Aprilia: Rückeroberung des WM-Titels das Ziel

Aprilia-Star Max Biaggi ist bereit für die Saison 2012 - Sein neuer Teamkollege Eugene Laverty erholt sich von seiner Handverletzung und wird in Australien fahren

(Motorsport-Total.com) - Das Aprilia-Werksteam hat sich auf den Auftakt der Superbike-Weltmeisterschaft mit einem fünftägigen Test auf Phillip Island vorbereitet. Auf der Insel nahe der australischen Metropole beginnt für Max Biaggi und Eugene Laverty die Mission Weltmeistertitel. Im Vorjahr stand der Römer zwölf Mal auf dem Podium, aber nur zwei Mal als Sieger. Noch dazu musste er gegen Saisonende verletzungsbedingt einige Rennen auslassen. Der Titel ging an Carlos Checa (Althea-Ducati) verloren.

Titel-Bild zur News: Max Biaggi

Ex-Weltmeister Max Biaggi hat eine neue Mannschaft um sich herum

Nichts anderes als die Rückeroberung des WM-Titels ist das Ziel für den mittlerweile 40-Jährigen. "Die Testtage waren sehr wichtig für uns", sagt Biaggi. "Wir haben ein komplett neues Team und mussten die Arbeitsabläufe ausprobieren. Ich bin recht zufrieden." Sein Crew-Chief Giovanni Sandi wechselte in die MotoGP zu Ioda-Racing und nahm gleich mehrere Mechaniker mit. Als Ersatz wurde Aligi Deganello engagiert, der zuletzt mit dem tragisch verunglückten Marco Simoncelli zusammengearbeitet hat.

Bei den abschließenden Tests landete Biaggi auf Platz fünf der Zeitenliste. Auf Konkurrent Checa fehlten vier Zehntelsekunden. "Wir probierten auf der Strecke, die nicht zu meinen Lieblingskursen zählt, alles aus. Die Rundenzeiten waren gut, wenn ich bedenke, dass ich nicht ans Limit gegangen bin. Ich suchte nach einer Abstimmung für die Renndistanz. Die Rennen werden ein harter Test. Unsere Gegner haben Speed und Konstanz gezeigt. Wir müssen von Beginn an mit dem Messer zwischen den Lippen kämpfen und ein gutes Resultat anpeilen."


Fotos: Präsentation Aprilia-Racing-Team 2012


Während die Vorbereitungen für Biaggi nach Plan liefen, gab es in der Nachbarbox einige Schwierigkeiten. Auf der zweiten Werks-Aprilia sitzt in diesem Jahr statt Leon Camier, der zu Crescent-Suzuki gewechselt ist, Laverty. Der Ire hatte im Vorjahr eine starke Debütsaison gezeigt und sechsmal das Podium erreicht, darunter der Doppelsieg in Monza.

Nach dem Yamaha-Aus stand der 25-Jährige ohne Team da. Aprilia ergriff die Gelegenheit und engagierte das Talent. Die Testfahrten auf Phillip Island liefen aber alles andere als nach Wunsch. Laverty stürzte und brach sich dabei den dritten Mittelhandknochen der linken Hand. Die letzten beiden Testtage musste er deswegen auslassen. Trotzdem wird Laverty an diesem Wochenende im Sattel seiner RSV4 sitzen.

"Die Handverletzung war ein kleiner Rückschlag. Glücklicherweise konnte ich mich eine Woche lang ausruhen, wodurch sich meine Hand deutlich verbessert hat. Ich habe meinen Doktor nach Australien eingeflogen, damit er mir bei der Rehabilitation hilft. Jeden Tag haben wir fünf Tage an der Verletzung gearbeitet",berichtet Laverty. "Ich bin zuversichtlich, dass ich fahren kann, aber ich schätze, ich muss bis Freitag warten, ob es funktioniert. Ich glaube, Carlos und Max sind nicht in Reichweite solange ich nicht zu 100 Prozent fit bin. Trotzdem werde ich es versuchen."