Speedway: Eine Bahn mit Charakter
Am Samstag steht im polnischen Bromberg der drittletzte Grand Prix des Jahres an - auf einer Bahn, die alle Fahrer begeistert
(Motorsport-Total.com) - Das australische Duo Jason Crump und Leigh Adams hat einiges geradezubiegen. Und beim bevorstehenden Großen Preis in Bromberg wollen die beiden Aussies damit beginnen. Crump peilt ein Maximum an, um die WM-Entscheidung gegen Nicki Pedersen noch bis zum Saisonfinale in der Arena Auf Schalke offen zu halten. Der Ex-Weltmeister weiß: Er muss um jeden Preis den Druck auf dem dänischen Kessel halten - und hoffen, dass WM-Tabellenführer Pedersen dann unter Druck Fehler macht.

© MST
Jason Crump möchte in Bromberg auch Tomasz Gollob herausfordern
Dass der nächste Grand Prix in Bromberg stattfindet, kommt "Ginger" dabei gut zupass: "Das ist wohl die beste Bahn, auf der wir das ganze Jahr über fahren", schwärmt er. "Eine schnelle Bahn, eine Bahn, auf der der ganze Kerl im Fahrer gefordert ist. Ich habe hier schon gewonnen, also strebe ich für Samstag natürlich den nächsten Sieg an."#w1#
Der geht aber in Bromberg nur über einen Mann: Tomasz Gollob, den vielbeschworenen Zloti-Millionär des polnischen Speedway, dem in seiner Heimatstadt ganze Immobilienzüge gehören. Seit Gollob seinen Heimatverein verlassen hat, ging es mit den Bromberger Vereinsdriftern zwar bergab, aber der zweimalige Saisonsieger ist immer noch der erklärte Publikumsliebling, wenn die WM in Bromberg gastiert.
Crump weiss denn auch: "Man darf Gollob hier auf keinen Fall unterschätzen. Aber ich bin voll darauf eingestellt, auch ihn herauszufordern - und mir notfalls mit ihm auch einen Kampf auf Biegen und Brechen zu leisten. Ich muss hart fahren. Ich muss aufs Podium kommen und nach Möglichkeit gewinnen. Diesem Ziel muss ich am Samstagabend alles unterordnen."
Leigh Adams will derweil noch in die ersten Drei einbrechen - nachdem seine Saison trotz des guten Starts eher bergab gegangen ist. "Für mich war es ein komisches Jahr. Phasenweise fuhr ich sehr stark, aber in der Summe sicher nicht so gut wie letztes Jahr", gesteht der Vizeweltmeister. "Ich würde nur zu gern wieder vor all den polnischen Speedway-Fanatikern gewinnen."
Wie sich das anfühlt, hat "Adamski", wie er unter seinen polnischen Fans heißt, dieses Jahr schon erlebt - bei seinem Grand-Prix-Sieg in Lissa. "Aber Bromberg ist für uns alle der prestigeträchtigste Grand Prix", weiß Adams. "Die Bahn hat ihren ganz eigenen Charakter. Sie bietet einem so viele verschiedene Linien, dass jeder Heat wirklich erst entschieden ist, wenn die Flagge geschwenkt ist. Könnte ich dort endlich mal gewinnen, wäre das sicher einer der großartigsten Erfolge meiner ganzen Laufbahn."
Das Saisonziel bis Gelsenkirchen führt Adams sich klar vor Augen: "Natürlich möchte ich in der Endabrechnung noch Dritter werden. Den sechsten Platz habe ich für mich auf keinen Fall auf dem Zettel."

