Super Formula 2023: Gebogener Heckflügel für mehr Action

Die japanische Super Formula führt 2023 ein neues Aero-Paket ein, mit dem Zweikämpfe einfacher werden sollen - Vor allem der Heckflügel sticht ins Auge

(Motorsport-Total.com) - Liam Lawson wird bei seinem Debüt in der Super Formula (ehemals Formel Nippon) keinen zu großen Erfahrungsrückstand auf die japanische Konkurrenz mitbringen. Denn die japanische Meisterschaft führt zur Saison 2023 ein neues Aero-Paket an ihrem seit 2019 eingesetzten Dallara-Einheitschassis ein. Der SF19 erhält damit auch den neuen Namen SF23.

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Die Super Formula setzt 2023 auf eine neue, eigenwillige Optik Zoom

Die Fahrzeuge erhalten neue Frontflügel, Seitenkästen, Motorabdeckungen, Unterböden und Reifen. Am spektakulärsten ins Auge sticht jedoch der neue Heckflügel, der ein nach oben gebogenes Hauptblatt aufweist.

Dieser ist das Herzstück von Bemühungen, in der aero-lastigen Formelmeisterschaft wieder für mehr Action zu sorgen. Und das, ohne den eigenen Charakter mit vergleichsweise viel Abtrieb für die vorhandene Motorleistung von 550 PS aus den 2-Liter-Turbomotoren von Honda und Toyota zu untergraben.

Das Ergebnis ist eine Reduktion des Abtriebs um acht Prozent. Gleichzeitig soll die Menge an "Dirty Air", die die nachfolgenden Fahrzeuge beeinträchtigt, gleich um die Hälfte reduziert worden sein. Damit hätte man eine ähnliche Reduzierung der verwirbelten Luft erreicht wie die Formel 1 mit ihrer weitreichenden Reglement-Revolution 2022.

Yoshihisa Ueno, Vorsitzender des Super-Formula-Veranstalters JRP, sagt, dass das Aero-Paket über "den Charakter, den wir anstreben" verfüge. Die erfahrenen japanischen Piloten Hiroaki Ishiura und Koudai Tsukakoshi steuerten den Boliden bei zahlreichen Testfahrten im Herbst und frühen Winter. Sie hörten auf den Namen "Roter Tiger" (Toyota) und "Weißer Tiger" (Honda).


Fotostrecke: Super Formula mit neuer Aerodynamik für 2023

Nachhaltiger, aber unerwartet teuer

Das neue Aero-Paket war unter den japanischen Teams umstritten. Wie die meisten Währungen hat auch der japanische Yen im Jahr 2022 gegenüber dem US-Dollar an Wert verloren, allerdings auf dramatische Weise: Der Kurs brach um bis zu 25 Prozent ein, der Wechselkurs stand im Herbst so schlecht wie seit 1990 nicht mehr.

Das hat die Anschaffungskosten für die Dallara-Teile deutlich verteuert. Das gilt auch für die Seitenkästen und Motorabdeckungen aus 70 Prozent Flachsfasern, die beim Schweizer Spezialisten Bcomp hergestellt werden. Mittlerweile hat JRP die Einführung des Pakets für 2023 jedoch bestätigt.

Auf der Suche nach mehr Nachhaltigkeit hat auch Yokohama einen neuen Reifen entwickelt, der aus mehr erneuerbaren Komponenten besteht. Ein CO2-neutraler Kraftstoff, wie er ab 2023 in der Super GT zum Einsatz kommt, wurde ebenfalls getestet, aber zumindest 2023 nicht eingeführt.

Für die Super Formula 2023 sind derzeit 20 Fahrzeuge eingeschrieben, bei 19 stehen die Fahrer bereits fest. Neben Lawson ist der 26-jährige Südafrikaner Raoul Hyman der einzige bestätigte Nicht-Japaner. Amtierender Meister ist Honda-Pilot Tomoki Nojiri.

Zum Vergleich: So sahen die Super-Formula-Boliden seit 2019 aus

Zum Vergleich: So sahen die Super-Formula-Boliden seit 2019 aus Zoom

Bestätigte Teams und Fahrer Super Formula 2023

Team Mugen (Honda)
#1 Tomoki Nojiri
#15 Liam Lawson

Kondo Racing (Toyota)
#3 Kenta Yamashita
#4 Kazuto Kotaka

Dandelion Racing (Honda)
#5 Tadasuke Makino
#6 Kakunoshin Ota

KCMG (Toyota)
#7 Kamui Kobayashi
#18 Yuji Kunimoto

Drago Corse (Honda)
#12 Nirei Fukuzumi

Rookie Racing (Toyota)
#14 Kazuya Oshima

Team Impul (Toyota)
#19 Yuhi Sekiguchi
#20 Ryo Hirakawa

Tom's (Toyota)
# 36 TBA
#37 Ritomo Miyata

Inging (Toyota)
# 38 Sho Tsuboi
#39 Sena Sakaguchi

B-Max Racing (Honda)
#50 Nobuharu Matsushita
#51 Raoul Hyman

Nakajima Racing (Honda)
#64 Naoki Yamamoto
#65 Ren Sato

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