Bäumel: "Wir wissen genau, was auf uns zukommt"

(Motorsport-Total.com) - 2009 konnte BMW Motorrad Motorsport in der Superbike-WM viele Erfahrungen sammeln, die es im neuen Rennjahr gewinnbringend anzuwenden gilt. Projektmanager Rainer Bäumel und sein Team haben sich in der Winterpause einmal mehr ausgiebig mit der BMW S 1000 RR auseinander gesetzt und dem bayerischen Superbike noch einmal mehr Leistung verliehen. Im Interview erklärt Bäumel, was er sich von den Veränderungen und diversen Neuerungen am Motorrad erwartet.

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Rainer Bäumel (Mitte) und sein Team wollen 2010 gute Ergebnisse einfahren

Frage: "Rainer, habt ihr 2009 eure Ziele in der Superbike-WM erreicht?"
Rainer Bäumel: "2009 war für das gesamte Team ein anstrengendes und äußerst lehrreiches Jahr. Wir haben unendlich viele neue Teile an die Strecke gebracht und jede mögliche Erfahrung aufgesaugt. Bis zu den Rennen in Brünn war die Tendenz sehr positiv und unser Motorrad wirklich konkurrenzfähig."#w1#

"Leider hat es gegen Ende des Jahres dennoch nicht zu einem wirklich guten Resultat gereicht. 17 Top-10-Ergebnisse können sich aber sehen lassen. Im Winter sind wir hochmotiviert ans Werk gegangen, um noch stärker zu werden. 2010 wollen wir unser Potenzial optimal nutzen."

Frage: "Wie sehr haben die Erfahrungen aus dem Vorjahr die Vorbereitung für 2010 beeinflusst?"
Bäumel: "2009 waren wir wirklich die Greenhorns im Feld. Jeden Tag haben wir uns neuen Herausforderungen gestellt. In einer solchen Startphase kann es nicht immer strukturiert zugehen. Das war in der diesjährigen Vorbereitung anders. Wir wissen genau, was auf uns zukommt und können uns auf das Wesentliche konzentrieren."

"Was die Technik unseres Motorrads angeht, sind wir auf einem sehr guten Weg. Parallel zur Weiterentwicklung haben wir auch unsere Arbeitsweise optimiert und Prozesse verbessert. Unser Paket steht - und nun müssen wir an der Strecke das Bestmögliche daraus machen."

Frage: "Auf welche Bereiche der BMW S 1000 RR hat sich die Arbeit im Winter konzentriert?"
Bäumel: "Generell stehen immer drei Themen im Fokus: Antrieb, Chassis und Elektronik. Bei der Elektronik haben wir 2009 sehr viel erreicht und unsere Performance stabilisiert. Hier waren keine Experimente nötig, es ging lediglich um Feintuning."

"Deutlich mehr Arbeit haben wir in den Antrieb gesteckt. Wir hoffen, hier einen großen Schritt nach vorn gemacht zu haben. Auf der Chassis-Seite werden wir 2010 zahlreiche neue Komponenten einsetzen, die bei den Tests positive Eindrücke hinterlassen haben. Parallel haben wir natürlich auch an der Geometrie und am Setup des Bikes gearbeitet."

Frage: "Die Motorsportabteilung hat auch an der Entwicklung des Serienmotorrads mitgewirkt. Machen dich die positiven Reaktionen auf die BMW S 1000 RR stolz?"
Bäumel: "Ja, natürlich. Noch vor wenigen Jahren war es kaum vorstellbar, dass BMW Motorrad einen Supersportler baut, der es mit der Konkurrenz aufnehmen kann und zum Teil sogar stärker ist. Für jeden, der schon etwas länger bei BMW Motorrad dabei ist, ist das natürlich eine fantastische Entwicklung."

"Gleichzeitig erhöht die herausragende Qualität des Serienmotorrads den Druck auf uns. Wir wollen unseren Kollegen aus der Serie nun zeigen, dass wir ebenfalls ein herausragendes Produkt abliefern können."

Frage: "Wie nervös bist du während der Rennen?"
Bäumel: "Der Rennsonntag ist für mich der entspannteste Tag des Wochenendes. Dann ist unsere Arbeit getan, und es ist an den Fahrern, die bestmöglichen Ergebnisse zu erreichen. Dafür baut sich bis Samstagabend eine große Anspannung auf. Bis dahin sind wir Techniker gefragt, um das Bike perfekt abzustimmen und die richtigen Entscheidungen zu treffen."