• 23.02.2012 18:23

Das Reglement der Superbike-WM im Überblick

In der Saison 2012 steht jedem Fahrer an einem Rennwochenende nur noch ein Motorrad zur Verfügung - Die wichtigsten Regeln der Superbike-WM im Überblick

(Motorsport-Total.com) - Seit 1988 begeistert die Superbike-Weltmeisterschaft Fans auf der ganzen Welt. Die Zuschauer erleben packende Rennen und Action pur. Das Format der Rennwochenenden, mit mehreren Qualifikationen und zwei Läufen, sorgt für Spannung von der ersten Minute an. Gleichzeitig wird die Weltmeisterschaft ihrem Ruf als Königsklasse des produktnahen Motorsports gerecht. Die Verwandtschaft der Bikes mit ihren Geschwistern aus der Serienproduktion steht im Vordergrund und die Leistungsfähigkeit der unterschiedlichen im Feld vertretenen Modelle und Konzepte wird angeglichen.

Titel-Bild zur News: Joan Lascorz

Die Fahrer dürfen an einem Wochenende nur noch an einem Motorrad arbeiten

Ein-Motorrad-Regel
Das ist die wichtigste Regeländerung zur Saison 2012: Während der Rennwochenenden gibt es nur noch ein Motorrad pro Fahrer. Jedes Team darf ein Ersatz-Chassis dabei haben, Motor, Tank und Benzinsystem, Airbox, ECU und Auspuffsystem dürfen jedoch nicht montiert sein. Zudem darf das Ersatz-Chassis erst dann in die Box gebracht werden, wenn der Technische Direktor der FIM dies erlaubt hat.

Bisher standen jedem Piloten zwei fahrbereite Bikes zur Verfügung. So konnten verschiedene Abstimmungen probiert werden, und im Falle eines Unfalls stand schnell ein Ersatzbike bereit. Mit der Ein-Motorrad-Regel gilt es für die Fahrer nun, mit dem zur Verfügung stehenden Material schonender umzugehen und manch zu riskantes Manöver zu vermeiden. Durch diese neue Regel können die Kosten für Material, Werkzeuge, Transport und Personal gesenkt werden.

Startaufstellung
Die Startaufstellung für die beiden Rennen wird in mehreren Qualifyings ermittelt. Am Freitag und am Samstag stehen zunächst zwei jeweils 45-minütige Qualifikationstrainings auf dem Programm. Die 16 schnellsten Piloten aus diesen Qualifikationstrainings nehmen am Samstagnachmittag an der Superpole teil. Die übrigen Fahrer teilen sich ihrem Ergebnis entsprechend die hinteren Startreihen. Generell gibt es vier Startplätze pro Reihe.

Für die Superpole selbst gibt es ab der Saison 2012 zwei Modi - je nachdem, ob die Strecke trocken oder nass ist. Der Renndirektor entscheidet spätestens zehn Minuten vor dem Beginn, wie die Superpole klassifiziert wird. Im Falle einer trockenen Superpole gibt es drei einzelne Abschnitte. Die zwölf schnellsten Piloten der Superpole 1 rücken in die Superpole 2 vor. Die besten acht dieser Session gelangen in die Superpole 3 und machen dort die ersten beiden Startreihen unter sich aus.


Saisonvorschau von Ten Kate Honda

Die vier schnellsten Fahrer aus der Superpole 3 stehen in der ersten Startreihe, Reihe zwei wird aus jenen Fahrern gebildet, die die Plätze fünf bis acht belegt haben. Die Piloten, die in der Superpole 2 Neunter bis Zwölfter wurden, stehen in der dritten Reihe. Reihe vier wird aus jenen Piloten gebildet, die in der Superpole 1 auf die Plätze 13 bis 16 gefahren sind.

Sollte eine Superpole als nass deklariert werden, gibt es nur zwei einzelne Abschnitte, die jeweils 20 Minuten dauern. An der Superpole 1 nehmen wie auch bei trockener Strecke die 16 schnellsten Fahrer aus den Qualifikationstrainings teil. Aber nur die besten acht kommen weiter in die Superpole 2, in der dann über die Poleposition und die ersten beiden Startreihen entschieden wird. Bei einer Zeitgleichheit in der Superpole entscheiden die Ergebnisse aus den Qualifikationstrainings.

Trocken- und Regenrennen
Plötzlicher Regen während eines Rennens kann zu gefährlichen Situationen führen. Eine ab 2012 gültige Änderung im Reglement baut für diesen Fall vor. Flag-to-Flag-Rennen gibt es nicht mehr. Der Renndirektor kann nun ein als trocken eingestuftes Rennen unterbrechen, falls sich die Streckenverhältnisse seiner Einschätzung nach so geändert haben, dass die Fahrer auf Regenreifen wechseln möchten.

Der Wiederholstart (Re-Start) ist automatisch ein Regenrennen. Ein Rennen, das unter wechselhaften oder nassen Bedingungen gestartet wird, wird als Regenrennen klassifiziert. Hier führen veränderte Wetterverhältnisse nicht zu einer Unterbrechung. Fahrer, die Reifen wechseln

Die Renndistanz variiert je nach Veranstaltung zwischen 90 und 110 Kilometern. oder Einstellungsänderungen vornehmen möchten, müssen dazu während des laufenden Rennens die Box ansteuern.


Saisonvorschau Kawasaki

Rote Flagge
Im Falle einer roten Flagge werden alle Fahrer für den Re-Start zugelassen, die zum Zeitpunkt des Abbruchs in der Wertung waren - vorausgesetzt, sie sind bereit dazu.

In der Superbike-WM werden am Saisonende ein Fahrer- sowie ein Konstrukteurstitel vergeben. In die Konstrukteurswertung geht pro Rennen das im Klassement bestplatzierte Motorrad des jeweiligen Herstellers ein. WM-Punkte werden nach folgendem Schlüssel für die ersten 15 Fahrer vergeben: 25-20-16-13-11-10-9-8-7-6-5-4-3-2-1.