Schwere Explosion im NLS-Fahrerlager: 6h-Rennen findet wie geplant statt!

Während der Einstellfahrten der Nürburgring-Langstrecken-Serie kam es zu einer Explosion, bei der mehrere Menschen schwer verletzt wurden - Rennen findet statt!

(Motorsport-Total.com) - Katastrophe im Fahrerlager der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS): Bei den Einstellfahrten im Vorfeld des 6-Stunden-Rennens ist es zu einem schweren Unfall im Fahrerlager gekommen. Bei der Explosion einer Druckluftflasche wurden insgesamt 22 Menschen verletzt. Das Rennen am Samstag soll allerdings wie geplant stattfinden!

Titel-Bild zur News: Ein schwere Explosion überschattete den Freitag vor NLS4

Ein schwere Explosion überschattete den Freitag vor NLS4 Zoom

Die Explosion ereignete sich um etwa 18:25 Uhr in der Schlussphase der Einstellfahrten, die sofort abgebrochen wurden. Die Druckluftflasche wurde gerade befüllt, als sich die Explosion ereignete. Es waren zahlreiche Krankenwagen und vier Rettungshubschrauber im Einsatz.

Die Stimmung am Abend vor dem 6-Stunden-Rennen im Fahrerlager war gespenstisch, denn der Anblick war auch für Unbeteiligte dramatisch, Seelsorger waren im Einsatz. Das Fahrerlager wurde von der Polizei abgesperrt.

Die offizielle Stellungnahme der NLS: "Bei der Probe- und Einstellfahrt im Vorfeld von NLS4 kam es kurz nach 18 Uhr hinter einer Box im Bereich des Fahrerlagers zu einer Explosion, die nach ersten Erkenntnissen auf eine Druckflasche zurückzuführen ist. Es wurden durch das umfangreiche Rettungspersonal vor Ort unmittelbar entsprechende erst Maßnahmen eingeleitet und die Unfallstelle abgesichert. Die Einstellfahrt wurde sofort unterbrochen."

6-Stunden-Rennen soll trotzdem stattfinden!

"Nach ersten Erkenntnissen gibt es mehrere verletzte Personen, die nach der unmittelbaren Versorgung im Medical Center am Nürburgring per Rettungshubschrauber in nahegelegene Krankenhäuser transportiert wurden. Die Polizei ermittelt, wie in einer solchen Situation üblich, vor Ort. Weitere Informationen werden in Kürze bekanntgegeben."

Update: Am späten Abend bestätigten die Veranstalter, dass das Rennen trotz des Zwischenfalls wie geplant stattfinden soll. Nach Rücksprache mit Teamchefs, der ILN (Interessenvertretung Langstrecke Nürburgring) sowie den Fahrersprechern hat sich die VLN dazu entschieden, das morgige Rennen durchzuführen.

"Es ist während des Tests ein bedauerlicher Unfall passiert und wir sind alle zutiefst erschüttert und in Gedanken bei den Betroffenen", sagt VLN-Chef Mike Jäger. "Der Vorfall steht jedoch nicht in einem direkten Zusammenhang mit der Veranstaltung, sodass wir zusammen mit unseren Teams beschlossen haben, den Event durchzuführen."

Offizielle Meldung: 22 Personen verletzt

Die Fahrerbesprechung, die eigentlich für den Freitagabend geplant war, wurde aufgrund des Unfalls auf Samstagmorgen verschoben. Das Qualifying startet deshalb erst um 8:52 Uhr und wird zugleich auf 60 Minuten verkürzt. Der Rennstart erfolgt wie geplant um 12 Uhr. Nach wie vor sind die Boxen 26 und 27 von der Polizei abgesperrt.


Fotostrecke: Explosion im NLS-Fahrerlager

Die Polizei Koblenz teilte am späten Freitagabend mit, dass bei der Explosion nach derzeitigem Stand insgesamt 22 Personen verletzt wurden. Von den Personen erlitt eine Person schwerste und drei weitere Personen schwere Verletzungen. Die weiteren Personen erlitten leichte Verletzungen, darunter vor allem Knalltraumata.

Unstimmigkeit unter den Teilnehmern

VLN-Chef Mike Jäger sprach im Rahmen der Fahrerbesprechung am Samstagmorgen mit zittriger Stimme und Tränen in den Augen zu den anwesenden Teilnehmern. Auch Jäger befand sich am Freitag in unmittelbarer Nähe der Explosion. Er "kam gerade aus der Box, als Trümmerteile um ihn herumflogen".

Er sah auch einen jungen Mechaniker am Boden liegen. "Ich habe mit allen beteiligten Teams gesprochen. Einer, mit dem ich gesprochen habe, traf es ziemlich genau auf den Punkt: Was würde es bringen, wenn wir heute nicht fahren?" Nicht alle anwesenden Fahrer waren jedoch einverstanden, dass das Rennen stattfindet.

Das Problem: Die betroffenen Teams, vor allem Smyrlis Racing, kämpfen um die Meisterschaft, und werden aufgrund der gestrigen Ereignisse nicht am Rennen teilnehmen können. Unklar ist deshalb, ob das Rennen überhaupt gewertet wird. "Wir prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, aber von gestern bis heute wird es kein Ergebnis geben. Aber wir haben es auf der Uhr", so Jäger.