Bautista stürzt in Donington: Einmaliger Ausrutscher oder Anfang vom Ende?

Bei der Superbike-WM in Donington leistet sich Alvaro Bautista den ersten Fehler der Saison und verliert in der WM viele Punkte auf Jonathan Rea und Toprak Razgatlioglu

(Motorsport-Total.com) - Bei den zurückliegenden vier WSBK-Events leistete sich Alvaro Bautista keine Fehler und stieg in jedem der zwölf Rennen aufs Podium. Diese Serie ging heute bei der Superbike-WM in Donington zu Ende. Beim Kampf um Platz zwei stürzte Bautista in Lauf eins (zum Rennbericht) in der Zielkurve und verlor viele Punkte auf seine WM-Rivalen Jonathan Rea (Kawasaki) und Toprak Razgatlioglu (Yamaha).

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Alvaro Bautista war überrascht, dass er mit Jonathan Rea mithalten konnte Zoom

Die Gesamtführung konnte Bautista behaupten, doch sein Vorsprung schrumpfte von 36 auf 16 Zähler (zum Gesamtstand). "Es ändert nichts für mich. Ich werde die Rennen genauso wie zuvor angehen. Wir müssen das Maximum herausholen", stellt der Ducati-Pilot klar. "Heute hätten wir Platz zwei holen können. Platz drei hätten wir mindestens eingefahren."

Vor dem Sturz duellierte sich Bautista mit Jonathan Rea. Toprak Razgatlioglu setzte sich durch das Duell an der Spitze ab. "Vielleicht hatte ich ein bisschen mehr als Jonathan, doch in dieser Kurve ist es immer schwierig. Ich machte einen kleinen Fehler. Man fährt am Limit. In dieser Kurve kann ein kleiner Fehler auf Grund der Bodenwellen zu einem Sturz führen", kommentiert er den Sturz in der letzten Kurve.

Alvaro Bautista staunt, wie konkurrenzfähig er in Donington ist

"Mir geht es gut, ich habe mir keine Verletzung zugezogen. Es war schade, denn eigentlich erwarteten wir, hier auf diesem Kurs Probleme zu haben. Doch wir arbeiteten über das Wochenende gut. Ich fühlte mich besser, denn wir fanden einige Verbesserungen. Das Gefühl für das Motorrad war besser. Hinsichtlich des Renntempos war ich zuversichtlich. Auf eine schnelle Runde waren wir bei diesen Bedingungen nicht so stark", berichtet Bautista.

Vom Start weg wirkte Bautista angriffslustig. "Mir gelang ein guter Start. Ich machte einige Positionen gut. Hinter Toprak erkannte ich, dass er ein paar Zehntelsekunden schneller ist als ich. Ich behauptete mich auf Platz zwei und wollte das Maximum herausholen. Dann duellierte ich mich mit Jonathan. Er versuchte einige Male, mich zu überholen. Dabei schob er mich nach außen. Ich blieb ruhig", beschreibt er das Duell mit Rea.

"Er überholte mich, um mich auszubremsen", vermutet Bautista, der sich nicht abschütteln ließ und erneut die zweite Position übernahm. "Ich dachte, dass Jonathan schneller ist. Ich erwartete nach den Trainings mehr von ihm. Im Rennen hatte er aber stärker zu kämpfen. Er hatte nicht mehr als ich, was mich überraschte. Nach einigen Runden hinter ihm wollte ich wieder vorbei, weil ich ein bisschen schneller war. Er verteidigte sich so gut er konnte."


Fotos: Superbike-WM 2022: Donington (Großbritannien)


Wie Alvaro Bautista seinen Sturz in der Zielkurve erklärt

Das Duell endete mit Bautistas Sturz. "Die letzte Kurve ist immer ziemlich knifflig. Es ist an dieser Stelle sehr wellig. Die Linie hängt stark von der Bodenwelle ab. Je nachdem wie man diese Welle trifft, biegt man in diese Kurve. Dieses Mal bremste ich sehr hart und hatte vermutlich etwas mehr Schräglage. Mir klappte das Vorderrad ein, als ich auf die Bodenwelle kam", schildert der WM-Leader.

"Jetzt haben wir uns den einen Fehler geleistet, den man in einer Saison haben darf. Es darf jetzt keine weiteren Fehler geben", ist sich Bautista bewusst. Hätte er in Lauf eins lieber die 16 Punkte für Platz drei nehmen sollen?

"Ich würde wieder so fahren, denn ich war vom Gefühl her nicht am Limit. Ich stürzte, weil diese Kurve ein Bastard ist. Im Rest der Strecke war alles okay, doch in dieser speziellen Kurve werde ich morgen wohl drei bis vier Prozent weniger riskieren", kommentiert er.

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista will am Sonntag in der letzten Kurve weniger riskieren Zoom

"Wir müssen das Positive sehen. Wir waren hier sehr konkurrenzfähig, obwohl uns die Strecke große Probleme bereitete. Deshalb bin ich happy und zuversichtlich für morgen", bemerkt Bautista und stellt fest: "Toprak war ein bisschen schneller als erwartet und Jonathan ein bisschen langsamer."

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