Glocks McLaren weiter "vier bis fünf Zehntel" langsamer: "Brauchen Lösung!"

Das Dörr-Team bestätigt, dass auch McLaren Timo Glocks Autoproblem nicht lösen konnte: Was der Teamkollege über Glocks DTM-Auto sagt und wie es weitergeht

(Motorsport-Total.com) - Hiobsbotschaft für Timo Glock und das McLaren-Team Dörr Motorsport: Trotz der Überprüfung des McLaren 720S GT3 Evo im McLaren-Werk in Woking und eines Komponententauschs narrt das mysteriöse Problem beim Fahrzeug des Ex-Formel-1-Piloten weiterhin die DTM-Truppe.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Der Lausitz-Test ergab, dass sich Glocks McLaren weiter ungewöhnlich verhält Zoom

"Im großen Ganzen haben wir nach dem Aufenthalt in Woking schon kleine Fortschritte gesehen, aber es gibt immer noch einen Unterschied, den wir uns so nicht erklären können", sagt Dörr-Teamchef Jochen Albig im Gespräch mit Motorsport-Total.com. Er spricht dabei von "vier bis fünf Zehntel" pro Runde, "je nach Strecke".

Das habe der DTM-Test am Dienstag auf dem Lausitzring gezeigt, bei dem Glock und sein Teamkollege Ben Dörr dank einer Sondergenehmigung des Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) eine Stunde lang die Fahrzeuge tauschen durften und eine Qualifying-Simulation durchführten.

"Ben hat die gleiche Analyse geliefert wie Timo"

"Ben hat im Großen und Ganzen die gleiche Analyse über beide Fahrzeuge geliefert wie Timo", erklärt Albig. "Beide sagen, dass sich das Auto von Ben eindeutiger anfühlt, es sich also um ein Auto handelt, dass berechenbar immer untersteuernd oder tendenziell immer übersteuernd ist. Bei Timos Auto scheint sich diese Grundbalance je nach Situation zu verändern."

Während Glock in seinem Einsatzfahrzeug, mit dem er beim DTM-Auftakt große Schwierigkeiten hatte, beim Test eine 1:21.684 fuhr, kam er im Boliden seines Teamkollegen in der Qualifying-Simulation auf eine persönliche Bestzeit von 1:21.111. Auch der 20-jährige Ben Dörr war in seinem eigenen DTM-Boliden, der vor dem Saisonauftakt neu ausgeliefert wurde, mit einer 1:20.904 schneller als beim Auftritt in Glocks Auto, in dem er auf 1:21.394 kam.


Fotos: DTM 2025: Testfahrten am Lausitzring


Die Bestzeiten der unter identischen Bedingungen durchgeführten Qualifying-Simulation täuschen etwas: Glock hat zwar in Dörrs Auto "nur" 0,283 Sekunden Vorsprung auf den Youngster im störrischen Glock-Auto. Wenn man aber die besten Sektorzeiten hernimmt, wächst der Abstand auf 0,388 Sekunden an, was schon eher den "vier bis fünf Zehntel" entspricht, zumal der Lausitzring eine kurze Strecke ist.

McLaren tauschte in Woking Heckrahmen von Glocks Auto

Aber was genau wurde im Vorfeld des Tests bei der McLaren-Überprüfung von Glocks Auto getan? Nachdem das Team bereits davor zahlreiche Komponenten getauscht und das Auto vermessen hatte, wurde es im McLaren-Werk in Woking noch einmal genau analysiert, vermessen und neu aufgebaut.

"Sie haben den Heckrahmen getauscht", bestätigt Albig. "Da ist zwar optisch nichts zu sehen gewesen, aber Haarrisse sieht man unter Umständen nicht sofort, deswegen wird er gerade bei McLaren analysiert."

Der vordere Rahmen, der bei Glocks Auto bereits nach Clemens Schmids Zandvoort-Crash im Vorjahr getauscht worden war, wurde laut dem Dörr-Teamchef ebenfalls überprüft, aber "für gut befunden". Auch sonst sei nichts Ungewöhnliches aufgefallen.

Dörr und McLaren suchen weiter: "Zwei, drei Vermutungen"

Da der Test aber nun keine Lösung des Problems ergeben habe, sei man "weiter mit Hochdruck" auf der Suche nach der Ursache, "weil die Zeit tickt. Wir brauchen jetzt dringend eine Lösung, damit wir am Lausitzring zwei äquivalente Fahrzeuge haben." Das nächste Rennwochenende findet in zwei Wochen statt (SPONSORED LINK: Jetzt Tickets für das DTM-Wochenende auf dem Lausitzring sichern!).

Glocks Auto wurde erneut zerlegt, zudem werte man die Daten vom Test gemeinsam mit McLaren aus. "Wir werden daraufhin nochmal andere Maßnahmen einleiten", so Albig. "Auch McLaren überlegt jetzt nochmal, woran es liegen kann. Es gibt zwei, drei Vermutungen."

Gibt es Chance auf ein neues Auto?

Details nennt er nicht, weil er der aktuellen Untersuchung nicht vorgreifen will. Ob auch ein neues Auto für Glock eine Option sei? Das sei "von außen vielleicht die einfachste Variante", meint Albig, berge aber "ohne anständigen Rollout" auch Risiken. Abgesehen davon sei ein neues Auto nicht sofort verfügbar und müsse aufgebaut werden.

Dafür verfügt das Dörr-Team noch über Ben Dörrs DTM-Einsatzauto aus dem Vorjahr, das dieses Jahr auf der Nürburgring-Nordschleife eingesetzt wird. "Es ist eine Option, dass wir jetzt das NLS-Auto in die Datenanalyse mitnehmen, um herauszufinden, ob es einen Unterschied zwischen den zwei älteren Autos gibt", so Albig. Sollte man die Ursache bei Glocks Auto weiter nicht finde, wäre ein Einsatz in der DTM nicht ausgeschlossen.

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