"Keine Ahnung, was ich gemacht habe": Lawsons Sieg hing am seidenen Faden

Liam Lawson musste beim Saisonauftakt der Super Formula um den Sieg zittern: In der letzten Safety-Car-Phase wäre sein Bolide fast stehen geblieben

(Motorsport-Total.com) - Von außen betrachtet fuhr Red-Bull-Junior Liam Lawson am Samstag bei seinem allerersten Start in der japanischen Super Formula in Fuji entspannt hinter dem Safety-Car zum Sieg. Doch im Cockpit musste der Neuseeländer um diesen historischen Erfolg zittern, wie er nach dem Rennen der englischsprachigen Ausgabe von 'Motorsport.com' verriet.

Titel-Bild zur News: Liam Lawson

Liam Lawsons Sieg in Fuji war stressiger, als es von außen aussah Zoom

"Ich war im falschen Leerlauf, hatte einen Gang eingelegt, aber keinen Vortrieb und wäre fast stehen geblieben", so Lawson. "Es war wirklich stressig! Das Safety-Car fuhr von mir weg, aber glücklicherweise wartete Nojiri-San so lange wie möglich, bis ich das Problem behoben hatte."

Besagter Noriji-San war Lawsons Teamkollege, der zweifache Champion Tomoki Nojiri, den Lawson zuvor im Kampf um die Führung mit einem Undercut beim Pflichtboxenstopp überholt hatte.

"Am Ende habe ich das Auto wieder zum Laufen gebracht. Keine Ahnung, was ich gemacht habe", sagte Lawson. "Ich habe nur Knöpfe gedrückt und die Kupplung betätigt! Das müssen wir uns ansehen."

Nachdem sein Auto wieder Vortrieb hatte, musste Lawson es nur noch ins Ziel fahren, da das Rennen nach einem Unfall zwischen Giuliano Alesi und Nirei Fukuzumi fünf Runden vor Schluss nicht mehr freigegeben wurde.

Damit schrieb Lawson Geschichte. Denn in der modernen Ära der Super Formula seit 1996 ist es noch nie einem Fahrer gelungen, bei seinem ersten Start in der Meisterschaft das Rennen zu gewinnen. "Um ehrlich zu sein, habe ich es noch gar nicht richtig realisiert", kommentiert Lawson das historische Ereignis.


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"Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, aber ich habe vorher nicht über die Geschichte nachgedacht. Es ist cool, es jetzt zu haben, aber vor dem Rennen konzentriert man sich einfach darauf, sein Bestes zu geben", so der Neuseeländer, der 2021 in der DTM fuhr und dort bis zum denkwürdigen Saisonfinale auf dem Norisring um den Titel kämpfte.

"Die Balance war sehr gleichmäßig, ich konnte weiter pushen und hatte keine großen Probleme", blickt Lawson auf das Samstagsrennen zurück. "Heute Morgen [im Qualifying] war es schwer zu sagen, ob das Auto perfekt war oder nicht, weil ich die Strecke noch lernen musste. Ich habe mehr Rundenzeit im Auto und jetzt, wo ich mehr Erfahrung habe, werde ich mich morgen [im zweiten Rennen] hoffentlich etwas wohler fühlen."