• 01.01.2013 13:11

Baz: "Das war die Chance meines Lebens"

Mit gerade einmal 19 Jahren war Loris Baz jüngster Sieger in der Superbike-WM 2012 - Im Interview spricht der Franzose über seinen Werdegang und seine Ziele

(Motorsport-Total.com) - Loris Baz war in der Saison 2012 der Superbike-Weltmeisterschaft einer der größten Aufsteiger. Nachdem der 19-Jährige das Rennjahr noch in der Superstock-Klasse begonnen hatte, wurde das Unglück eines Kollegen zu seiner großen Chance. Nachdem sich Joan Lascorz bei einem Sturz bei Tests in Imola schwer verletzt hatte, wurde der Franzose von Kawasaki in die Superbike-WM befördert.

Titel-Bild zur News: Loris Baz

Loris Baz: Mit 19 Jahren Sieger in der Superbike-WM Zoom

Dort zahlte Baz das in ihn gesetzte Vertrauen mit starken Leistungen zurück. Schon in seinem neunten Rennen fuhr er in Brünn als Dritter erstmals aufs Podium am darauffolgenden Rennwochenende schlug im Regen von Silverstone seine große Stunde: Baz gewann das erste Rennen und wurde im zweiten Lauf Zweiter. Im Interview spricht der Youngster über seine Saison und seinen Werdegang sowie seine Ziele für 2013.

Frage: "Loris, wie fühlst du dich nach all den Erfahrungen, die du im Jahr 2012 gemacht hast. Nachdem du die Chance bekommen hast, in der Superbike-WM auf einem Werksmotorrad zu fahren, hast du dich ganz gut geschlagen, oder nicht?"
Loris Baz: "Ich fühle mich ehrlich gesagt richtig gut und freue mich auf die nächste Saison. Ich habe schon immer gesagt, dass die Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, für mich wie eine Familie sein müssen. Dieses Gefühl hatte ich bei Kawasaki von Anfang an. Zunächst bei den Superstocks, dann bei den Superbikes. Es war nicht einfach, mitten in der Saison einzusteigen, aber das war die Chance meines Lebens, und das Resultat hätte nicht besser sein können."

Frühe Entscheidung für die Viertakter

Frage: "Trotz deines Alters bist du ein recht erfahrener Pilot und bis in vielen verschiedenen Klassen gefahren. Ist diese Erfahrung der Grund, warum du schneller bist als andere Fahrer in deinem Alter?"
Baz: "Ich denke, das ist der Schlüssel. Adrien Morillas, mein Trainer und ehemaliger Teammanager hat immer gesagt, dass ich so schnell wie möglich mit einem 600ccm-Motorrad fahren muss. Deshalb bin ich es schon mit 14 Jahren gefahren und dann so früh wie möglich in auf die 1000er gewechselt."

"Ich bin schon mit 19 in die Superbike-WM gekommen, hatte zu diesem Zeitpunkt aber schon sechs Jahre Erfahrung mit Viertaktern, vier Jahre auf der 1000er und 2011 in der britischen Meisterschaft erste Erfahrungen auf dem Superbike gesammelt. Das hat mir dabei geholfen, die Kawasaki zu verstehen, obwohl das Motorrad völlig anders als alles andere ist, was ich vorher gefahren habe."

Frage: "In deiner Karriere lief es nicht immer rund. Glaubst du, dass die Kombination aus Problemen und Positivem dich stärker gemacht hat?"
Baz: "Sicherlich. Wenn alles zu einfach gelingt und du nicht kämpfen musst, lernst du Erfolge nicht zu schätzen. Ich weiß, wer ich bin und wo ich hin will, ich muss nur die richtigen Dinge tun, um meine Ziele zu erreichen."

2013 ohne Druck

Frage: "Wie würdest du einem Menschen, der dich noch nie getroffen hat, deine Persönlichkeit beschreiben?
Baz: "Ha-ha, cool! (lacht) Ich weiß es nicht. Es ist nie einfach, über mich selbst zu sprechen. Aber wenn ich antworten müsste, würde ich mich als einen Menschen beschreiben, der immer entspannt und ehrlich ist, und der immer sagt, was er denkt. Aber vielleicht können andere diese Frage besser beantworten."

Frage: "Wie lauten deine Ziele für 2013?"
Baz: "Ich habe keinen Druck. Ich werde mein Bestes versuchen. Wenn wir das abrufen können, sollten wir eine gute Saison haben. Ich werde die Saison mit dem gleichen Ziel beginnen, mit dem ich das Jahr 2012 beendet habe: Ich will von Rennen zu Rennen denken und versuchen, im Trockenen zum ersten Mal unter die besten fünf zu fahren. Dieses Niveau möchte ich halten und später weiter steigern."