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Checa setzt ein Ausrufezeichen

Ducati und Carlos Checa sind in Phillip Island konkurrenzfähig - BMW, Suzuki, Kawasaki, Honda und Aprilia mit geringen Rückständen in Lauerstellung

(Motorsport-Total.com) - Damit haben sicher nur Wenige gerechnet: Carlos Checa beendete den offiziellen Test in Phillip Island als Schnellster. Mit einer Zeit von 1:31.059 Minuten setzte sich der Ducati-Alstare-Pilot klar an die Spitze und kam seiner Bestzeit von 2011 sehr nahe. "Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Es war eine Überraschung, die schnellste Runde zu fahren. Alle hatten die gleichen Bedingungen", bemerkt Checa.

Titel-Bild zur News: Carlos Checa

Carlos Checa setzte sich am finalen Testtag mit der Ducati an die Spitze Zoom

"Ich hatte ehrlich gesagt nicht geglaubt, auf diesem Level zu sein. Ich dachte, dass wir auf Platz sieben liegen", erklärt der Weltmeister von 2011, der mit der Panigale noch kaum Erfahrung hat. Doch die Bestzeit des Routiniers beweist, dass das neue Superbike aus Bologna durchaus konkurrenzfähig ist. Beim Setup scheint das erfahrene Alstare-Team auf dem richtigen Weg zu sein. "Gestern konnten wir ein gutes Basissetup finden. Heute haben wir daran weitergearbeitet", so Checa.

Melandri konkurrenzfähig, Davies rätselt

Mit knapp zwei Zehntelsekunden Rückstand war Marco Melandri erster Verfolger. Der BMW-Pilot war deutlich schneller als seine Markenkollegen. Teamkollege Chaz Davies enttäuschte auf Position zwölf und klagte über Vibrationen. Zudem reagierte die S1000RR ziemlich empfindlich auf die Wetteränderungen an den zwei Testtagen in dieser Woche.

"Die Wetteränderungen während der vergangenen zwei Tage haben uns das Leben erschwert. Ich war ziemlich zufrieden mit unserem Weg, den wir bei den hohen Temperaturen gestern eingeschlagen haben. Doch heute war alles irgendwie ganz anders", grübelt Davies. Besser lief es für Suzuki und Leon Camier. Der Brite kam mit seiner Zeit vom Vortag auf den dritten Platz der kombinierten Zeitenliste.

Hinter Camier folgte mit Tom Sykes ein weiterer Brite. Der Vizeweltmeister verlot nur wenige Tausendstelsekunden auf Melandri und Camier und reihte sich als Vierter in der kombinierten Zeitenliste ein. Die Verletzung des Kawasaki-Piloten ermöglichte das Fahren, dürfte Sykes aber sicher etwas eingebremst haben. Zudem musste er mit dem Trainingsrückstand klarkommen, den er auf Grund der Zwangspause hatte.

"Ich war etwas vorsichtiger, weil mich die Strecke vor ein paar Tagen überrumpelt hatte. Doch ich konnte den Tag mit vielen Informationen beenden. Ich habe Glück, dass ich mit einigen schlauen Leuten zusammenarbeite. Wir haben etwas Boden gutgemacht", schildert Sykes. "Wir konnten gestern viele Runden fahren und es fühlte sich okay an, als ich am Morgen aufwachte."

Aprilia enttäuscht

Michel Fabrizio war als Fünfter schnellster Aprilia-Pilot und lag überraschend vor den beiden Werks-RSV4. Fabrizio benötigte für seinen schnellsten Umlauf 1:31.350 Minuten und war damit sechs Tausendstelsekunden zügiger als Jonathan Rea, der wiederum nur 40 Tausendstel vor Teamkollege Leon Haslam lag. Auch den Honda-Piloten machten die wechselhaften Bedingungen zu schaffen.

Sowohl die Temperatur als auch der Wind erschwerte Rea die Arbeit. Das größte Problem aber stellt die Reifenhaltbarkeit dar. Die CBR muss noch etwas optimiert werden, damit sie die Pirelli-Pneus in den Rennen nicht zu schnell verschleißt. "Gestern fühlte ich mich nicht so gut, doch heute war es 100 Mal besser. Wir sind viele Runden auf alten Reifen gefahren. Für das Rennwochenende müssen wir noch an der Reifenhaltbarkeit arbeiten. Doch das ist in der Boxengasse ein Problem, das alle haben", berichtet Rea.

Sylvain Guintoli, Eugene Laverty

Eugene Laverty und Sylvain Guintoli kamen geradeso in die Top 10 Zoom

Teamkollege Haslam wurde am zweiten offiziellen Tag durch ein Elektronikproblem behindert. Dadurch verlor der ehemalige BMW-Pilot etwas Zeit auf der Strecke. "Wir haben noch Arbeit vor uns und müssen noch viele Teile testen. Am Freitag suchen wir ein Setup, mit dem wir am Renntag keine Reifenprobleme bekommen. Wenn alles gut läuft, können wir vielleicht ein paar neue Dinge testen", schildert er und betont: "Das Renn-Setup und die Reifen haben Priorität."

Aprilia-Pilot Eugene Laverty enttäuschte. Der Rückstand des Nordiren war mit vier Zehntelsekunden zwar nicht allzu groß, aber in einem so konkurrenzfähigen Feld hat das Position acht zur Folge. Weitere zwei Zehntelsekunden büßte Teamkollege und Aprilia-Neuzugang Sylvain Guintoli ein. Althea-Pilot Davide Giugliano schob sich zwischen die beiden Werks-RSV4.

Ducati-Pilot Max Neukirchner musste den Test vorzeitig abbrechen. Nach einem schweren Sturz am Montag standen Arztbesuche auf dem Programm. Am Mittwoch erfolgt eine MRT-Untersuchung, die Knochenbrüche im Rücken ausschließen soll. Die Teilnahme am Rennwochenende ist noch nicht ganz sicher.

Die kombinierte Zeitenliste:

1. Carlos Checa (Ducati) 1:31.059 Minuten
2. Marco Melandri (BMW) 1:31.237
3. Leon Camier (Suzuki) 1:31.243
4. Tom Sykes (Kawasaki) 1:31.261
5. Michel Fabrizio (Aprilia) 1:31.350
6. Jonathan Rea (Honda) 1:31.356
7. Leon Haslam (Honda) 1:31.396
8. Eugene Laverty (Aprilia) 1:31.452
9. Davide Giugliano (Aprilia) 1:31.640
10. Sylvain Guintoli (Aprilia) 1:31.658
11. Jules Cluzel (Suzuki) 1:32.044
12. Chaz Davies (BMW) 1:32.077
13. Glenn Allerton (BMW) 1:32.159
14. Jamie Stauffer (Honda) 1:32.231
15. Loris Baz (Kawasaki) 1:32.625
16. Ivan Clementi (BMW) 1:32.789
17. Vittorio Iannuzzo (BMW) 1:32.880
18. Federico Sandi (Kawasaki) 1:32.964
19. Alexander Lundh (Kawasaki) 1:33.447
20. Max Neukirchner (Ducati) 1:33.541
21. Ayrton Badovini (Ducati) 1:33.686