Biaggi: "Newcomer haben es heute schwerer"
Max Biaggi über die Herausforderung, mit Aprilia in die Superbike-WM zurückzukehren: Die Mittel wären vorhanden, doch die Testmöglichkeiten fehlen
(Motorsport-Total.com) - Max Biaggi ist ein Altmeister im Motorradsport, doch in dieser Saison hat er sich noch einmal einer neuen Herausforderung gestellt. Der Italiener wurde vor gut einem Jahr von Aprilia kontaktiert, ob er nicht Interesse habe, beim Projekt "Rückkehr in die Superbike-Weltmeisterschaft" mitzumachen. Biaggi wusste, dass er mit einer völlig neuen Maschine kein siegfähiges Bike haben würde, sagte aber schließlich doch zu. "Es war schon Vertrauen nötig, um dort zu unterschreiben", sagte Biaggi gegenüber 'Road Racer X'.

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Max Biaggi hat sich noch einmal einer neuen Herausforderung gestellt
Bei Aprilia habe sich einiges verändert, seit er zuletzt für die Marke gefahren ist, erklärte Biaggi. Alles sei bürokratischer geworden, und es gebe viele Chefs. Früher sei alles direkter gewesen und damit einfacher für alle Beteiligten. Der Vorteil bei einem großen Hersteller sei, dass das nötige Geld vorhanden sei, um die nagelneue Maschine weiterzuentwickeln. Aber: "Bei dem strikten Reglement ist es schwierig, etwas zu modifizieren. Wenn du etwas modifizierst, musst du testen. Aber du kannst wegen des strengen Reglements nicht testen. Für neue Hersteller wie BMW und Aprilia ist es heute deshalb viel schwieriger, einzusteigen", erklärte Biaggi.#w1#
Und an Biaggis Aprilia gibt es noch einige Bereiche, die verbessert werden müssen. Die Leistungsabgabe bei der Kurvenausfahrt und das Bremsverhalten müssen optimiert werden, zudem gibt es immer Vibrationen an der Maschine. "Aber wir haben keine Zeit zum Testen. Deshalb ist auch schwierig, herauszufinden, wodurch die Probleme verursacht werden. Doch sie geben sich Mühe und hoffentlich machen wir bald einen Schritt nach vorn", so Biaggi.
Auch wenn Biaggi von regelmäßigen Topergebnissen derzeit nur träumen kann, macht ihm die Arbeit bei Aprilia Spaß: "Ich weiß, dass sie 100 Prozent für mich geben. Das war bei Ducati nicht immer der Fall und das war frustrierend. Ich gebe lieber mein Bestes für jemanden, der sich auch zu 100 Prozent einbringt - das mag ich: wenn ich nicht das Gefühl habe, dass mich jemand betrügt. Ich weiß, dass der Weg steinig ist. Aber wir haben bald Jahr eins hinter uns und Jahr zwei sollte einfacher werden. Das ist immer so."

