• 05.01.2011 16:07

  • von Michael Noir Trawniczek

Classic-Rallyes: Die Kunst der Gleichmäßigkeit

Während es bei einer klassischen Rallye auf die reine Geschwindigkeit ankommt, lauern die Tücken einer Gleichmäßigkeitsrallye im Detail...

(Motorsport-Total.com) - Die Frage, welche der beiden Rallye-Varianten die größere Herausforderung darstellt, lässt sich - wenn überhaupt - nur schwierig beantworten. Im Unterschied zur klassischen Rallye, wo auf jeder Wertungsprüfung die schnellste Zeit die Maßgabe darstellt, kommt es bei den Gleichmäßigkeitsveranstaltungen darauf an, eine einmalig gefahrene Zeit ein zweites Mal zu erreichen.

Titel-Bild zur News: Planai-Classic

Veranstaltungen wie die Planai-Classic üben einen besonderen Reiz aus

Björn Waldegaard, Rallye-Weltmeister des Jahres 1979, findet naturgemäß Gefallen an der klassischen Hatz gegen die Stoppuhr: "Ich bevorzuge die Speed-Rallyes, denn ich liebe es, Vollgas zu geben." Hätte es da nicht die berühmte Ennstal-Classic in Österreich gegeben, hätte Waldegaard womöglich nie die Herausforderungen einer Gleichmäßigkeitsrallye entdeckt. Der 67-jährige Schwede nickt: "Durch die Ennstal-Classic kam ich auf den Geschmack. Mir hat das sehr gefallen, denn es war so eine komplett andere Art von Wettbewerb."#w1#

Hat er womöglich die Gleichmäßigkeitsrallyes unterschätzt? Waldegaard gesteht: "Ich dachte mir schon, dass es leichter ist, als es dann in Wirklichkeit war - denn es ist sehr, sehr schwierig." Vor allem dem Zusammenspiel mit dem Beifahrer kommt bei Rallyes dieser Art laut Waldegaard eine deutlich größere Bedeutung zu. Auf den Klassiker in der Steiermark angesprochen verfällt der Schwede dann aber doch wieder seiner Leidenschaft: "Manche der Prüfungen hier sind dermaßen schön, dass ich gegen mich selbst kämpfen muss, um nicht Vollgas zu geben."

Rauno Aaltonen, seines Zeichens Rallye-Europameister des Jahres 1965, verrät: "Als ich angefangen habe, gab es ja ausschließlich Gleichmäßigkeitsrallyes. Allerdings war der Durchschnitt damals unerreichbar, das war ein reines Straßenrennen. Da hat der Schnellste gewonnen." Anders als Waldegaard hat Aaltonen bereits einen Triumph bei einer Gleichmäßigkeitsrallye zu Buche stehen.

Aktuelles Beispiel für die großen Herausforderungen einer solchen Veranstaltung ist die Planai-Classic (die Wintervariante der Ennstal-Classic), deren Teilnehmer gestern auf die Strecke gegangen sind und heute das Ziel erreichen. Bei der Planai-Classic geht es darum, einen Schnitt von 40 km/h auf die Tausendstelsekunde einzuhalten. Manch junger Rallyepilot rümpft da schon einmal die Nase...

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