Checa der Maßstab im ersten Training

Weltmeister Carlos Checa (Althea-Ducati) setzt sich im ersten Freien Training auf Phillip Island an die Spitze - Max Biaggi (Aprilia) ist dem Spanier dicht auf den Fersen

(Motorsport-Total.com) - Die Superbike-WM startete mit dem ersten Freien Training auf Phillip Island (Australien) in ihre 25. Saison. Zum Auftakt des Jubiläums zeichnete sich das gleiche Bild wie bei den Testfahrten an gleicher Stelle ab. Carlos Checa setzte sich nach verhaltenem Start an die Spitze der Zeitenliste. Der Weltmeister umrundete mit seiner Althea-Ducati den 4,4 Kilometer langen Kurs in 1:31,973 Minuten. Bei Sonnenschein und Asphalttemperaturen um die 41 Grad absolvierte der Spanier problemlos 21 Runden. Max Biaggi kam Checa am nächsten. Der Römer in Aprilia-Diensten war nach 18 Umläufen um 0,188 Sekunden langsamer.

Titel-Bild zur News: Carlos Checa

Weltmeister Carlos Checa hat sich zum Trainingsauftakt an die Spitze gesetzt

Biaggi fuhr zweimal im ersten Sektor Bestzeit, doch er brachte es nie über die komplette Runde. Bereits nach den Tests hatte der 40-Jährige gemeint, dass die RSV4 in einem Sektor nicht perfekt liegt. Der Tscheche Jakub Smrz untermauerte die gute Form von Liberty-Ducati mit der drittbesten Zeit (+0,281 Sekunden). Auch er drehte 18 Umläufe.

Nach einem turbulenten Training reihte sich Tom Sykes an der vierten Stelle ein. Zunächst lag der Brite mit der Kawasaki ganz vorne, doch dann stürzte er bereits früh in Kurve vier. In diesem Jahr ist nur noch ein Motorrad pro Fahrer erlaubt und der Nürburgring-Sieger vom Vorjahr musste gleich feststellen, wie sich das auswirkt. Er kam zwar zurück an die Box, doch insgesamt drehte er nur neun Runden und musste zusehen, wie ihm Checa eine halbe Sekunde abnahm.


Fotos: Superbike-WM auf Phillip Island, Freitag


Von Honda-Aushängeschild Jonathan Rea war lange Zeit nichts zu sehen. Erst kurz vor Schluss erhöhte der Brite das Tempo und schob sich auf den fünften Platz nach vor (+0,551). Problematischer lief es für seinen neuen Teamkollegen und Superbike-Debütanten Hiroshi Aoyama. Der Ex-MotoGP-Pilot stürzte kurz nach Sykes in Kurve zwei. Deshalb kam auch er nur auf insgesamt 14 Runden. In der Zeitliste fehlten dem Japaner 1,098 Sekunden auf Checa. Das bedeutete Rang 15. Auch 2012 geht es im Feld eng zu.

Neben Smrz präsentierten sich auch seine Teamkollegen in starker Form. Neuzugang Maxime Berger reihte sich als Sechster (+0,621) ein, gefolgt von Sylvain Guintoli (+0,667). Joan Lascorz war auf Rang acht (+0,713) der zweitschnellste Kawasaki-Fahrer. Erst dahinter folgten die besten BMW-Piloten.

BMW im Mittelfeld

Michel Fabrizio vom Kundenteam BMW Italia hatte die Ehre, der beste S1000RR-Fahrer zu sein. Der BMW-Neuling wurde Neunter (+0,817) und war einen Tick schneller als Marco Melandri. Der neue Werksfahrer musste sich noch hinter Niccolo Canepa (Red-Devils-Ducati/+0,851) als Elfter anstellen. Melandri ist noch nicht komplett eine Einheit mit der BMW und versuchte Chattering vom Vorderreifen zu reduzieren. Auf die Spitze fehlten dem Vizeweltmeister 0,915 Sekunden. Er war auch der Letzte innerhalb einer Sekunde zu Checa.


Impressionen aus Phillip Island

Ayrton Badovini (BMW Italia/+1,056) klassierte sich hinter Lokalmatador Bryan Staring (Kawasaki/+1,047) als 13. Noch nicht auf der Strecke war Leon Haslam. Nur einen Tag nach seiner Beinoperation will der Werksfahrer am Freitag probieren, ob er fahren kann. Geplant sind einige Runden im Qualifikationstraining am Nachmittag. Über 'Twitter' meldet der Brite: "Ich werde das Bein noch mit Eis kühlen. Die Jungs sind bereit, die Fußrasten etc. zu wechseln."

Ein weiterer Fahrer kehrte nach einer Verletzung zurück. Eugene Laverty hatte sich bei den Tests vergangene Woche einen Knochen in der linken Hand gebrochen. Trotzdem fuhr der neue Aprilia-Werksfahrer 16 Runden mit seiner RSV4 und hatte in seinem besten Umlauf einen Rückstand von zwei Sekunden. Das reichte für Position 22 von insgesamt 24 Piloten. Einmal war der Nordire kurz im Kiesbett, konnte aber weiterfahren. Auch Rookie Davide Giugliano (Althea-Ducati/16./+1,143) war einmal kurz neben der Strecke.

Mark Aitchison (Grillini BMW/19./+1,501) stürzte in Kurve vier, konnte aber weiterfahren. Diese Kurve war zuvor bereits Sykes zum Verhängnis geworden. Alle 24 Fahrer lagen innerhalb des 107-Prozent-Limits.