• 26.04.2013 13:07

  • von Pete Fink

Verletzter Hamlin schliesst Operation nicht aus

Denny Hamlin weiß, dass ihm in Sachen NASCAR-Chase die Zeit davonläuft und macht sich seine Gedanken: Ab wann macht die Warterei keinen Sinn mehr?

(Motorsport-Total.com) - Denny Hamlin wird auch an seinem zweiten Heimrennen nach Martinsville nicht teilnehmen. Sah ein Plan ursprünglich vor, dass der an der Wirbelsäule verletzte Gibbs-Pilot beim Toyota Dealers 400 auf dem Richmond International Raceway wenigstens die Startphase bestreiten würde und dann anschließend das Lenkrad an Ersatzmann Brian Vickers übergeben soll, so nahm man von dieser Idee wieder Abstand. "Das wäre dem Team gegenüber nicht fair gewesen", erklärte Hamlin.

Titel-Bild zur News: Denny Hamlin

Denny Hamlin wird auch in Richmond zuschauen müssen - kommt eine OP? Zoom

Der Hintergrund: Ohne schnelle Gelbphase würde ein solcher Fahrerwechsel unter Grün auf dem Short-Track von Richmond einen Rückstand von drei bis vier Runden bedeuten. Damit wäre eine Platzierung "um Rang 35" herum vorprogrammiert gewesen. Nun überlegen Hamlin, die behandelnden Ärzte und Joe Gibbs Racing, ob solch eine Taktik Anfang Mai in Talladega durchführbar wäre. In der NASCAR bekommt derjenige Pilot die Fahrerpunkte, der ein Rennen in Angriff nimmt. Egal, wie lange er nach der Startflagge im Cockpit sitzt.

Die Chancen, dass Hamlin das Talladega-Rennen komplett fahren kann, stehen derzeit gleich Null. Dazu verheilt seine Wirbelsäule nicht in dem erhofften Tempo. "Meine Verletzung ist sehr schwerwiegend und keiner kennt das genaue Risiko, wenn ich in den kommenden Wochen wieder Rennen fahre", sagte der 32-Jährige. "Eine komplette Heilung der Knochen ist immer etwas subjektives und dauert in den meisten Fällen ein ganzes Jahr."

"Wie willst du also das genaue Risiko quantifizieren? Also in Bezug auf eine Woche Pause, auf zwei Wochen, auf drei Wochen oder sogar auf weitere zwei Monate? Insofern sind alle Ärzte vorsichtig, denn keiner will einen Fahrer freigeben, der dann auf die Strecke geht und sich womöglich erneut verletzt." Daraus folgt: "Vielleicht ein Start-Versuch in Talladega, danach ein weiterer Scan und dann vielleicht Darlington."

Denny Hamlin, Joe Gibbs

Die Startnummer 11 wird auch in Richmond von Brian Vickers gefahren Zoom

Es ist ein Spiel auf Zeit, denn natürlich hat Hamlin eine Chase-Qualifikation noch nicht abgeschrieben. Dazu müsste er aber bald in der Lage sein, ein Sprint-Cup-Rennen nicht nur mitzufahren, sondern auch zu gewinnen. Stichwort Wild-Card-Regelung und das wird "nach Darlington nicht einfacher. Vielleicht gibt es irgendwann einen Punkt, an dem du dich zurückziehen musst, weil du nicht einfach Rennen fahren kannst, wo es um nichts mehr geht."

Soll heißen: Wenn sich seine Chase-Chancen immer weiter reduzieren, dann denkt Hamlin sogar über eine unterstützende Operation nach. "Die OP, die ich mir vorstelle, würde einen Ausfall von etwa sechs Wochen nach sich ziehen", sinniert er. "Dann wäre ich am Ende der Saison sicher wieder dabei." Ansonsten wäre die Winterpause eine weitere Option. Oder eben gar keine OP, denn "wenn es mit den Strafen so weitergeht, dann bin ich ja bald der Tabellenführer." Seinen Humor hat Hamlin noch nicht verloren ...