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  • 31.07.2011 17:22

  • von Lennart Schmid

Audi gewinnt die 24 Stunden von Spa

Mathias Ekström, Greg Franchi und Timo Scheider gewinnen das 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps - Platz zwei geht an Schubert-BMW

(Motorsport-Total.com) - WRT-Audi hat mit Mathias Ekström, Greg Franchi und Timo Scheider den Sieg beim 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps gefeiert. Das Trio absolvierte beim dem Langstreckenmarathon in den Ardennen insgesamt 545 Runden und setzte sich damit gegen Claudia Hürtgen, Edward Sandström und Dirk Werner durch, die im BMW Z4 GT3 des Schubert-Teams mit zwei Runden Rückstand Platz zwei belegten. Dritte wurden Kenneth Heyer, Thomas Jäger und Stephane Lemeret im Black-Falcon-Mercedes.

Titel-Bild zur News: Timo Scheider, Mattias Ekström, Dirk Werner, Marco Werner, Claudia Hürtgen

Der WRT-Audi mit der Startnummer 33 führte die längste Zeit das Rennen an

Bei stark bewölkten, aber weitestgehend trockenen Witterungsbedingungen verlor der von der Pole-Position gestartete Marc-VDS-BMW (Maxime Martin/Bas Leinders/Marc Hennerici) bereits kurz nach dem Start um 16 Uhr am Samstagnachmittag die Führung an der Prospeed-Porsche mit der Startnummer 75 (Marc Goosens/Jan Heylen/Maxime Soulet). Doch auch diese Führung sollte nur von kurzer Dauer sein.

Am Ende der dritten Runde versuchte der zweite Prospeed-Porsche (#74 Paul van Splunteren/Bryce Miller/Ludovic Sougnez/Nicolas de Crem) eingangs der Bus-Stopp-Schikane innen am zweitplatzierten Reiter-Lamborghini von Marc Hayek, Peter Kox und Jos Menten (#24) vorbeizugehen. Doch Sougnez verbremste sich komplett und knallte in die rechte Seite seines Schwesterautos, in dem Goossens den Startturn fahren durfte.

Beide Prospeed-Porsche erreichten zwar anschließend beschädigt die Box, spielten im weiteren Verlauf des Rennens keine Rolle mehr. Zu groß war der Rückstand, den sich das Team gleich zu Beginn des Rennens einhandelte. Letztlich sollte keiner der beiden so aussichtsreich gestarteten Porsche 997 GT3 R das Ziel erreichen.

Turbulente Anfangsphase

Wer glaubte, dass mit dem Crash der beiden Porsche die Anfangsphase des Rennens bereits ihren Höhepunkt erreicht hatte, sah sich getäuscht. Nur wenige Minuten später krachte Andrew Kirkaly im McLaren mit der Startnummer 59 nach La Source zunächst außen und dann innen in die Begrenzungsmauer. Der orangene MP 4-12C war ein Totalschaden und Kirkaldy wurde mit Rückenschmerzen ins Krankenhaus gebracht.

Dirk Werner, Marco Werner, Claudia Hürtgen

Das Schubert-Trio rückte schnell in die Top 5 vor und wurde Zweiter Zoom

Was folgte war eine rund 30-minütge Safety-Car-Phase, die mehrere Fahrzeuge aus den Top 20 zu einem Tankstopp nutzen, darunter auch der Manthey-Porsche mit Richard Westbrook am Steuer. Nach dem Neustart um 16.44 Uhr lag Hürtgen im BMW Z4 GT3 des Schubert-Teams übrigens schon auf Platz 21 und hatte somit seit dem Start bereits 28 Positionen gutgemacht.

Reiter-Lamborghini verabschiedet sich früh

Für den Manthey-Porsche mit der Startnummer 888 sollte sich der frühe Boxenstopp auszahlen. Nachdem alle Teams ihrer Box einen ersten Besuch abgestattet hatten, lag der mit Gummibärchen verzierte Porsche in Führung. Unterdessen wurde der McLaren mit der Startnummer 58 rückwärts in die Garage geschoben. Die neuen Boliden aus der englischen Formel-1- und Sportwagenschmiede hatten am gesamten Wochenende mit Zuverlässigkeitsproblemen zu kämpfen und erreichten letztlich nicht das Ziel.

Als in den wolkenverhangenen Ardennen die Dämmerung einsetzte, ereignete sich vor der Kemmel-Schikane der nächste Unfall, der für ein Langstreckenrennen eher untypisch war: Der WRT-Audi mit der Startnummer 32 startete gegen Black-Falcon-Mercedes (#35) eine Ausbremsmanöver, das nur misslingen konnte. Der Audi war einfach zu weit weg und es kam zur Kollision, die beide Fahrzeuge weit zurückwarf.

Um 17.44 Uhr kam es zum nächsten spektakulären Zwischenfall, die eine Safety-Car-Phase auslösen sollte. Plötzlich lag der zweite Reiter-Lamborghini mit Nikolaus Mayr-Meinhof am Steuer eingangs der Boxeneinfahrt auf der rechten Seite. Der Österreicher verlor in der Bus-Stopp-Schikane offenbar die Kontrolle über seinen Lamborghini und prallte in die Mauer. Glücklicherweise konnte Mayr-Meinhof das Auto aus eigener Kraft verlassen, doch an eine Weiterfahrt war nicht zu denken.


Fotos: 24h Spa-Francorchamps, Rennen


Rund eine Stunde später fiel auch der erste Reiter-Lambo aus. Mit einem spektakulären Motorschaden rollte die Startnummer 24 auf der alten Start-Ziel-Geraden vor Eau Rouge aus und zog dabei eine gigantische Rauchwolke hinter sich her. Die Fans auf den Tribünen grölten, während der bereits ausgeschiedene Albert von Thurn und Taxis in der Box das erste Bier öffnete.

Unterdessen rollte der bis dahin auf Platz drei liegende Phoenix-Audi von Marcel Fässler, Andrea Piccini und Mike Rockenfeller nach einem routinemäßigen Boxenstopp nur sehr langsam auf die Strecke zurück. Das Trio mit der Startnummer 98 verlor zunächst eine Runde und fiel später noch weiter zurück. Am Ende stand für sie der XY. Platz zu Buche.

Drei Audi führen um Mitternacht

Um 20.41 Uhr, über dem Circuit de Spa-Francorchamps war längst Dunkelheit eingebrochen, rollte der Marc-VDS-BMW rauchend in die Box. Ein gebrochenes Differential zwang die Pole-Sitter dazu, ihr Debütrennen mit einem BMW Z4 GT3 aufzugeben. Die Führung der drei Audi R8 LMS (beide Phoenix-Audi und der spätere Rennsieger von WRT) hatte hingegen über Mitternacht hinaus bestand. Schubert war zu diesem Zeitpunkt bereits in die Top 5 vorgedrungen.

Die Dreifachführung der Audi endete um 2.15 Uhr am Sonntagmorgen. Der 99er-Phoenix-Audi krachte auf Rang zwei liegend ausgangs Les Combes in die Mauer und löste damit eine weitere Safety-Car-Phase aus. Und auch der zweite Phoenix-R8 fiel im Laufe der Nacht zurück. Getriebeprobleme bremsten die Startnummer 98, so dass Schubert auf den zweiten Rang hinter dem späteren Rennsieger aufrückte.

Der Sonntagmorgen stand ganz im Zeichen der Ausfälle der beiden Ferrari mit den Startnummern 1 und 2. Um 7.15 Uhr schieden die Lokalmatadoren Eric van de Poele, Nico Verdonck und Jean-Karl Vernay mit Getriebeproblemen aus. Drei Stunden später sorgte Louis Machiels im zweiten Ferrari für den wohl kuriosesten Ausfall dieses Rennens.

Ferrari überlebt den Sonntagmorgen nicht

Der zu diesem auf Platz zwei liegende schwarz-türkise Bolide erhielt wegen unerlaubten Verlassens der Rennstrecke eine Durchfahrtsstrafe. Allerdings schien das Funksystem im Ferrari nicht mehr richtig zu funktionieren, Machiels konnte die Hinweise seines Teams nicht hören. Unglücklicherweise übersah er auch die Boxentafeln, die ihm seine Mannschaft gestenreich auf der Start-Ziel-Geraden entgegenhielt.

Kenneth Heyer, Stephane Lemeret

Black Falcon rückte kurz vor Schluss auf den dritten Rang vor Zoom

Nach vier Runden des unabsichtlichen Ignorierens blieb der Rennleitung keine andere Möglichkeit, als der Nummer 2 die schwarze Flagge zu zeigen. Erst als Machiels danach in der Boxenstraße anhielt, realisierte er, was passiert war. Als er den Ferrari vor der Garage abstellte, herrschte eisiges Entsetzen im Vita4One-Team. Der sicher geglaubte Podiumsplatz war weg.

Während an der Spitze die ersten beiden Positionen von WRT und Schubert fest bezogen waren, rückte Black-Falcon-Mercedes rund eine Stunde vor dem Ziel auf Platz drei vor. Der lange Zeit auf Rang drei fahrende Hexis-Aston-Martin fiel aufgrund eines Reifenschadens vorne rechts auf Platz 14 zurück.

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