Corser: "Wir haben noch viel Arbeit"
BMW Pilot Troy Corser ist mit den Ergebnissen des Tests in Portimão zufrieden, aber das Wetter wirkte wie ein Bremsklotz in der Entwicklung
(Motorsport-Total.com) - Nach den Superbike-Tests in Portimão steht eines sicher fest: Sowohl BMW als auch Aprilia fügen sich schnell in die Szene ein und belegen Mittelfeldplätze - der Abstand ist also überschaubar. Vor allem Troy Corser konnte sich mit der neuen BMW S1000 RR teils bereits im Vorderfeld zeigen. Die Fortschritte bei dem bayerischen Motorradteam sind erstaunlich. "Es war nicht ganz schlecht", bilanzierte der Australier, der in 1:44.261 Minuten nicht einmal eine Sekunde auf die absolute Bestzeit von Shane Byrne (1:43.294) verlor.

© BMW
Troy Corser wagt sich mit der neuen BMW immer mehr in den Grenzbereich
Ständige Regenfälle brachten die Fortschritte von BMW zeitweise ins Stocken. "Wir haben einige Arbeit erledigen können, vor allem bei Aufhängungen und verschiedenen Einstellungen der Geometrie. Die Kupplung reagiert nun auch besser. Das war mein größtes Anliegen. Ich wollte, dass die Gasannahme so kommt, wie ich mir das vorstelle. Wir sind aber noch ganz am Anfang mit der neuen Maschine und haben noch viel Arbeit."#w1#
Der Wohlfühlfaktor spielt aus Sicht von Corser eine große Rolle. "Wenn wir so weitermachen, werde ich mich immer besser auf der Maschine fühlen und dann kann ich auch mehr in den Grenzbereich gehen. Es ist schon ermutigend, wie schnell die Fortschritte kommen, auch wenn ich noch nicht ganz zufrieden bin. Für die Zukunft sieht es also gut aus. Der Superpole-Test war gut und hat uns einen Eindruck davon vermittelt, wie man das angehen muss."
Corser im Aufschwung, Xaus mit Abflug

© BMW
Ruben Xaus muss seinen Fahrstil an die neue BMW S1000-RR anpassen Zoom
Während Corser also langsam an die Spitzenzeiten von Byrne, Spies, Haga, Neukirchner und Co. erreicht, scheint Teamkollege Ruben Xaus nach wie vor Probleme zu haben. "Ich hatte einige Ideen, musste dann aber feststellen, dass ich meinen Fahrstil für diese Maschine verändern muss", bilanzierte der Spanier. "Es ist lange her, dass ich ein Vierzylinder-Motorrad gefahren habe und eine Maschine, die wirklich Leistung hat. Die BMW ist sehr stark, und ich muss lernen, sie bestmöglich zu fahren, um das Maximum aus ihr herauszuholen."
"Ich hatte ein paar kleine Ausrutscher, aber abgesehen von einem leicht lädierten Finger an meiner linken Hand keine Blessuren. Der Sturz heute ereignete sich, als ich eine feuchte Stelle auf der ansonsten fast trockenen Strecke erwischte und ohne Vorwarnung einen Highsider hatte", schilderte Xaus. Und weiter: "Rundenzeiten kümmern mich im Augenblick weniger, denn ich muss das Motorrad erst besser verstehen, bevor ich mehr Druck machen kann. Ich muss jetzt einfach geduldig bleiben und weiterhin hart arbeiten, dann wird sich auch alles verbessern."
"Die Bedingungen während dieser drei Tage waren nicht einfach, und deshalb meine Anerkennung an Troy, Ruben und das Team für die gute Arbeit, die sie während dieser drei Tage geleistet haben", sagte BMW Motorrad Motorsport Direktor Berti Hauser. "Troy ist im Moment etwas glücklicher als Ruben, doch das ist normal, denn Troy verfügt über wesentlich mehr Erfahrung mit Vierzylinder-Motorrädern. Es ist ermutigend, dass unser Motorrad weiterhin auf dem Weg ist, sein Potenzial zu zeigen. Das ganze Team sieht nun dem nächsten Test bei hoffentlich besserem Wetter entgegen."

