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  • 23.07.2012 19:54

Spa: Gelingt Audi ein dritter 24-Stunden-Sieg?

Audi will am Wochenende in Spa-Francorchamps den nächsten Langstreckenerfolg einfahren - Star-Aufgebot mit Le-Mans-Siegern Kristensen/Fässler/Lotterer

(Motorsport-Total.com) - Binnen zehn Wochen geht es für Audi nach den Erfolgen auf dem Nürburgring am 20. Mai und in Le Mans am 17. Juni in Belgien um den dritten Sieg bei einem 24-Stunden-Rennen. In Spa-Francorchamps treten die Ingolstädter mit vier R8 LMS ultra als Vorjahresgewinner an.

Titel-Bild zur News: Timo Scheider, Mattias Ekström

Im Vorjahr holte sich Audi mit dem WRT-Team den 24-Stunden-Sieg in Spa

Im internationalen Rampenlicht steht in diesem Jahr das Phoenix-Team. Erstmals bilden Marcel Fässler und Andre Lotterer, die in diesem Jahr ihren zweiten Le-Mans-Sieg in Folge gefeiert haben, mit Tom Kristensen ein Team. Das Trio vereint zwölf Le-Mans-Siege auf sich und erlebt trotz langjähriger Erfahrungen noch einmal Premieren. Kristensen und Lotterer steuern zum ersten Mal einen R8 LMS ultra im Rennen und für den Dänen ist es nach acht Siegen an der Sarthe das erste 24-Stunden-Autorennen außerhalb Frankreichs.

"Es war leicht, Ja zu sagen, als Audi mich fragte, ob ich einen R8 LMS ultra beim 24-Stunden-Rennen auf der legendären Strecke von Spa fahren will", sagt der achtfache Le-Mans-Sieger Kristensen. "Das Kürzel R8 hat für mich eine besondere Bedeutung. Ich war bei allen Siegen des R8 LMP in Le Mans an Bord und habe damit fünf meiner acht Erfolge erzielt. Jetzt starte ich mit der GT3-Version - eine coole Sache, noch dazu mit Andre und Marcel im Team Phoenix."

Fässler holte sich bei der 2007er-Ausgabe der 24 Stunden von Spa für Phoenix den Sieg und gibt die Ardennen-Achterbahn als seine Lieblingsstrecke an. Den aktuellen R8 LMS ultra bezeichnet der Schweizer als "eine schöne Weiterentwicklung des Vorjahresautos" und sagt: "Wir wollen dieses Rennen gewinnen. Das wäre besonders schön nach dem Sieg in Le Mans." Auch Lotterer freut sich "riesig auf diese Herausforderung" und hält fest: "In Spa bin ich im Rennsport regelrecht aufgewachsen. Als mein Vater sein Rennteam besaß, habe ich dort viele Ausgaben des 24-Stunden-Rennens besucht und 2002 auch selbst daran teilgenommen. Mit Marcel und Tom habe ich diesmal zwei Top-Kollegen. Ich will mein Ergebnis von vor zehn Jahren diesmal übertreffen."

Stippler/Piccini/Rast im zweiten R8 von Phoenix

Vor zwei Monaten feierte das Team von Ernst Moser mit dem R8 LMS ultra den Gesamtsieg bei den 24 Stunden am Nürburgring. Frank Stippler, einer der siegreichen Piloten in der Eifel, teilt sich in Spa das Cockpit des zweiten Phoenix-Audi mit Andrea Piccini und Rene Rast. "Nach unserem Sieg bei den 24 Stunden Nürburgring gab es gewaltige Reaktionen und herzliche Glückwünsche aus aller Welt. Das ist ein schöner Ansporn für das nächste 24-Stunden-Rennen mit seinem riesigen Starterfeld", findet Stippler.

Das am Nürburgring siegreiche Phoenix-Team will auch in Spa gewinnen Zoom

Piccini hofft am Wochenende endlich auf seinen persönlichen Spa-Durchbruch. "Seit sieben Jahren habe ich mehrfach versucht, für Phoenix die 24 Stunden von Spa zu gewinnen. 2006 haben wir 23 Stunden lang geführt, bevor wir auf Platz zwei zurückgefallen sind. Wir waren immer schnell, aber stets kam etwas dazwischen. Es wäre toll, wenn wir in diesem Jahr endlich das nötige Rennglück hätten", so der Italiener.

Porsche-Supercup-Tabellenführer Rast, der in diesem Jahr die GT-Klasse bei den 24 Stunden von Daytona gewann, rechnet sich auch in Spa gute Chancen auf ein Top-Ergebnis aus: "Meine Stimmung ist bestens. Am Nürburgring lagen wir mit dem Audi R8 LMS ultra in Führung, als uns ein Missgeschick traf. Ernst Moser hat mit dem Audi Sport Team Phoenix eine Mannschaft geformt, die ein starkes Wir-Gefühl ausstrahlt. Es gibt wohl in der ganzen Boxengasse keine Mechaniker, die bessere und schnellere Stopps ausführen. Das kann in Spa ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg werden."

Für Teamchef Moser selbst ist "ein erneuter Sieg für Audi das Ziel - und diesmal hoffentlich für das Audi Sport Team Phoenix." Neben dem Gesamterfolg peilt das Phoenix-Team eine erstmals zusätzlich ausgelobte Trophäe an: Das Team, das in Summe die besten Ergebnisse der 24-Stunden-Rennen am Nürburgring und in Spa einfährt, erhält diesen neuen Pokal.

WRT peilt Wiederholung des Vorjahressieges an

Vor einem Jahr feierte Audi bei den 24 Stunden von Spa mit der belgischen WRT-Mannschaft den Sieg beim Heimspiel. In diesem Jahr kämpft das Team von Vincent Vosse um die Titelverteidigung. Stephane Ortelli, Christopher Haase und Christopher Mies starten am Wochenende im R8 LMS ultra mit der Startnummer 1.

Für Nürburgring-Sieger Haase ist das Ziel "natürlich ein Sieg für Audi - egal, welches Fahrerteam das Rennen macht". "Im Vorjahr bin ich dort für Phoenix gestartet, in diesem Jahr für WRT. Beides sind professionelle Spitzenteams mit einer ganz individuellen Herangehensweise", urteilt der Deutsche und fügt hinzu: "Wir sind eine gute Fahrermannschaft, denn Christopher Mies, Stephane Ortelli und ich passen bestens zueinander. Christopher und ich profitieren von der immensen Langstreckenerfahrung von Stephane."

Timo Scheider, Mattias Ekström

Schafft WRT nach 2011 erneut einen Heimsieg in Spa? Zoom

Der angesprochene Ortelli gewann die 24 Stunden von Spa im Jahr 2003 und holte sich zudem 1998 für Porsche den begehrten Sieg in Le Mans. "Für mich persönlich sind die 24 Stunden von Le Mans das prestigeträchtigste Rennen, aber die 24 Stunden von Spa der schönste Lauf. Ich habe beide bereits gewonnen und bin gespannt, was in diesem Jahr möglich ist", so der Franzose.

Unterdessen wartet auf Mies die Spa-Premiere. "Ich bin dort noch nie ein Rennen gefahren und habe erst ein Mal getestet", sagt er. "Es ist Wahnsinn, welche Belastungen das Auto in der Eau Rouge aushält. Ich habe im Februar in Bathurst gewonnen, bin im Mai das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gefahren und komme nun nach Spa - das sind drei der schönsten Kurse der Welt. Dass das Auto und das Audi Sport Team WRT in Spa gewinnen können, haben wir vor einem Jahr gesehen. Ich glaube, die Faktoren Fahrer und Wetter entscheiden darüber, wie es in diesem Jahr ausgeht."

Vanthoor/Sandström/Bonanomi im zweiten R8 von WRT

Der zweite Audi R8 LMS ultra des belgischen WRT-Teams wird von Laurens Vanthoor, Edward Sandström und Marco Bonanomi gefahren. Auch Vanthoor steht am Wochenende eine Premiere bevor. "Das ist das erste 24-Stunden-Rennen meiner Karriere", sagt der 21-Jährige und hält fest: "Auch die Strecke von Spa kenne ich noch nicht so gut, wie man es vielleicht von einem Belgier erwartet. Ich war dort nur einmal mit der Formel 3 und fuhr zudem ein Tourenwagen-Rennen. Als Profis stellen wir uns aber rasch auf neue Bedingungen ein. Von meinen Teamkollegen erhalte ich viele wertvolle Informationen zur Strecke und zum Rennen. Ich freue mich schon und erwarte viele Freunde, meine Familie, Fans und Bekannte in Spa."

Teamkollege Sandström wurde im Vorjahr bei seinem ersten Start bei den 24 Stunden von Spa Zweiter und erwartet auch diesmal wieder einen "ganz tollen Kampf beim härtesten GT3-Rennen". Auf Bonanomi, den dritten Fahrer des WRT-Audi mit der Startnummer 2, wartet am Wochenende eine Umstellung. "In Spa habe ich in diesem Jahr beim zweiten Lauf zur WEC schon einmal auf dem Podium gestanden", sagt er und erklärt. "Die Unterschiede zwischen unserem Audi R18 ultra und dem R8 LMS ultra sind riesig. Im GT3-Sportwagen gelten völlig andere Bremspunkte. Es fühlt sich sogar fast so an, als ob man im R8 mehr Kurven pro Runde fährt, da mit dem R18 an mehr Stellen Vollgas möglich ist."

Für WRT-Teamchef Vincent Vosse sind die 24 Stunden von Spa "sehr emotional", wie er herausstellt: "1995 war ich zum ersten Mal als Fahrer dabei. 2010 habe ich dort meine eigene Karriere beendet. Vor einem Jahr war unser junges Team siegreich, vor genau zehn Jahren habe ich dieses Rennen selbst gewonnen. Und: Ich wohne ganz in der Nähe der Strecke."

Audi-Motorsportchef Wolfgang Ulrich glaubt, "dass es in diesem Jahr noch einmal spannender und interessanter wird, weil die Zahl der Teilnehmer einmalig hoch ist. Uns erwartet ein sehr großes Feld voller GT3-Fahrzeuge - und das werden die besten GT3-Fahrzeuge aus Europa sein. Unser Ziel ist es, den Vorjahreserfolg zu wiederholen." Insgesamt sind für den Ardennen-Klassiker nicht weniger als 80 Teilnehmer, verteilt auf zwölf Marken, gemeldet.


Fotos: 24-Stunden-Rennen Nürburgring


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