WM-Erfolg in der WSBK-Saison 2011 gewann Ducati keine Meisterschaft mehr: Kann Alvaro Bautista diese Durststrecke beenden?

(Motorsport-Total.com) - Ducati wartet seit Carlos Checas WM-Erfolg in der Saison 2011 auf einen Titel in der Superbike-WM. Noch nie musste der erfolgreichste Hersteller der Serie so lange auf einen Titel warten. Seit dem Wechsel von der 1098R/1198R zur 1199 Panigale R und später zur Panigale V4R musste sich Ducati Jahr für Jahr hinter der Konkurrenz einreihen. Die Durststrecke könnte in diesem Jahr zu Ende gehen, denn Alvaro Bautista führt die Fahrerwertung nach einem Drittel der Saison an.

Titel-Bild zur News: Carlos Checa

Carlos Checa ist der bisher letzte Fahrer, der mit Ducati die Superbike-WM gewann Zoom

Carlos Checa gönnt seinem Landsmann die guten Ergebnisse: "Ich freue mich über seinen Erfolg und möchte es nicht mit meiner Zeit vergleichen. Damals war alles ganz anders. Ich fuhr ein komplett anderes Motorrad. Ich startete für ein Privatteam mit der Unterstützung von Ducati."

Mit der Althea-Ducati setzte sich Carlos Checa vor elf Jahren gegen Marco Melandri (Yamaha), Max Biaggi (Aprilia), Eugene Laverty (Yamaha) und Leon Haslam (BMW) durch. Am Ende der Saison hatte der neue Weltmeister 110 Punkte mehr auf seinem Konto als sein erster Verfolger.

Schwierige Jahre für die Zweizylinder-Bikes in der Superbike-WM

Die Zweizylinder wurden daraufhin durch das Reglement eingebremst. Ducati konnte mit der grundlegend neuen V2-Panigale nicht die Erfolge vergangener Jahre wiederholen. "Es ist seltsam, dass elf Jahre lang kein anderer Fahrer das erreicht hat", staunt Checa im Gespräch mit 'WorldSBK.com' über die Ducati-Durststrecke in der Superbike-WM.

"Doch es gab technische Entscheidungen, Entscheidungen vom Team - wenn das nicht alles richtig läuft, dann ist es nicht möglich, die gewohnten Erfolge von Ducati einzufahren", weiß der ehemalige Superbike-Weltmeister.

Chaz Davies

Mit der radikal neuen 1199 Panigale konnte Ducati keine Meisterschaft gewinnen Zoom

Starkes Bautista-Comeback überrascht Checa nicht

Als Ducati in der Saison 2019 vom V2-Motor zum V4-Konzept wechselte, sah es zu Beginn so aus, als würden die Italiener die Superbike-WM klar dominieren. Alvaro Bautista gewann als WSBK-Debütant die ersten elf Rennen und baute seinen Vorsprung von Rennen zu Rennen weiter aus.

Stürze in Jerez, Misano, Donington und Laguna Seca warfen Bautista zurück und kosteten den WM-Titel. Nachfolger Scott Redding verpasste das große Ziel in den darauffolgenden Jahren. Ducati traf die Entscheidung, Bautista zurückzuholen. Damit bewiesen die Italiener einen guten Riecher, wenn man sich den WM-Stand anschaut.

Carlos Checa, Alvaro Bautista

Ex-Honda-Pilot Alvaro Bautista (rechts) im Gespräch mit Carlos Checa Zoom

Hätte Carlos Checa erwartet, dass Alvaro Bautista nach zwei erfolglosen Jahren bei Honda wieder zur Form von 2019 findet? "Wenn ein Fahrer auf einem bestimmten Motorrad so schnell war, wie es in der Saison 2019 bei Bautista der Fall war, dann ist es wahrscheinlich, dass er erneut schnell ist, wenn er wieder auf diesem Motorrad sitzt. Alvaro harmoniert sehr gut mit dem Motorrad", kommentiert Checa.

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista kann seit seiner Rückkehr zu Ducati wieder jubeln Zoom

"Er wirkt sehr selbstsicher und kann die Panigale an ihr Limit bringen. Die anderen Fahrer können das nicht. Ich denke, das hat sowohl Jonathan als auch Toprak etwas vom Kurs abgebracht. Sie wussten, dass Alvaro stark sein wird. Vermutlich ahnten sie aber nicht, dass er so stark sein wird. Ich denke zudem, dass das Motorrad besser ist als im ersten Jahr mit Alvaro", analysiert der bisher letzte Ducati-Weltmeister.

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