24 Stunden von Spa: Langstrecken-Hattrick für Audi

Mit dem Sieg des Phoenix-Team in Spa-Francorchamps gelang Audi ein historischer Dreifacherfolg bei internationalen 24-Stunden-Rennen

(Motorsport-Total.com) - Das Phoenix-Team mit den Fahrern Frank Stippler, Rene Rast und Andrea Piccini hat das 24- Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps gewonnen. Bei einem von wechselnden Wetterbedingungen mit teils schweren Regenschauern geprägten Rennen setzte sich das Team aus Meuspath mit ihrem Audi R8 LMS ultra gegen die Markenkollegen Stephane Ortelli, Christopher Haase und Christopher Mies im belgischen WRT-Team durch, das im vergangenen Jahr noch gewonnen hatte. Auf Platz drei fuhr der BMW Z4 des Vita4One-Teams mit der Besetzung Frank Kechele, Mathias Lauda und Greg Franchi.

Titel-Bild zur News: Rene Rast, Andrea Piccini

Rene Rast, Andrea Piccini und Frank Stippler gelang der historische Sieg

Audi gelang mit dem dritten Sieg in Folge beim Klassiker in den Ardennen ein historischer Langstreckenhattrick. Zum ersten Mal ist es einem Automobilhersteller in einer Saison gelungen, die 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps, am Nürburgring und in Le Mans zu gewinnen. "Drei 24-Stunden-Rennen innerhalb von nur 71 Tagen zu gewinnen, ist ein weiterer Meilenstein in der erfolgreichen Motorsport-Geschichte unseres Unternehmens", erklärt Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich. "Das Starterfeld in Spa war einzigartig mit einer enormen Leistungsdichte. Es gab mehr als 20 siegfähige Fahrzeuge."

Nach einer schwierigen ersten Rennstunde konnten sich die Audi nach einer Korrektur des Reifendrucks Position um Position verbessern und die zunächst führenden BMW des Teams MarcVDS unter Druck setzen. Ab der neunten Stunde übernahm Audi in Spa endgültig das Kommando - und das bei teilweise extrem schwierigen Bedingungen mit sintflutartigen Regenfällen, minimaler Sicht und insgesamt 16 Safety-Car-Phasen.

Spannender Zweikampf um den Sieg

Bis 30 Minuten vor Rennende lieferten sich die Teams Phoenix und WRT ein knallhartes Duell um den Gesamtsieg. Immer wieder wechselte die Führung zwischen den beiden Fahrzeugen. Das vorentscheidende Überholmanöver gelang Stippler kurz vor 15 Uhr. Zudem erwies sich die Strategie von Phoenix, am Sonntagmorgen während einer Safety-Car-Phase die vorderen Bremsbeläge ein zweites Mal zu wechseln, als richtig. Die endgültige Entscheidung fiel 30 Minuten vor Rennende, als Ortelli eine Durchfahrtstrafe antreten musste.

Yelmer Buurman, Frank Kechele

Der Vita4One-BMW fuhr auf den dritten Platz Zoom

"Ein wirklich schöner Erfolg", freut sich Stippler. "Wir sind von Platz 29 gestartet und mussten einige Risiken eingehen, um an den Vordermännern vorbeizugehen. Tatsächlich gab es harte Attacken und ich hatte Bedenken. Aber der R8 war absolut stabil. Ich bin froh, dass ich mit Audi, einem so großartigen Team und meinen beiden fantastischen Mitstreitern Rene und Andrea diesen Erfolg feiern darf."

In den ersten sechs Rennstunden dominerter das einheimische MarcVDS-Team mit seinem BMW Z4 das Geschehen, doch letztlich warfen zahlreiche Zwischenfälle die Mannschaft zurück. "Wir haben keine großen Schwierigkeiten gehabt, dafür aber viele kleine. Schon am Nürburgring sind wir beim 24-Stunden-Rennen auf Platz vier angekommen. Hier wollten wir unbedingt noch etwas mehr, hatten aber einfach Pech", erklärt Bas Leinders, Fahrer und Teamchef. "Zwei Mal wurden wir von einem anderen Auto getroffen, zwei Mal haben wir einen Vorsprung wegen einer Safety-Car-Phase wieder verloren. Hinzu kamen noch die Reifenschäden. Das war einfach zu viel."


Fotos: 24 Stunden von Spa-Francorchamps, Rennen


Die Le-Mans-Sieger Andre Lotterer, Marcel Fässler und Tom Kristensen, die im zweiten Phoenix-Audi starteten, waren schon in der ersten Rennstunde nach einem Unfall weit zurückgefallen und beendeten das Rennen auf Position sechs. "Bei der Kollision hatte ich keine Chance: Das andere Auto ist plötzlich quer über die Strecke gefahren und ich war einfach nur da", erklärt Lotterer. "Die Jungs in der Box haben einen tollen Job gemacht und das Auto in Rekordzeit repariert. Danach war es eigentlich nur noch unser Ziel, auf den ersten Bildschirm der Zeitnahme zu kommen, also in die Top 20. Am Ende sind wir sogar auf dem sechsten Platz gelandet. Wenn man da anfängt zu rechnen, was ohne den Unfall für uns drin gewesen wäre ..."