• 19.11.2008 11:23

  • von Stefan Ziegler

Kunimoto auf dem Vormarsch: Macao-Sieg als Sprungbrett?

Formel-3-Pilot Keisuke Kunimoto erwies seiner Karriere durch den Sieg beim Klassiker in Macao einen Bärendienst - überzeugende Vorstellung

(Motorsport-Total.com) - Ganz cool gab sich Keisuke Kunimoto in der Pressekonferenz nach dem Qualifikationsrennen in Macao. "Ich konzentriere mich nur auf das Hauptrennen, alles andere ist mir egal", hatte der japanische Youngster dabei verlauten lassen - nachdem er hinter Favorit Edoardo Mortara den zweiten Rang belegt hatte. Tags darauf gab's dagegen kein Halten mehr für Kunimoto, der auf dem schwierigen Stadtkurs von Macao unwiderstehlich zum Sieg fuhr. Ein wichtiger Schritt in seiner Karriere.

Titel-Bild zur News: Keisuke Kunimoto

Keisuke Kunimoto ließ nach seinem Triumph in Macao die Korken knallen

So sieht das zumindest Masanori Sekiya, der Chef des Toyota Young Driver Programms: "Bevor wir dorthin kamen, dachte ich eigentlich, dass er nicht auf der Höhe von Kazuki (Kazuki Nakajima; Anm. d. Red.) oder Kamui (Kamui Kobayashi; Anm. d. Red.) lag. Aber nachdem wir dort seinen Sieg erlebt und gesehen haben, was er zu leisten vermag, wenn er nur die Möglichkeiten dazu bekommt - dann muss man wohl erkennen, dass er es durchaus mit ihnen aufnehmen kann."#w1#

"An diesem Wochenende haben wir definitiv etwas Besonderes vor Augen gehabt", sagte Sekiya gegenüber 'Autosport.com' und meinte in Kunimoto einen wirklich guten Fahrer entdeckt zu haben. Der Nachwuchsfahrer hatte aber erst in Macao so richtig aufgedreht und hatte zuvor in der japanischen Formel-3-Meisterschaft den Kürzeren gegen Tom's-Teamkollege Carlo van Dam gezogen - der vor den Toren Hongkongs nur unglücklich agierte.

"Wenn wir uns über den reinen Speed unterhalten, so ist er auf dem Niveau von Carlo", schätzte Sekiya Kunimoto ein. "Er konnte ihn mangels Erfahrung nicht schlagen. Alles, was er braucht, ist etwas mehr Erfahrung. Keisuke hat an diesem Wochenende einige versteckte Talente aufblitzen lassen. Das war ein großer Faktor. Meine Erwartungen waren eigentlich, dass er es vielleicht in die Top 6 schaffen und mit viel Glück auf dem Podium landen könnte."

Doch bekanntlich sollte es anders kommen, denn Kunimoto ließ der Konkurrenz in Macao keine Chance. Sein Renningenieur Kenji Yamada bestätigte die Eindrücke von Sekiya: "Im Vergleich zur Performance von Carlo hinkt er noch etwas hinterher - Keisuke braucht da noch einige Lektionen", so sein japanischer Landsmann. "Mit der ganzen Erfahrung von Tom's haben wir ihm schon viel beigebracht und das hat ihn recht erfolgreich gemacht."

Wie es für Kunimoto weiter geht, ist noch nicht ganz klar. Ursprünglich sahen die Pläne eine weitere Saison in der japanischen Formel 3 vor - doch durch seinen Sensationserfolg könnten sich für Kunimoto ganz neue Türen öffenen, wie Yamada näher erläuterte. "Die Situation dürfte sich durch seinen Sieg verändert haben. Darüber muss ich mir Gedanken machen, denn seine Leistungen haben sich dort enorm verbessert."

Ein Triumph in Macao gilt ganz pauschal als riesige Auszeichnung im Portfolio eines Rennfahrers - speziell, wenn man das prestigeträchtige Rennen bereits bei seinem Debüt für sich entscheidet. Neben Kunimoto ist dies bislang lediglich einem gewissen Ayrton Senna sowie David Coulthard gelungen. Kommt Kunimoto also schon bald in die Formel 1? Yamada abschließend: "Diese Entscheidung müssen wir Toyota überlassen. Es liegt nicht an mir, ob sie ihn evaluieren werden oder ihm eine Chance geben wollen."

Folgen Sie uns!

Eigene Webseite?

Kostenlose News-Schlagzeilen und Fotos für Ihre Webseite! Jetzt blitzschnell an Ihr Layout anpassen und installieren!
Anzeige

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt