Marinelli über die neue Rolle der Superbike-WM

Der Ducati-Superbike-Projektleiter hofft, dass die Entwicklung von den Sparmaßnahmen nicht eingeschränkt, dafür aber der Aufwand aber geringer wird

(Motorsport-Total.com) - Momentan gleichen die Motorräder der Superbike-WM eher Prototypen als ihren Serienverwandten. Ab der Saison 2014 wird es eine deutlichere Trennung zwischen der MotoGP und der Superbike-WM geben. Das rückt nicht nur die MotoGP in ein besseres Licht, sondern spart auch Kosten. Bei Ducati ist man gespannt, wie sich die Änderungen auswirken.

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Ernesto Marinelli möchte den Aufwand in der Superbike-WM reduzieren

"Die Zeit wird es zeigen. Ich verstehe, dass wir die Kosten reduzieren müssen. Das ist derzeit im Rennsport essentiell", erklärt Ernesto Marinelli, der Superbike-Projektleiter der Italiener. "Es ist kein spezielles Problem der MotoGP oder der Superbike-WM. Die ganze Rennsportszene ist davon betroffen. Man muss die Kosten senken."

"Dabei geht es nicht nur um das Motorrad, sondern auch um das komplette Team. Neben dem reinen Material gibt es das Personal, die Logistik und die Transportkosten. All diese Faktoren sind wichtig", betont er. "Es waren bisher zwei unterschiedliche Meisterschaften mit unterschiedlichem Management und einer anderen Philosophie. Jetzt sind wir alle unter einem Dach und ich glaube, die Philosophien werden sich annähern."

Ab 2014 wird es aller Voraussicht nach auch in der Superbike-WM ein limitiertes Motorenkontingent geben. Doch auch bei der Elektronik müssen die Teams mit hoher Wahrscheinlichkeit Kompromisse eingehen. "Die Elektronik verursacht natürlich hohe Kosten, aber sie ist auch für die Entwicklung der Straßenmodelle interessant", warnt Marinelli. "Man will die Erkenntnisse aus dem Rennsport in die Serienproduktion einfließen lassen."


Fotos: Superbike-Testfahrten in Jerez


"Derzeit sind es hohe Kosten. Es geht nicht nur um die Komponente, sondern auch um alle Leute, die daran arbeiten. Man muss die Ingenieure bezahlen und sie reisen um die ganze Welt. Das erhöht die Kosten. Ich glaube nicht, dass man es komplett abstellen, sondern die richtigen Ausmaße finden sollte. Man darf die Entwicklung nicht beschränken, aber gleichzeitig sollte der Aufwand geringer werden", so Marinelli.