• 31.12.2024 11:11

  • von Alberto Carmone

Vergessene Studien: Ford Gyron (1961) - Ufo auf zwei Rädern

Wir blicken zurück auf den Ford Gyron, eines 1961 vorgestellten Konzepts mit zwei Rädern und einem Gyroskopsystem

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Wir befinden uns in den 1950er und 1960er Jahren, und Ford gehört zu den aktivsten Automobilherstellern im Bereich des Konzeptdesigns. Praktisch jedes Jahr stellte die amerikanische Marke Prototypen mit futuristischem Aussehen oder fortschrittlichen Lösungen vor.

Titel-Bild zur News: Ford Gyron Concept (1961)

Ford Gyron Concept (1961) Zoom

Ein weiteres Beispiel ist der Gyron, ein seltsames Zweirad, das wie eine echte fliegende Untertasse aussieht. Die Idee des Gyron wurde nur zu Versuchszwecken entwickelt. Ford hatte nämlich nicht die Absicht, ein Serienmodell zu bauen, sondern nur zu Marketing- und aerodynamischen Forschungszwecken. Eine Art Designexperiment also für ein Auto, das mit Sicherheit Aufmerksamkeit erregte.

Entworfen wurde der Gyron von Alex Tremulis, einem der renommiertesten Industriedesigner seiner Zeit, der zuvor für seinen Beitrag zum Tucker 48 bekannt war. Tremulis war bekannt für seine Vorliebe für aerodynamische Formen und futuristische Designs, was sich auch im Ford Gyron widerspiegelte. Gemeinsam mit Ford-Ingenieuren wie Syd Mead, der später als legendärer Designer für Science-Fiction-Filme wie Blade Runner berühmt wurde, schuf er ein Fahrzeug, das wie ein Raumschiff aus einer anderen Welt wirkte.

Das Design des Ford Gyron war radikal und elegant. Die Form erinnerte an ein futuristisches Flugzeug oder ein Raumfahrzeug. Der Innenraum war minimalistisch gestaltet und bot Platz für zwei Personen. Fahrer und Beifahrer saßen nebeneinander in einer kuppelartigen Kabine, die eine klare Sicht nach allen Seiten ermöglichte. Die Karosserie war glatt und aerodynamisch, ohne überflüssige Details, was dem Fahrzeug ein schlankes und modernes Aussehen verlieh.


Fotostrecke: Ford Gyron Concept (1961)

Der Gyron war mit namensgebenden Gyroskopen ausgestattet, die das Fahrzeug aufrecht hielten, selbst wenn es stand. Diese Technologie war zu der Zeit noch in den Kinderschuhen und eher in der Luftfahrt als in der Automobilbranche zu finden. Die Idee, ein Fahrzeug mit nur zwei Rädern und einer solchen Stabilisierungstechnologie zu bauen, war visionär, auch wenn sie nicht für den Massenmarkt geeignet war.

Die Karosserie besteht aus Fiberglas und der Wagen wird von zwei Rädern angetrieben. Das vordere wird über einen Drehknopf auf der Konsole gesteuert, während das hintere den Ford - über einen kleinen Elektromotor - bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 8 km/h bewegt. Im Stand wird der Gyron von zwei Seitenstabilisatoren und zwei kleinen Rädern in Position gehalten. Zu den weiteren Besonderheiten gehört ein Mobiltelefon, das zwischen den beiden Sitzen im Fahrgastraum angebracht ist.

Weitere vergessene Studien von Ford:

Vergessene Studien: Ford Probe V (1985)
Vergessene Studien: Ford Comuta (1967)

Der Ford wurde 1961 auf der Detroit Auto Show in der Ford Rotunda ausgestellt, einem der meistbesuchten Ausstellungskomplexe in den Vereinigten Staaten zu jener Zeit.

Leider wurden die Struktur und das Konzept 1962 durch ein Feuer zerstört. Infolgedessen sind vom Gyron nur noch zwei nicht funktionierende Prototypen aus der Frühphase der Entwicklung erhalten. Der erste wurde 2012 für rund 40.000 Dollar (36.000 Euro) versteigert, während der zweite kürzlich Teil einer Ausstellung im Petersen Automotive Museum in Los Angeles war.

Neueste Kommentare