Mortara: "Konnte nichts ausrichten"

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Edoardo, du hast in der Anfangsphase zwei Positionen eingebüßt. War das die entscheidende Situation des Rennens?"
Edoardo Mortara: "Ich hatte einen Schlüsselmoment im Rennen - das war nach dem Restart, als ich leicht die Mauern touchierte. Ich hatte wohl Probleme damit, genug Temperaturen in die Reifen zu bekommen. Zum Schluss wusste ich zwar, dass ich schneller fahren könnte, doch da hatte Keisuke (Kunimoto; Anm. d. Red.) schon eine Lücke zwischen uns gerissen."

© Volkswagen

Richtig jubeln konnte und wollte Edoardo Mortara über Rang zwei nicht

"Den Abstand konnte ich schließlich nicht mehr wettmachen. Ich schien im hügeligen Abschnitt der Strecke immer etwas ranzukommen - jedenfalls habe ich sämtliche Register gezogen. In der Zielkurve war ich regelmäßig nahe an ihm dran, doch seinen Windschatten konnte ich nicht nutzen. Da ist er mir immer wieder davongezogen."#w1#

"Dennoch habe ich alles Mögliche getan und mein Bestes gegeben. Vielen Dank an mein Team, denn sie haben großartige Arbeit geleistet. Für Volkswagen war es die erste Teilnahme seit langer Zeit, sie sind erst seit diesem Jahr wieder in dieser Rennserie am Start. Ich möchte mich einfach für die ganze Unterstützung bedanken - wir alle haben so ein Ergebnis sehr verdient."

Frage: "Du hast im Training gut ausgesehen und bist im Qualirennen auf die Pole gefahren - bist du mit dir zufrieden?"
Mortara: "Ich habe ja nicht gewonnen..."

Mortara war ratlos

Frage: "Bist du im Grand Prix nicht mehr so gut zurecht gekommen wie im Qualifikationsrennen?"
Mortara: "Ich konnte irgendwie nichts ausrichten. Ich kann aber nicht sagen, warum das so war. Wir haben unsere Abstimmung so gewählt, dass wir mit wenig Abtrieb auf den langen Geraden schnell sein würden. Auf eine ganze Runde gesehen waren wir wahrscheinlich schneller als Keisuke, nur auf den Geraden scheint es einfach nicht gereicht zu haben. Zum ersten Mal an diesem Wochenende musste ich mit ansehen, dass die Lücke auf der Geraden größer wurde. Ich habe wirklich alles gegeben, um dieses Rennen zu gewinnen, doch es war nicht möglich."

Frage: "Glaubst du, die unterschiedlichen Motoren haben den Unterschied ausgemacht?"
Mortara: "Nein, das denke ich nicht. Meiner Meinung nach kann man am Ergebnis ablesen, dass es sicherlich nicht am Motor lag. Wir wussten ja schon vorher über die Anforderungen dieses Rennens Bescheid und haben uns bestmöglich darauf vorbereitet. Ich glaube also nicht, dass ich aufgrund meines Volkswagen-Motors verloren habe."

Frage: "Du hast schon am Samstag gesagt, dass du die Reifen nur schwer auf Temperatur bringen konntest. Verhielt sich das bei den Restarts am Sonntag ähnlich?"
Mortara: "Ja, das habe ich wieder bemerkt. Die Temperaturen der Reifen waren erneut ein Thema. Das war schon etwas seltsam, denn damit schien ich alleine auf weiter Flur zu stehen. Die anderen hat das offensichtlich nicht so sehr getroffen. Ich habe 120 Prozent gegeben, aber es hat trotzdem nicht gereicht."

Noch keine Zukunftsentscheidung

Frage: "Du bist sicherlich etwas enttäuscht, nicht gewonnen zu haben. Denkst du, dass du durch deine Leistungen in den Trainings und im Qualirennen nicht doch eine tolle Leistung gezeigt hast?"
Mortara: "Keine Ahnung. Meine Performance sollen andere Leute beurteilen. Im Prinzip bin ich mit mir an diesem Wochenende zufrieden, denn ich habe einige Bestzeiten gefahren. Das Qualirennen war okay, im Warmup sind wir aus Sicherheitsgründen keine unnötigen Risiken eingegangen."

Frage: "Wie geht es jetzt für dich weiter?"
Mortara: "Ich habe schon versucht, Macao zu gewinnen, um eine gute Leistung in meinem Portfolio zu haben. Der zweite Platz ist halt nicht der Sieg. Wir müssen jetzt einfach abwarten, was meine Sponsoren und mein Management für mich auf die Beine stellen können. Im Moment weiß ich noch nicht, wie es weitergeht."