Brandbrief von NES-Chef Schlüter: DMSB erzählt Lügen!

NES-Geschäftsführer Ralph-Gerald Schlüter kontert mit einem offenen Brief auf die Darstellung des DMSB und wirft dem Verband falsche Tatsachendarstellung vor

(Motorsport-Total.com) - Der Streit um die Absage des für den 4. Mai geplanten Rennens der Nürburgring-Endurance-Serie (NES) geht in die nächste Runde. Nachdem der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB) am 30. Juli in einer Pressemitteilung erklärt hat, dass es unter anderem wegen fehlender Beweise seitens der NES keine sportgerichtliche Untersuchung der Hintergründe der Rennabsage geben wird, weist der Geschäftsführer der NES nun in einem offenen Brief die Darstellung des DMSB zurück.

Titel-Bild zur News: Ralph-Gerald Schlüter

Ralph-Gerald Schlüter bezichtigt den DMSB, Falschmeldungen zu verbreiten Zoom

Schlüter fordert den Verband darin auf, die aus seiner Sicht falschen Sachverhaltsdarstellungen "kurzfristig richtig zu stellen". Bei der Aufklärung der Hintergründe der kurzfristigen Absage von 88 Sportwarten, die letztlich die Durchführung der Rennen unmöglich machte, beklagt Schlüter zudem eine "Mauer des Schweigens" seitens der Helfergruppenleiter, die für die Koordination der Sportwarte zuständig waren.

Letztlich wirft Schlüter auch dem DMSB vor, in der Sache selbst zu untätig gewesen zu sein. Dass sich der DMSB zu den Vorwürfen äußern wird, ist Informationen von Motorsport-Total.com zufolge unwahrscheinlich. Die NES hat allerdings ein Konfliktfeld mit einem weiteren Akteur geschaffen.


Fotostrecke: Streit um Langstreckensport am Nürburgring: Die Gemengelage erklärt

Noch pikanter daran ist, dass der in die NES involvierte AvD Trägerverband des DMSB ist. Gleiches gilt für den ADAC, der Hauptsponsor der konkurrierenden Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) ist. Im AvD hat der bisherige Generalsekretär Lutz Leif Linden, der ebenfalls bei der NES eine tragende Rolle spielt, erst kürzlich das Amt des Präsidenten übernommen.

Schlüter wiederum widerspricht zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren einer hochoffiziellen Pressemitteilung. Nach seinem Rücktritt aus der NLS, der offiziell aus persönlichen Gründen erfolgte, widersprach er zusammen mit drei weiteren zurückgetretenen Führungskräften der offiziellen Darstellung und nannte als wahren Grund das feindselige Verhältnis der VLN-Gesellschafter untereinander inklusive Ausgrenzung einzelner Gesellschafter.

Er distanzierte sich im September 2023 von dieser Darstellung und schwenkte wieder auf die offizielle Linie ein, der Rücktritt sei aus persönlichen Gründen erfolgt.

Der Brief im Wortlauf

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit diesem offenen Brief bitten wir den DMSB, das am 30. Juli den Medienvertretern zugesandte Statement kurzfristig richtigzustellen.

Zitat aus dem DMSB Statement: "(...) Allerdings konnten die Sportkommissare dem DMSB keine Namensliste oder andere Kontaktdaten zu den 88 Absagen vorlegen beziehungsweise ermitteln, um über das Sportgericht die Hintergründe zu den Absagen im Einzelnen weiter aufklären zu lassen. Damit ist nicht erkennbar, dass es sich - wie vom Veranstalter dargestellt - um eine 'konzertierte Absage' handelt und wer gegebenenfalls dafür sportrechtlich verantwortlich sein könnte."

Zum Sachverhalt: Wie dem DMSB bekannt ist und wie auch an dem Veranstaltungswochenende Ihren Vertretern Jana Haböck und Robin Strycek bereits erläutert, erfolgen alle Anfragen, Zusagen und gegebenenfalls Absagen in Kontakt mit Leitern von Sportwartegruppen und nicht direkt mit den Sportwarten (Streckenposten).

Die mehr als 17 Helfergruppenleiter haben die Zusage gegeben, bei NES.02 eine ausreichende Anzahl von Sportwarten (Streckenposten) zu stellen. Der bei der NES für die Organisation der Sportwarte Verantwortliche ist bereit, dies an Eides statt zu versichern. Daraufhin hat die NES den Teilnehmern mitgeteilt, dass die Veranstaltung durchgeführt werden kann.

Am Freitag vor der Veranstaltung haben in einem Zeitfenster von 90 Minuten 6 der mehr als 17 Helfergruppenleiter angerufen und insgesamt 88 Sportwarte (Streckenposten) zurückgezogen. Die vollständigen Namen dieser 6 Helfergruppenleiter, die jeweilige dazugehörige Zahl der Absagen und die Kontaktdaten haben wir den Sportkommissaren zur Verfügung gestellt.

Diese wiederum haben die kompletten Unterlagen nach Erhalt dem DMSB weitergeleitet. Bei weiteren Recherchen der Sportkommissare sind diese auf eine Mauer des Schweigens gestoßen. Nur ein Helfergruppenleiter hat mitgeteilt, dass er über die Namen seines Abschnitts verfügt, die auch noch alle DMSB-lizenziert sein würden.

Aber nach einigen Aufforderungen ohne Rückantwort war dann irgendwann seine E-Mail-Adresse nicht mehr erreichbar. Die Helfergruppenleiter haben sich trotz Aufforderung geweigert, Auskünfte zu erteilen. Der DMSB hätte die Möglichkeit gehabt, von seiner Seite aus zur Aufklärung des Sachverhalts beizutragen. Dies ist nicht geschehen.

Dass es sich um eine konzertierte Absage gehandelt hat, ergibt sich schon alleine daraus, dass nur sechs der Helfergruppenleiter die Absagen getätigt haben und dies innerhalb von 90 Minuten für 88 Sportwarte am Freitag vor dem Rennen.

Dass im DMSB-Statement steht "... keine Namensliste oder andere Kontaktdaten ...", entspricht nicht den Tatsachen, ist falsch und wir bitten Sie zur Abwehr weiterer Schäden für die NES, den Sachverhalt kurzfristig richtigzustellen.

ADAC GT MASTERS LIVE

ADAC GT Masters im TV

Nächstes Event

Hockenheim

18. - 20. Oktober

Qualifying 1 Sa. 09:35 Uhr
Rennen 1 Sa. 15:00 Uhr
Qualifying 2 So. 09:55 Uhr
Rennen 2 So. 15:10 Uhr

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!

Folge uns auf Twitter