• 18.08.2023 13:08

  • von Roland Hildebrandt

20 Jahre Mercedes SLR McLaren: Die Briten blicken zurück

Vor 20 Jahre sorgte der Supersportwagen von Mercedes-Benz und McLaren auf der IAA für Aufsehen - Noch heute gibt es Werkstuning von MSO

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Auch schon wieder 20 Jahre her? Tatsächlich. Auf der IAA 2003 in Frankfurt debütierte ein Supersportwagen von Mercedes und McLaren. Nun hat McLaren das Jubiläum des Mercedes-Benz SLR McLaren mit einer Reihe von Aktivitäten im McLaren Technology Centre (MTC) in Woking, Großbritannien, gefeiert.

Titel-Bild zur News:

Mercedes-Benz SLR McLaren Zoom

Vier Exemplare des Grand Tourers - ein SLR Stirling Moss, ein SLR von MSO, ein SLR HDK und der Prototyp des SLR 722 GT - wurden auf dem MTC Boulevard zusammen mit Objekten aus der Entwicklungsgeschichte des Fahrzeugs ausgestellt. Ein Besuch des SLR-Clubs - einer Gruppe von Besitzern eines Mercedes-Benz SLR McLaren - verlieh der Veranstaltung noch mehr Farbe. Hier trafen die Enthusiasten direkt auf einige Mitglieder des McLaren-Teams, die an dem Projekt arbeiteten.

Das Mercedes-Benz SLR McLaren Projekt wurde beim Großen Preis von Großbritannien 1999 in Silverstone bekannt gegeben. Dabei wurde bestätigt, dass McLaren mit Mercedes-Benz zusammenarbeiten würde, um das Konzept des Mercedes-Benz SLR Vision, das Anfang des Jahres auf der Detroit Auto Show vorgestellt worden war, unter dem Namen "Project 7" als Serienfahrzeug auf die Straße zu bringen.

McLaren und Mercedes-Benz waren von 1995 bis 2009 Partner in der Formel 1. In dieser Zeit gewann McLaren vier Formel-1-Weltmeisterschaften (Konstrukteurs-Weltmeisterschaft 1998, Fahrer-Weltmeisterschaft 1998, 1999 und 2008). Diese erfolgreiche Kombination aus McLaren-Chassis-Entwicklung und Kohlefasertechnologie mit Mercedes-Motorleistung sollte für die Besitzer des Mercedes-Benz SLR McLaren wiederholt werden.

Der erste Prototyp des Project 7 wurde von einem Team ehemaliger Formel-1-Mechaniker von McLaren gebaut, die zusammen mit Automobilingenieuren das Kernteam bildeten, das den Wagen zur Serienreife brachte - als erstes Auto, das im damals neu eröffneten MTC von Hand montiert wurde.

Form und Design des Wagens wurden so eng wie möglich an die Vorgaben von Mercedes - und an das Design des Vision SLR Concept - angelehnt. Dies war nur durch bahnbrechendes Engineering möglich, bei dem McLaren seine jahrzehntelange Erfahrung mit Kohlefaserverbundwerkstoffen aus der Formel 1 und dem McLaren F1-Straßenauto einfließen ließ.

Neben den innovativen Kohlefaserentwicklungen kam ein von Mercedes-AMG entwickelter 5,5-Liter-V8-Kompressormotor mit 626 PS und 780 Nm Drehmoment zum Einsatz. Die Fahrleistungen des Super-GT mit Frontmittelmotor, der über ein Fünfgang-Automatikgetriebe die Hinterräder antreibt, lagen mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3,8 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von 334 km/h auf dem Niveau damaliger Supersportwagen.

Die erste Kundenauslieferung des Mercedes-Benz SLR McLaren erfolgte im Sommer 2004. Weitere Versionen des Fahrzeugs waren das 722 Edition Coupé, das 2006 auf den Markt kam. Als Hommage an Sir Stirling Moss und seinen bahnbrechenden Sieg bei der Mille Miglia 1955 steigerte die 722 Edition - benannt nach Moss' Startnummer - die ohnehin schon beeindruckende Performance und Exklusivität des SLR durch mehr Leistung und weitere Verbesserungen aus Kohlefaser.

Die Leistung des AMG-Motors wurde auf 650 PS und 800 Nm Drehmoment gesteigert und mit neuen Kohlefaser-Splittern an Front und Heck, einem überarbeiteten Fahrwerk mit steiferen Federn und niedrigerer Fahrhöhe sowie verbesserten Bremsen kombiniert. 150 Kundenfahrzeuge wurden produziert.

Ein Jahr später, 2007, erhielt der SLR eine Roadster-Variante mit faltbarem Stoffverdeck, die wiederum die Basis für eine weitere 722 Edition bildete - den 722 Edition Roadster. Die letzte Version des SLR McLaren war der SLR Stirling Moss Edition. Dieser offene Roadster verwendete das gleiche Kohlefaser-Monocoque und den gleichen 5,5-Liter-V8-Motor wie der Standard-SLR, aber mit einer spektakulären Karosserie, die direkt vom Mille Miglia 300 SLR von 1955 inspiriert war.

Der SLR Stirling Moss Edition wird von der 650 PS starken Version des 5,5-Liter-AMG-Motors angetrieben, der auch in den 722 Edition-Modellen zum Einsatz kommt. Der SLR Stirling Moss Edition ist mit nur 75 gebauten Fahrzeugen extrem selten.


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Der SLR besteht wie der McLaren F1 und alle nachfolgenden McLaren aus einem geklebten Kohlefaser-Monocoque. Zusammen mit dem Monocoque entwickelte McLaren eine vordere Crashstruktur aus Kohlefaser, die mit den Aluminium-Motorträgern des SLR verschraubt ist. Der SLR ist das erste Straßenfahrzeug mit dieser Innovation aus der Formel 1. Auch die Karosserie, die Türen und die Motorhaube des SLR bestehen aus Kohlefaser.

Die Produktion des Fahrzeugs, das als Project 7 begann, endete im Dezember 2009. Die Produktion war auf 3500 Exemplare limitiert, von denen insgesamt 2157 Exemplare ausgeliefert wurden. Aber das bedeutete nicht das Ende des Engagements von McLaren für das Auto.

Im Jahr 2010 stellte die neu gegründete McLaren Special Operations (MSO) die McLaren Edition SLR vor, ein Veredelungspaket für den Mercedes-Benz SLR McLaren, das auf der Grundlage des wertvollen Feedbacks von SLR-Besitzern und MSO-Kunden entwickelt wurde.

Diese auf 25 Exemplare limitierte Version des SLR zeichnet sich durch signifikante Änderungen an der Karosserie aus: eine neue, aerodynamisch geformte Frontschürze mit größerem Frontsplitter, neue seitliche Lufteinlässe, ein größerer Heckflügel und ein überarbeiteter Heckdiffusor sowie leichtere Räder. Gleichzeitig überarbeitete McLaren Special Operations die Aufhängung und die Servolenkung.

In der Folge entwickelte MSO weitere Aufwertungs- und Umbaupakete. Im Jahr 2019 führte MSO den SLR by MSO ein - ein neues, umfassendes Upgrade-Programm, das auf dem Feedback der Besitzerinnen und Besitzer in den zehn Jahren seit der Produktionseinstellung des Fahrzeugs basiert. Ein neues Aerodynamikpaket kombiniert mit neuen Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung und neuen luxuriösen Ausstattungsdetails wie einer speziellen gesteppten Lederpolsterung. Diese sind als Gesamtpaket oder als Einzelelemente erhältlich.

Im Mai 2023 lieferte MSO die ersten SLR-Umbauten mit High Downforce Kit (HDK) an Kunden aus. Diese Fahrzeuge verfügen über Karosseriemodifikationen, die direkt vom 722 GT, einer Rennstreckenversion des Fahrzeugs, inspiriert sind. Die Spurweite des Fahrzeugs wurde vorne und hinten um 60 mm vergrößert, was den HDK-Fahrzeugen einen noch imposanteren Auftritt verleiht, der durch einen breiten Bodykit mit ausgestellten Radkästen und einem Heckflügel, der dem des McLaren F1 GTR nachempfunden ist, noch unterstrichen wird.

Das Gewicht wurde weiter reduziert und das Abgasvolumen durch den Verzicht auf Schalldämpfer zugunsten einer Abgasanlage mit großen Einzelauslässen auf beiden Seiten des Fahrzeugs vergrößert. MSO wird 12 SLR HDK produzieren, von denen bereits alle verkauft sind.

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