Luhr/Klasen gewinnen Zweiteiler

Durch eine Rennunterbrechung wurden die Teilnehmer des VLN-Langstreckenlaufs zusätzlich gefordert: Lucas Luhr und Arno Klasen triumphieren

(Motorsport-Total.com) - An einem goldenen Oktobertag fuhren Arno Klasen und Lucas Luhr im Manthey-Porsche den zweiten Sieg in Folge ein. Der neunte Lauf der VLN-Langstreckenmeisterschaft wurde aufgrund einer Rennunterbrechung in zwei Teilen gewertet. In der Addition hatten die zweitplatzierten Chris Mamerow und Armin Hahne einen Rückstand von 4.524 Sekunden.

Titel-Bild zur News: Lucas Luhr

Der Manthey-Porsche sicherte sich beim neunten Lauf den zweiten Sieg in Folge

Platz drei sicherten sich Sabine Schmitz und Klaus Abbelen in einem weiteren Porsche 911 GT3 R. Im Kampf um die Meisterschaft ist eine Vorentscheidung gefallen. Das Black-Falcon-Trio Carsten Knechtges, Manuel Metzger und Tim Scheerbarth errangen im BMW Z4 den siebten Klassensieg und liegen in der Tabelle praktisch uneinholbar in Führung.

Sicherheit hat Priorität

Das Rennen wurde nach 70 Minuten mit der Roten Flagge unterbrochen. "Zu diesem Zeitpunkt hatten sich unabhängig voneinander mehrere Unfälle ereignet und es waren alle Streckensicherungsfahrzeuge im Einsatz", erklärt Rennleiter Peter Bröcher. "Die Sicherheit war so nicht mehr gewährleistet, so dass wir uns gezwungen sahen, das Rennen zu unterbrechen." Der Re-Start erfolgte um 14:57 Uhr, die Restdistanz wurde auf 2:20 Stunden festgelegt.

¿pbvin|64|4132||0|1pb¿Mamerow und Hahne sicherten sich im Zeittraining mit einer Fabelzeit von 8:11.006 Minuten die Pole-Position. Nach dem ersten Rennabschnitt wurde das Duo mit einem Vorsprung von knapp drei Sekunden auf Platz eins gewertet. In Abschnitt zwei büßte Mamerow dann wertvolle Zeit ein, so dass Luhr den Sieg nach Hause fahren konnte.

"Ein großes Lob an die Manthey-Truppe, die nach Schaltproblemen im Qualifying bis zum Rennstart in Rekordzeit das Getriebe gewechselt hat", lobt Luhr. "Wir sind von Position 21 aus gestartet und haben gewonnen - fantastisch. In der Schlussphase musste ich alles geben, um mir Chris vom Leib zu halten." Mamerow räumt ein: "Das war heute ein Russisches Roulette mit den vielen Gelbphasen. Lucas hat am Schluss bei einer Situation mehr Glück gehabt als ich. Dabei habe ich mir den Rückstand eingefangen."

Viele Fabrikate

Marc Basseng, Frank Stippler und Christopher Mies fuhren im Audi R8 LMS von Phoenix auf Platz vier. Dahinter wurden Alexandros Margaritis und Dominik Schwager im BMW Alpina B6 GT3 von Dörr gewertet. Ralf Schall und Andrii Lebed belegten im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von Black Falcon Platz sechs.

Die Top 10 komplettierten Martin Ragginger und Sebastian Asch im Falken-Porsche, Sean Paul und Patrick Breslin im zweiten Black-Falcon-Flügeltürer, Georg Weiss, Oliver Kainz und Michael Jacobs im Wochenspiegel-Porsche sowie Wolfgang Kohler, Frank Kräling und Christian Menzel im schnellsten Cup-Porsche.

¿pbvin|64|3578||0|1pb¿Im Kampf um den Titel in der VLN-Langstreckenmeisterschaft ist eine Vorentscheidung gefallen. Drei der vier potentiellen Siegerteams blieben beim neunten Lauf auf der Strecke. Maik Rosenberg haderte früh mit technischen Problemen am Volkswagen Scirocco von LMS. Jannik Olivo und Elmar Jurek schieden im Renault Clio nach einer unverschuldeten Kollision aus und auch für Markus Schmickler und Lars Heisel war das Rennen im BMW 325 nach 17 Runden vorzeitig beendet.

Somit liegen die Black-Falcon-Junioren Knechtges/Metzger/Scheerbarth in der Tabelle praktisch uneinholbar in Führung. Unter normalen Umständen wird das Trio in zwei Wochen symbolisch die Startnummer eins in Empfang nehmen. Der Titel wäre ihnen nur noch zu nehmen, wenn sie beim zehnten Lauf aus der Wertung ausgeschlossen würden. Ein Ausschluss darf nicht als Streichergebnis herangezogen werden.

Aston Martin und Toyota kooperieren

Der neunte Lauf bildete den Rahmen einer besonderen und im Motorsport bislang einmaligen Aktion. Dr. Ulrich Bez, Geschäftsführer von Aston Martin, und Akio Toyoda, Präsident von Toyota, tauschten das Steuer. Bez trat mit Fahrerkollege Chris Porritt im Aston Martin V12 Zagato an, Toyoda mit Co-Pilot Akira Iida im Lexus LF-A. Beide Rennteams, Aston Martin und Gazoo, teilten sich eine Box und nutzten diese Gelegenheit, während des Wochenendes die Fahrzeuge zu tauschen.

"Als ich erfuhr, dass unsere Teams sich wieder eine Box teilen würden, erneuerte ich meine Einladung an Akio Toyoda, auch einmal einen Aston-Martin-Rennwagen zu fahren und nahm dann mit großer Freude seine Gegeneinladung an", erklärt Bez das Zustandekommen dieser ungewöhnlichen Aktion. "Wir begegnen uns seit dem 24-Stunden-Rennen 2008 regelmäßig hier auf dem Nürburgring als Rennfahrer. Seitdem ist eine persönliche Freundschaft gewachsen, der wir mit diesem Fahrzeugtausch besonderen Ausdruck verleihen wollen. Andere Unternehmensbosse treffen sich auf dem Golfplatz, wir fahren gemeinsam Autorennen, führt er fort.