• 22.09.2010 13:40

  • von Britta Weddige

FDA: Mit Ferrari ganz nach oben

Jules Bianchi und Mirko Bortolotti wollen sich mit der Ferrari Driver Academy den Traum von der Formel 1 erfüllen - Bianchi hofft auf eine Chance 2011

(Motorsport-Total.com) - Jeder junge Rennfahrer träumt davon, eines Tages ein Formel-1-Star zu werden. Und mancher hat das Glück, der Erfüllung dieses Traums ein bisschen näher zu kommen, in dem er in eines der vielen Förderprogramme aufgenommen wird. Ein solches Projekt ist die Ferrari Driver Academy FDA. Dort holen sich in dieser Saison unter anderem Jules Bianchi und Mirko Bortolotti das Rüstzeug für höhere Aufgaben.

Titel-Bild zur News: Jules Bianchi

Jules Bianchi möchte sich den Traum von der Formel 1 baldmöglichst erfüllen

Bianchi fährt in dieser Saison bei ART in der GP2, Bortolotti bei Addax in der GP3. Mit der FDA lernen sie alles, was sie auf und neben der Strecke brauchen. Zum Beispiel gibt es auch Englischunterricht, und die Fahrer werden für den Umgang mit den Medien trainiert. "Natürlich ist das eine sehr gute Schule, denn auch die Medienseite ist im Motorsport sehr wichtig", sagt Bortolotti.#w1#

Für ihn ist es auch ein großer Vorteil, dass er als FDA-Pilot den Ferrari-Simulator nutzen kann. Vor allem vor den Rennen macht er davon regen Gebrauch: "Das ist wichtig, denn viele der Strecken in dieser GP3-Saison habe ich nicht gekannt. Es ist sehr wichtig, um die Strecke zu lernen, denn am Rennwochenende haben wir nur eine halbe Stunde Training und eine halbe Stunde Qualifying. Zwar bekommt man im Simulator nicht 100 Prozent Feedback, aber es hilft einem sehr, um sich mit der Strecke vertraut zu machen."

Bortolotti ist sich sicher: In der FDA ist er zu einem besseren Fahrer geworden: "Ich habe in diesem Jahr sehr viel gelernt. Die Saison läuft nicht perfekt, wir hatten einige schwierige Rennen und konnten nicht die Ergebnisse holen, die wir erwartet hatten. Aber ich habe trotzdem sehr viel gelernt. Es ist gut, Teil dieses Programms zu sein und mit sehr kompetenten Leuten zusammenzuarbeiten. Sie helfen mir sehr zu lernen, wo ich mich verbessern kann."

"Ich habe in diesem Jahr sehr viel gelernt." Mirko Bortolotti

Zum Lernprogramm gehört auch, mit dem Formel-1-Boliden von Ferrari Runden zu drehen. Und das hat bei GP2-Pilot Bianchi nachhaltigen Eindruck hinterlassen. "Das ist einfach fantastisch. Und das war das Beste, was ich bisher in der FDA gemacht habe", schwärmt er. "Die Formel 1 ist wesentlich schneller, man hat wesentlich mehr Bremskraft und viel mehr Downforce. Alles ist besser. Für mich ist da ein großer Unterschied, auch wenn man in der GP2 nur eine Stufe unter der Formel 1 ist. Der Schritt ist doch recht groß."

Bianchi, der als sein großes Idol Michael Schumacher nennt, hofft, dass er diesen großen Schritt in seiner Karriere bald machen kann. Nach seiner Verletzungspause gab er in Spa sein Comeback, hatte in Monza ein recht erfolgreiches Wochenende und freut sich jetzt auf das GP2-Finale auf seiner Lieblingsstrecke Abu Dhabi. Dort will er bei den Formel-1-Teamchefs noch einmal Eindruck hinterlassen.

"Wenn sich die Möglichkeit bietet, dann werden wir sie natürlich ergreifen." Jules Bianchi

Doch bisher ist es nur ein Wunsch von Bianchi, schon im nächsten Jahr den Sprung ganz nach oben zu schaffen: "Natürlich möchte ich in der Formel 1 fahren, aber es ist schwierig, weil dort nicht viele Plätze frei sind. Aber wenn sich die Möglichkeit bietet, dann werden wir sie natürlich ergreifen."