BMW: Rückkehr zur Stätte des ersten Triumphs
In Donington gelang BMW im vergangenen Jahr der erste Doppelsieg in der Superbike-WM - Nur kehrt das Werksteam mit hohen Erwartungen zurück
(Motorsport-Total.com) - Zur fünften Runde der Superbike-Weltmeisterschaft 2013 reist das BMW-Team an eine Strecke, die in der Geschichte von BMW eine besondere Rolle spielt. Auf dem britischen "Donington Park Circuit" gelang dem bayerischen Hersteller im vergangenen Jahr nicht nur der erste Sieg, sondern gleich der erste Doppelsieg in der Superbike-Weltmeisterschaft. Noch heute erinnert sich bei BMW jeder an den Moment, als Werksfahrer Marco Melandri und sein damaliger Teamkollege Leon Haslam im ersten der beiden Donington-Rennen mit ihren BMW S 1000 RR über die Ziellinie fuhren.

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Die BMW-Piloten reisen mit guten Erinnerungen nach Donington Zoom
"Ich liebe Donington. Hier habe ich 2011 mit Yamaha meinen ersten Sieg in der Superbike-WM gefeiert und im vergangenen Jahr den historischen ersten Sieg von BMW in der Serie geholt", sagt Melandri. "Nach unserem erfolgreichen Abschneiden in Monza reisen wir nun zu einer ganz besonderen Strecke. Besonders nicht nur wegen ihrer technischen Anforderungen, sondern auch wegen der schönen Erinnerungen, die wir mit ihr verbinden. Donington ist die Strecke, auf der BMW den ersten Sieg in der Serie gefeiert hat. Deshalb ist dies ein spezieller Kurs für uns", sagt auch Andrea Dosoli, Technischer Direktor des Teams.
Der damalige Triumph war der erste von inzwischen neun Siegen, die BMW Motorrad in der Serie geholt hat. Drei von ihnen wurden an den ersten vier Rennwochenenden der Saison 2013 gefeiert. Der neue Werksfahrer Chaz Davies gewann die beiden Rennen im spanischen Motorland Aragon, Melandri stieg bei seinem Heimspiel in Monza auf die oberste Stufe des Podiums. Trotz Pechs und Schwierigkeiten baute das BMW-Team auf den Erfolgen auf, die BMW 2012 erreicht hat, und sicherte dem Hersteller den bisher besten Saisonstart in der Superbike-WM.
Bessere Ausangsposition als 2012

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Im Vorjahr feierte BMW in Donington den ersten Superbike-Sieg Zoom
"Wir kommen mit einer besseren Ausgangsposition nach Donington als im vergangenen Jahr, auch wenn wir keinen perfekten Saisonstart hatten. In Monza habe das richtige Gefühl für die RR zurückgewonnen. Ich kann das Bike nun optimal fahren und bin konkurrenzfähig", sagt Melandri. "Ich freue mich auf Donington und bin wirklich zuversichtlich. Ich möchte jetzt bei jedem Rennen um das Podium kämpfen und, falls möglich, auch gewinnen."
An den ersten vier Rennwochenenden holten Melandri und Davies insgesamt sechs Podiumsplätze und zwei schnellste Rennrunden. Zusammen haben sie bereits 190 Punkte für das Team gesammelt. 2012 hatten die Werksfahrer an den ersten vier Wochenenden insgesamt 140,5 Punkte und zwei dritte Plätze eingefahren. In der Herstellerwertung belegt BMW mit 144 Punkten den zweiten Rang. Der Rückstand auf die Spitze beträgt 28 Punkte. 2012 wurden an den ersten vier Rennwochenenden 48 Zähler weniger gesammelt.
Damals lag BMW mit 96 Punkten auf Rang vier, der Rückstand auf die Spitze betrug damals 44,5 Zähler. In der aktuellen Fahrerwertung belegt Melandri mit 96 Punkten den vierten Platz, Davies ist Fünfter mit 94 Zählern. Beide mögen die Strecke in Donington. Der Italiener hat dort bisher in seiner Zeit in der Superbike-WM in jedem Jahr einen Sieg geholt, für den Waliser Davies ist es das erste Heimspiel der Saison. Die Rennen werden auf britischem Boden, aber unter der Flagge Europas ausgetragen.
Heimspiel für Davies

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Für Chaz Davies ist Donington die Heimstrecke Zoom
"Ich freue mich auf mein erstes Heimspiel. Es ist immer schön, sich mit der Familie und mit Freunden zu treffen und die Unterstützung der heimischen Fans zu spüren", sagt Davies. "Donington war die erste richtige Rennstrecke, auf der ich gefahren bin, von daher habe ich besondere Erinnerungen an den Kurs. Vor allem der erste Streckenabschnitt macht Spaß. Durch die 'Craner Curves' zu fahren, ist eine interessante Herausforderung. Insgesamt besteht der Kurs aus zwei vollkommen unterschiedlichen Abschnitten. Es gibt den ersten schnellen Part und dann den zweiten Teil, in dem häufig stark gebremst werden muss. Deshalb ist es nicht so einfach, in Sachen Abstimmung den richtigen Kompromiss zu finden."
Das bestätigt auch Melandri: "Es ist eine technisch anspruchsvolle Strecke, die ganz anders ist als Monza. In Donington schaltet man nie in den sechsten Gang, während man ihn in Monza an drei verschiedenen Stellen benutzt. Die beiden Schikanen im letzten Streckenteil von Donington scheinen dazu ausgelegt zu sein, das Feld zusammenzuhalten. Die Rennen werden mehr als offen und hart umkämpft sein. Und wenn es nicht regnet, werden sie spannend und toll."
"In Donington die richtige Abstimmung zu finden, ist keine einfache Aufgabe, Man muss immer einen Kompromiss eingehen: Der erste Teil der Strecke mit der berühmten 'Craner Curves' ist schnell und flüssig, während der zweite Teil mit seinen zwei langsamen Spitzkehren sehr gewunden ist", erklärt Dosoli. "Unsere Ingenieure stehen also einmal mehr vor einer schwierigen Herausforderung, aber wir sind überzeugt, dass die Eigenheiten der Strecke unserer RR wie im vergangenen Jahr gut liegen sollten.
Starke Leistung in Monza gibt Rückenwind

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In Monza jubelte BMW über den Heimsieg von Marco Melandri Zoom
Auch Sportdirektor Serafino Forti sagt: "Donington ist eine ganz andere Strecke als Monza. Es gibt keine langen Geraden, aber es ist ein technischer und toller Kurs, den unsere Fahrer wirklich mögen. Meine einzige Sorge ist das Wetter. Es ist typisch britisch: Es ist unberechenbar und kann sich innerhalb kürzester Zeit ändern. Ich hoffe, dass wir beständiges Wetter haben. Marco hat sich in Monza in alter Stärke präsentiert, er hat sein gutes Gefühl für das Bike wiedergefunden, und er ist auf die Siegerstraße zurückgekehrt."
"Chaz hat ebenfalls eine starke Performance gezeigt, auch wenn er im zweiten Rennen leider gestürzt ist, als er sehr schnell unterwegs war. Das stimmt uns für die nächste Runde in Donington wirklich zuversichtlich. Wir werden unser Bestes geben, um dieses Leistungsniveau beizubehalten und erfolgreich zu bleiben", so Forti. "Wir werden die Arbeit, die wir an Marcos Bike für Monza geleistet haben, auf einer Strecke mit einem anderen Layout überprüfen und fortsetzen. Dabei ist wichtig, dass er sein gutes Gefühl für die Front beibehalten kann", erklärt Technikchef Dosoli.
"Chaz konnte in Monza, aufgrund einer Reihe unglücklicher Umstände, nicht die Ergebnisse holen, zu denen er in der Lage ist. Er wird bei seinem Heimrennen in Donington wieder im Kampf um das Podium mitmischen", so Dosoli. "Ich hoffe, dass wir ein normales und reibungsloses Wochenende haben", sagt auch Davies. "Ich werde versuchen, ein gutes Qualifying zu fahren, und dann werden wir sehen. Marco war dort im vergangenen Jahr sehr schnell. Von daher sollte das Team die passenden Daten und damit eine gute Basis für die Abstimmungsarbeit haben."

