Crescent 2016: Suzuki, Yamaha oder Rückzug?

Teamchef Paul Denning spricht über die Möglichkeiten für 2016 und betont, dass er Suzuki treu bleiben möchte, wenn die Japaner ein neues Superbike bereitstellen

(Motorsport-Total.com) - Das Crescent-Suzuki-Team hat in der laufenden Saison bereits einige Tiefpunkte durchmachen müssen. Durch die Umstellung der Elektronik zu Saisonbeginn kämpfte das Privatteam lange Zeit mit der Abstimmung der GSX-R1000 und lag teilweise weit zurück. Alex Lowes gelang es dennoch, sich mit kampfstarken Leistungen in Szene zu setzen. Ex-MotoGP-Pilot Randy de Puniet wirkte weniger motiviert.

Titel-Bild zur News: Alex Lowes, Randy de Puniet

Crescent muss sich mit einem Hersteller einigen, bevor man an die Fahrer denkt Zoom

Teamchef Paul Denning ist dennoch überzeugt, dass die vorgegebene Elektronik der richtige Schritt ist für die Zukunft der Superbike-WM. Die Verantwortlichen streben langfristig eine bessere Chancengleichheit bei überschaubaren Kosten an. "Ich bin überzeugt, dass die neuen Elektronikregeln die privaten Teams näher an die Werksteams bringen werden. Doch das passiert nicht von heute auf morgen", erklärt der Brite auf der offiziellen Seite der Superbike-WM.

"Langfristig gesehen wird es eine Hilfe sein. Aber wir sind das einzige Suzuki-Team im Feld und deswegen auf uns allein gestellt", schildert Denning, der von der Zusammenarbeit mit Suzuki momentan nicht besonders begeistert ist. Durch die fehlende Unterstützung aus Japan kann das Crescent-Team nur mit Mühe mit den Werksteams mithalten.

"Die Suzuki ist mittlerweile ein Motorrad, dass etwas in die Jahre gekommen ist, wenn man es mit den Maschinen der Konkurrenz vergleicht", bemerkt Denning, der mit seinem Team große Anstrengungen investiert, um die GSX-R1000 konkurrenzfähig zu machen: "Wir arbeiten so hart wir nur können. Und auch Yoshimura versucht, das Level der Maschine anzuheben."


Fotos: Superbike-WM in Sepang


Momentan ist unklar, wie es mit Crescent in der kommenden Saison weitergeht. Yamaha hat Interesse, mit Crescent in die Superbike-WM zurückzukehren. Doch die Japaner haben auch andere Teams kontaktiert. Suzuki plant ein neues Superbike. Offen ist, ob die neue GSX-R1000 schon in der kommenden Saison einsatzfähig sein wird. Deswegen gibt es bei Crescent momentan keine Vertragsverhandlungen mit den Fahrern.

Paul Denning

Paul Denning: "Es ist kein Geheimnis, dass eine neue GSX-R kommen wird" Zoom

"Zuerst einmal müssen wir uns mit Suzuki einigen und verstehen, was Suzuki in der Superbike-WM vorhat. Bevor wir uns nicht mit einem Hersteller geeinigt haben, kann ich keine Fahrerpaarungen bekanntgeben", erklärt Denning. "Es ist noch nicht offiziell verkündet worden, doch es ist kein Geheimnis, dass eine neue GSX-R kommen wird. Wir müssen verstehen, wann dieses Motorrad für das Rennteam zur Verfügung steht. Zudem müssen wir herausfinden, ob Suzuki 2016 in der Superbike-WM antreten möchte."

"Yamaha und Aprilia schauen sich für die Zukunft nach Partnern um. Die Budgets der Hersteller sind nicht mehr so groß wie in den guten alten Zeiten", schildert Denning. "Yamaha hat uns kontaktiert. Doch sie haben auch mit anderen Teams innerhalb und außerhalb der Superbike-WM Kontakt aufgenommen. Ich arbeite jetzt seit 20 Jahren mit Suzuki zusammen und strebe an, mir zuerst einmal anzuhören, was sie planen."