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Bortolotti: "Ich werde nicht aufgeben"
Nachwuchspilot Mirko Bortolotti über sein plötzliches Aus in der Ferrari-Akademie und seine Ziele für seine weitere Karriere in der Welt des Motorsports
(Motorsport-Total.com) - Mit der jüngsten Bekanntgabe der Ferrari-Akademie steht fest: Der Traditionsrennstall aus Maranello wird die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen italienischen Formel-3-Meister Mirko Bortolotti nicht mehr fortsetzen. Das in Wien und Trento lebende Nachwuchstalent, das bei Testeinsätzen jeweils mit Topzeiten überzeugen konnte, erklärt im Interview, warum sich sein roter Traum verflüchtigte und wie er dennoch eine Chance in der "Königsklasse" des Automobilsports bekommen könnte.

© xpb.cc
Mirko Bortolotti hat seinen Traum von einem Formel-1-Platz noch nicht aufgeben
Frage: "Mirko, du hast vor vier Wochen noch im Auftrag von Ferrari in der Renault-World-Series (WSbR) getestet und dabei einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Wie sehr bist du nun überrascht über diese Neuigkeiten?"
Mirko Bortolotti: "Natürlich bin ich enttäuscht darüber, dass ich 2011 nicht mehr Teil der Ferrari-Akademie sein werde."
"Ich denke aber, dass diese Erfahrung sehr positiv für mich war, da ich die Möglichkeit hatte, mit hochkompetenten Technikern zu arbeiten und viel für die Zukunft mitgenommen habe. Wie wir alle wissen, hat damals alles mit einem erfolgreichen Test in Fiorano begonnen. Danach kam das Jahr 2009 bei Red Bull in der neuen Formel 2.2
"Dafür, dass mich Ferrari dann noch einmal zurückgeholt hat bin ich vor allem Stefano Domenicali (Ferrari-Teamchf; Anm. d. Red.) sehr dankbar, da es immer schon mein Traum gewesen ist, Teil dieses Teams zu sein. Ich denke, es ist insgesamt besser, das Positive aus dieser Zeit mitzunehmen, als über irgendwelche Hintergründe nachzudenken."
Frage: "Gibt es etwas, das du rückblickend anders machen würdest?"
Bortolotti: "Ich denke nicht. Es ist natürlich ein gewisses Risiko, wenn man in einer neuen Rennserie mit neuen Fahrzeugen an den Start geht, so wie das bei mir in den vergangenen beiden Jahren der Fall war."
"Da gibt es eben da und dort noch ein paar Kinderkranken - so wie heuer in der GP3, wo wir nicht in der Lage waren, unser Potenzial zu zeigen. Ich konnte einfach nicht mehr machen, als fast doppelt so viele Punkte einzufahren als meine Teamkollegen.2
"Der offenbare Kurswechsel in der Ferrari-Akademie kommt für mich doch etwas unerwartet, weil ich bei jedem Formel-1-Test von allen Technikern ein positives Feedback bekommen habe und man immer mit meiner Leistung beziehungsweise meiner Arbeit zufrieden war."
Frage: "Dein fahrerisches Potenzial ist unbestritten, aber wie geht es jetzt mit dir weiter?"
Bortolotti: "Um ehrlich zu sein, habe ich mir vor ein paar Monaten Gedanken über eine Karriere im Tourenwagen- oder Sportwagen-Bereich gemacht."
"Ich bin Rennfahrer und kein Träumer. Andererseits bekomme ich so viel Zuspruch, dass ich an meinem Ziel weiterarbeiten und nicht aufgeben werde. Und dieser Zuspruch, der auch von wichtigen Leuten aus der Formel 1 gekommen ist, motiviert mich sehr."
Frage: "Deine Chancen stehen also eventuell besser als es im Moment den Anschein hat, denn in den nächsten Jahren könnten sich in der Formel 1 wieder ein paar neue Türen auftun..."
Bortolotti: "Mein Ziel ist, zu gewinnen - und ich werde mich hundertprozentig vorbereiten, um in der nächsten Saison die gesteckten Ziele zu erreichen. Was danach kommt, werden wir sehen."

