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Alvaro Bautista exklusiv: Die ersten Details zum MotoGP-Test mit Ducati

Im Rahmen seiner Vertragsverlängerung mit Ducati in der Superbike-WM spricht Weltmeister Alvaro Bautista über den Test der Ducati Desmosedici

(Motorsport-Total.com) - Am Donnerstag vor dem WSBK-Event in Barcelona hat Alvaro Bautista bei einer speziell dafür angeordneten Pressekonferenz die Vertragsverlängerung mit Ducati in der Superbike-WM verkündet (zur News). Der Spanier wird bis mindestens Ende 2024 eine der beiden Werks-Panigale pilotieren. Zudem erklärte Bautista im Rahmen des Events, dass er die MotoGP-Ducati testen darf.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

MotoGP 2018: Alvaro Bautista pilotierte in Australien die zweite Werks-Ducati Zoom

Beim zurückliegenden Event in Assen deutete Bautista an, dass er mit einem Rücktritt liebäugelt, um mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Wie schwierig war die Entscheidung, die Karriere fortzusetzen?

"Aus professioneller Sicht war ich mehr als überzeugt, dass ich weiterhin Rennen fahren möchte. Nach Assen habe ich meine Familie gefragt, wie ich mich entscheiden soll. Meine Frau meinte, dass ich weitermachen soll, weil ich den Sport genieße, motiviert bin und es gut läuft. Doch die Entscheidung fiel mir schwerer, als es von außen aussieht", verrät Bautista im exklusiven Interview mit 'Motorsport-Total.com'.

Wieso Alvaro Bautista das MotoGP-Bike testen möchte

Sportlich läuft es für Bautista momentan voll nach Plan. Im Vorjahr bescherte er Ducati den ersten Titel in der Superbike-WM seit 2011 und sorgte für eine große Erlösung. Aktuell führt er die Meisterschaft mit großem Vorsprung an und ist auch beim vierten WSBK-Event der Saison in Barcelona der große Favorit.

Demnächst soll ein Test der Ducati Desmosedici folgen, als Belohnung für die Erfolge in der Superbike-WM. Hätte Bautista schon eher die Chance erhalten können, die MotoGP-Ducati zu pilotieren? Werkspilot Enea Bastianini ist seit dem Saisonauftakt in Portimao verletzt.

"Es war nie eine Option, Enea im Werksteam zu ersetzen", stellt Bautista klar. "Aber nach dem WM-Titel im vergangenen Jahr erkundigte ich mich bei Ducati, ob ich als Belohnung das MotoGP-Bike testen kann. Es sieht so aus, als ob die Ducati in der MotoGP richtig viel Spaß macht. Ich will wieder dieses Gefühl haben, nachdem ich fünf Jahre lang nicht mit einer MotoGP-Maschine fuhr."

Enea Bastianini

Enea Bastianini fehlt seit dem MotoGP-Saisonauftakt in Portimao Zoom

Gibt es Pläne für einen Gaststart in der MotoGP?

Im Fahrerlager der WSBK in Barcelona kursierte am Donnerstag das Gerücht, Bautista könnte beim MotoGP-Saisonfinale in Valencia mit einer Wildcard antreten. Doch das ist laut Bautista momentan kein Thema.

"Ich denke nicht an irgendwelche Einsätze als Ersatzfahrer oder als Wildcard-Starter. Es geht nur darum, Spaß zu haben und ein paar Runden zu drehen", betont der Spanier und nennt die Details des Tests: "Der Test wird in Misano oder in Mugello stattfinden. Das sind die beiden Strecken, auf denen Ducati testet. Der Test wird vor der Sommerpause stattfinden. Sie müssen mir den finalen Termin aber noch mitteilen. Der Test wird mit dem Testteam stattfinden."

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista plant momentan nicht, an einem MotoGP-Rennen teilzunehmen Zoom

Auf was sich Alvaro Bautista beim MotoGP-Test einstellen muss

Die MotoGP-Saison 2018 war Bautistas Abschiedsjahr in der Königsklasse. Seitdem haben sich die MotoGP-Bikes stark verändert. "Ja, vor allem bezüglich der Aerodynamik", bestätigt er. "Als ich 2018 dort fuhr, gab es an der Front die Winglets. Jetzt gibt es überall Flügel, selbst auf dem Heck. Das ist sicher der größte Unterschied."

"Ich denke aber, dass die Reifen den größten Unterschied ausmachen", erklärt Bautista, der sich mittlerweile gut an die weiche Konstruktion der Pirelli-Reifen in der Superbike-WM gewöhnt hat. Die Michelin-Reifen in der MotoGP haben eine deutlich härtere Karkasse.

Alvaro Bautista

MotoGP 2018: Alvaro Bautista auf der Kunden-Ducati von Aspar Zoom

"Bei den Reifen gibt es die größten Unterschiede im Vergleich zum Superbike. Als ich zum ersten Mal mit den Pirelli-Reifen fuhr, spürte ich sehr viel Unruhe. Gleichzeitig spürte ich die Reifen besser und hatte ein besseres Gefühl für das Limit. Jetzt verstehe ich die Reifen sehr gut", bemerkt Bautista.


Fotos: Superbike-WM 2023: Barcelona (Spanien)


Der Routinier weiß, wie kritisch die Michelin-Reifen in der MotoGP sein können, vor allem bei schwierigen Bedingungen. "Mit den MotoGP-Reifen verliert man manchmal die Haftung und kann es sich nicht richtig erklären. Man versteht das Limit nicht so gut. Das ist der größte Unterschied dieser beiden Bikes, denke ich", so der 38-jährige Spanier.

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