Wird Neu-Ehemann Kyle Busch endlich erwachsen?

Befindet sich "Rowdy" Kyle Busch auf dem Weg zu einem neuen Image und gleichzeitig auf Kurs, um ernsthaft um den Sprint-Cup-Titel mitzufahren?

(Motorsport-Total.com) - Kyle Busch gilt zweifellos als einer der talentiertesten, wenn nicht sogar der talentierteste Fahrer im aktuellen Sprint-Cup-Feld und als einer, der Dauerchampion Jimmie Johnson vom reinen Speed her mindestens ebenbürtig ist. Auf dem Weg zu noch höherem Ruhm als seinen bisher 19 Cup-Siegen stand dem Fahrer des Gibbs-Toyotas mit der Nummer 18 bisher mehr als einmal das eigene Temperament im Weg. Sein Spitzname "Rowdy" kommt für einen der großen NASCAR-Bösewichte nicht von ungefähr.

Titel-Bild zur News: Kyle Busch

Kyle Busch fährt seinem ersten Sprint-Cup-Titel bisher hinterher

Dass der jüngere Bruder von Kurt Busch, dem Cup-Champion des Jahres 2004, ebenfalls das Zeug hat, um Meisterschaften mitzufahren, ist kein Geheimnis. Nicht zuletzt sein Nationwide-Titel aus der Saison 2009 sowie seine mittlerweile fast schon nicht mehr zählbaren Siege in der Nationwide- und Truck-Serie belegen dies. Unvergessen das legendäre Triple des 25-Jährigen im August 2010 in Bristol, als es ihm als ersten und bisher einzigen Fahrer in der über 60-jährigen NASCAR-Geschichte gelang, alle drei Rennen (Cup, Nationwide und Trucks) an einem einzigen Wochenende auf ein und derselben Strecke zu gewinnen.

Buschs beste Saison im Sprint Cup war sicherlich die des Jahres 2008, als er der Regular Season mit acht Siegen eindrucksvoll seinen Stempel aufdrückte, mit Beginn des Chase im September allerdings den Faden verlor und im Verlauf der letzten zehn entscheidenden Rennen des Jahres lediglich einen vierten Platz als bestes Ergebnis vorweisen konnte. Letzten Endes sprang in der Gesamtwertung nicht mehr als ein enttäuschender zehnter Rang heraus und auch in der vergangenen Saison reichte es "nur" zu Platz acht, während Johnson seinen fünften Titel en suite einfahren konnte.

Geht nach Buschs Crewchief im Sprint Cup, Dave Rogers, dann befindet sich der viel zitierte Bösewicht der NASCAR derzeit allerdings auf dem besten Wege, sein Temperament in den Griff zu bekommen und damit einen Riesenschritt in Richtung ernsthafter Meisterschaftskandidat zu unternehmen. Die Hochzeit mit seiner Verlobten Samantha Sarcinella zum Jahreswechsel in Chicago ist dabei laut Rogers nur ein Aspekt.

Schöner Streich bei der Hochzeit

"Kyle hat in seinem Leben einige Dinge verändert", so Rogers gegenüber unseren Kollegen von 'NASCAR.com'. Neben der Eheschließung hat Busch über den Winter zudem sowohl sein Fitness- als auch sein Ernährungsprogramm umgestellt und einiges an Gewicht verloren. "All das zusammen sollte ihn sowohl auf, als auch neben der Strecke zu einer ausgeglicheneren Person machen", urteilt Rogers. Im Rahmen der Testfahrten in Daytona philosophierte der Crewchief mit seinem Fahrer nicht nur über Setup-Änderungen am Toyota Camry, sondern erstmals auch über die Anzahl Kalorien im Essen...

Inwieweit die Tage vom Rowdy im Oval ab sofort gezählt sind, bleibt freilich abzuwarten. Eines ist jedenfalls nicht nur den US-amerikanischen Szenebeobachtern aufgefallen: Der Kyle Busch des Jahres 2011 scheint mit einer wesentlich weitsichtigeren und erwachseneren Perspektive an die vor ihm stehenden Aufgaben heranzugehen.

Angesprochen auf seine Rolle als Neu-Ehemann antwortet Kyle: "Ich sehe das Leben jetzt aus einer etwas anderen Perspektive. Das gilt für Familie genauso wie für mein Verhältnis zu anderen Leuten. Es gibt nun einfach mehr Konsequenzen zu bedenken." Bei der Hochzeit spielte ihm Bruder Kurt übrigens einen Streich: Er verschönerte die Schuhsohlen des Bräutigams mit der Aufschrift "Help Me", was beim Kniefall vor dem Altar zu reichlich Belustigung unter den zahlreichen Gästen geführt hat...

Hamlin schöpft die Möglichkeiten besser aus

Mit seiner neuen Perspektive stößt Busch bei Crewchief Rogers auf offene Ohren. Dass die Gibbs-Truppe vom Material her in der Lage ist, es mit Dauerchampion Johnson aufzunehmen, beweist nicht zuletzt der im November in Homestead denkbar knapp verlorengegangene Titel von Buschs Teamkollege Denny Hamlin. Im Verlauf des Chase 2010 hatten sowohl Busch als auch Hamlin des Öfteren das Auto für eine Top-Platzierung, haben es letzten Endes aber nicht immer ins Ziel bringen können. Das gilt speziell für den Toyota Camry mit der Startnummer 18.

Nach Ansicht Rogers' war das 11er Team rund um Hamlin - anders als die eigene Mannschaft - zum entscheidenden Zeitpunkt der Meisterschaft besser in der Lage, einen Zahn zuzulegen. "In dieser Hinsicht waren sie uns ganz klar einen Schritt voraus", so Rogers und bringt unter anderem die Rennen in Kansas City und Homestead als Beispiele, wo die Paarung Busch/Rogers aufgrund unterschiedlicher Umstände wertvolle Punkte liegen ließ. In Kansas ging Busch wieder einmal das Temperament durch, als er seinen Toyota-Markenkollegen David Reutimann (Waltrip) abräumte und sich dabei den eigenen Wagen verbog. Beim Finale in Homestead wurde Busch von Kevin Harvick in die Mauer geschickt, nachdem sich der Childress-Pilot zuvor mehrfach von Buschs Fahrweise genervt gezeigt hatte.

Kyle Busch

Kyle Busch/Dave Rogers: In Zukunft eine noch erfolgreichere Paarung? Zoom

Um den - zumindest was die reinen Ergebnisse betrifft - übermächtig wirkenden Johnson und dessen Hendrick-Team schlagen zu können, wird es für Kyle Busch in der kommenden Saison darauf ankommen, stets das Optimale aus den gegebenen Möglichkeiten herauszuholen. Auf die technische Seite hat er dabei sicherlich wenig Einfluss. Was den Fahrer betrifft, so glaubt nicht nur Crewchief Rogers daran, dass Kyle Busch ab sofort nicht nur mit dem Gasfuß seinen Teil dazu beitragen wird.

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