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Neue Diskussionen um die Wildcard
Seit dem Wochenende schwebt über der Wildcard für den Grand Prix Auf Schalke wieder ein Fragezeichen - Smolinski und Wölbert melden Ansprüche an
(Motorsport-Total.com) - Die eine Wildcard-Debatte ist gerade verstummt, da beginnt auch schon die nächste. Vor dem Finale der Langbahn-WM in Vechta, in dem der Schwabe Gerd Riss am Samstagabend seinen siebten Einzel-WM-Titel holte, gab es in der Szene eine emotionale Kontroverse darüber, ob der zurückgetretene Exweltmeister Robert Barth mit der Wildcard ausgestattet werden soll oder nicht.

© MST
Die Vergabe der Wildcards für Gelsenkirchen sorgt für Diskussionen
Vechta ist - ohne Barth - Geschichte, als nächstes Großereignis im deutschen Bahnsport steht der Speedway-Grand-Prix von Deutschland in der Arena Auf Schalke an. Und auch für das Gelsenkirchener Rennen am Abend des 11. Oktober gibt es einen deutschen Gaststarter. Der soll noch diese Woche benannt werden.#w1#
Lange Zeit schien klar: An Tobias Kroner führt kein Weg vorbei. Der 22-Jährige aus Dohren im Emsland ist das einzige deutsche Jungtalent, das in der hart umkämpften britischen Liga Fuß gefasst hat. Er kämpft mit seinem Verein Ipswich in den Playoffs sogar um den Meistertitel.
Doch am letzten Donnerstag brach Kroner sich bei einem Ligarennen im heimischen Foxhall-Stadion den Mittelfinger der linken Hand. "Mit eineinhalb Wochen Pause muss ich wohl rechnen", meint der Niedersachse. "Der Mittelfinger ist mit einem speziellen Verband an einem anderen Finger fixiert. Unser Physio Brian Simpson kümmert sich um mich."
Die Verletzung führte dazu, dass Kroner seinen Start beim Halbfinale der Paar-Europameisterschaft absagen musste. Dort sollte der Abiturient eigentlich an der Seite von Martin Smolinski starten. Seinen Platz nahm Richard Speiser ein.
Der 21-jährige Allgäuer ist ein Schützling von Robert Barth. Er fügte sich beim Paar-EM-Rennen im ungarischen Miskolc so gut ein, dass auch er für die Wildcard in Frage kommen könnte. Und Smolinski war in Miskolc gar Topscorer - als Punktbester der Veranstaltung gab er nur einen Zähler an den Tschechen Adrian Rymel ab.
Tags drauf fand in Diedenbergen das Finale der Deutschen Einzel-Meisterschaft statt. Dort setzte sich überraschend Kevin Wölbert durch - in einem Dreierstechen, pikanter Weise gegen Smolinski und Speiser.
Wölbert gewann den Titel und Vorabfavorit Smolinski ärgerte sich: "Bei der Paar-EM in Ungarn machte ich jeden Start, heute nur einen. Das muss verbessert werden."
Letztes Jahr war Christian Hefenbrock Gaststarter Auf Schalke - damals als amtierender Deutscher Meister. Nach der starken Vorstellung von Wölbert, der auch schon über Profiligaerfahrung in Polen verfügt und als ein Toptalent gelten muss, drängt auch der gerade mal 19-Jährige aus Heidhof bei Ludwigslust ins Fenster der Wildcard-Anwärter. Wölbert sagte im Hinblick auf Schalke: "Ich habe keine Angst vor den Großen der Szene, die ich zum Teil von meinen Rennen in der polnischen Liga kenne, aber ob es gleich die Wildcard wird, werden andere entscheiden. Ich wäre nur traurig, wenn ich nicht zumindest einen der Reserveplätze bekomme."
Die Vergabe der Wildcard läuft über den Weltverband FIM. Der DMSB nominiert einen Kandidaten und schlägt den der FIM vor. Innerhalb der deutschen Verbandes scheint Smolinski Favorit zu sein, aber die endgültige Entscheidung obliegt dem Weltverband - und der guckt auch auf Erfolge in den Ligen und den nationalen Meisterschaften. Das Rennen vor dem Rennen ist gerade erst eröffnet.

