Checa träumt vom Titel: "Ich spüre die Emotionen"
Superbike-Spitzenreiter Carlos Checa würde den WM-Titel am liebsten schon in Imola eintüten, will sich deshalb aber nicht verrückt machen lassen
(Motorsport-Total.com) - Carlos Checa steht unmittelbar vor dem Titelgewinn in der Superbike-WM. Der spanische Rennfahrer hat drei Rennevents vor Saisonende bereits 74 Punkte Vorsprung auf seinen schärfsten Rivalen und könnte daher bereits in Imola alles klarmachen. Holt Checa 26 Zähler mehr als seine Verfolger, ist der Titelgewinn in trockenen Tüchern. Nach rechnen ist dem Superbike-Routinier aber gar nicht zumute.

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Carlos Checa auf Titelkurs: Macht der Ducati-Fahrer schon in Imola alles klar?
"Mein Ziel ist, diese Rennen genau so anzugehen, wie alle anderen auch", sagt der WM-Leader bei 'Motor Cycle News'. "Das Gute ist: Wir müssen überhaupt nichts verändern. Dank unserer bisherigen Arbeitsweise konnten wir in diesem Jahr stets prima Ergebnisse einfahren." Genau daran will Checa in Italien anknüpfen. Sämtliche Gedanken an Titel und Triumph würde er am liebsten verdrängen.
So einfach ist das aber nicht. "Manche Personen sagen mir nämlich einhundert Mal am Tag, dass ich Champion sein werde. Im Augenblick entspricht das aber noch nicht der Wahrheit. Es ist nach wie vor schwierig, den Titel zu gewinnen. Ich muss erst einmal in beiden Rennen ins Ziel kommen und große Punkte abgreifen. Keine einfache Aufgabe", meint der 38-Jährige trotz seines gewaltigen Vorsprung.
"Es stimmt natürlich: Wir haben einen guten Abstand nach hinten. Wenn wir einfach so weitermachen, dann könnten wir rein rechnerisch auch gewinnen", erklärt Checa. "Wir hatten bislang eine wirklich tolle Saison und das gesamte Team muss jetzt einfach konzentriert bleiben. Wir befinden uns im Rennsport, wo einfach alles passieren kann. Ich bin mir der Risiken wohlbewusst", hält Checa fest.
"Für mich ist das ein besonderer Moment. Ich versuche dennoch, nicht darüber nachzudenken. Selbst wenn ich nun darüber rede, spüre ich die Emotionen und wie sie meinen Körper elektrisieren. Ich möchte mir all das aber aufsparen, bis es so weit ist. Jetzt ist nicht die Zeit für solche Gefühle. Ich muss ja schließlich noch mein Bike bei 300 km/h bewegen und dabei ruhig und besonnen vorgehen."
Der Titelkampf in der Superbike-WM sei nach fast 20 Jahren auf WM-Niveau eine besondere Sache für ihn. "Es ist eine Herausforderung und eine einmalige Gelegenheit. Ich möchte diese Erfahrung genießen, mein gesamtes Potenzial abrufen und der Welt den besten Carlos Checa aller Zeiten zeigen", kündigt der Spanier an. Am liebsten natürlich gemeinsam mit dem Superbike-WM-Titel...

