• 06.04.2013 14:04

  • von Pete Fink

Hamlin, Logano, Stewart: Wer schimpft auf wen?

Natürlich waren die jüngsten Vorfälle rund um Denny Hamlin, Tony Stewart und Joey Logano auch in Martinsville das große Thema: Wer steht auf welcher Seite?

(Motorsport-Total.com) - Jimmie Johnson holte die Pole-Position, der verletzte Denny Hamlin war auch da, doch im Fokus standen am Freitag in Martinsville Tony Stewart und vor allem Joey Logano. Der 22-jährige Penske-Youngster sah sich in den vergangenen zwei Wochen den Attacken Stewarts und Hamlins ausgesetzt. "Es ist eigentlich nicht meine Absicht, mich in mitten eines Dramas zu befinden", kommentierte Logano etwas scherzhaft. "Aber wenigstens spricht man jetzt über mich."

Titel-Bild zur News: Joey Logano

Joey Logano stand am Freitag in Martinsville im Fokus der Medien Zoom

Und genau wie unter den Fans, war die Stimmung auch in der NASCAR-Garage geteilt. "Für Denny wird der Prozess nicht einfach werden", versetzte sich zum Beispiel Brian Vickers in Hamlins aktuelle Gefühlswelt, der nach Martinsville den schwarzen Gibbs-Toyota mit der Startnummer 11 übernehmen wird. "Aber zumindest weiß er, dass er wieder im Auto sitzen wird. Als ich 2010 draußen war und mein Auto auf der Strecke beobachten musste, war ich mir nicht sicher, ob ich jemals zurückkehren werde."

Hamlin muss seinen Kompressionsbruch am Lendenwirbel L1 auskurieren, bei Vickers hatten sich damals Arterienverstopfungen aufgrund von Herzproblemen entwickelt. Der 29-Jährige fiel seit Mai 2010 aus, musste sich im Juli sogar einer Herz-Operation unterziehen und kam erst wieder zum Saisonstart 2011 zurück. In Martinsville fährt Mark Martin für Hamlin: "Denny ist ein Meister darin, auf seine Hinterreifen aufzupassen und gleichzeitig schnell zu sein", bestätigte der NASCAR-Oldie augenscheinliche Setup-Probleme. "Das wird meine große Herausforderung werden."

Vor seinem Team-Truck musste Tony Stewart Farbe in Bezug auf seinen Fontana-Angriff gegen Logano bekennen. Sein großes Thema war und ist das Blocken. "Das mag ich nicht, das habe ich nie gemocht und das werde ich nie mögen", unterstrich "Smoke". Auch den naheliegenden Vergleich mit seiner Talladega-Aktion aus der Saison 2012 wollte er nicht zulassen. "Das sind zwei ganz unterschiedliche Situationen", so der dreifache NASCAR-Champion.

Stewart und das Thema Blocken

Tony Stewart

Auch Tony Stewart hatte allen Grund, seine Ansichten darzulegen Zoom

"Es ist ganz einfach dein Job, bei einem Restart gut wegzukommen. Wenn dir das nicht gelingt, kannst du nicht einfach damit anfangen, die Gegner zu blocken. Das ist nicht akzeptabel." Seine Talladega-Aktion, bei der er einen Massencrash auslöste, erklärte er so: "Es war die letzte Kurve und ich lag vorne. Wenn ich nichts gemacht hätte, dann wären sie links und rechts an mir vorbeigezogen und ich wäre 20. geworden."

"Es war mein Fehler, aber was ich in dieser Situation versucht habe, war mich vor den Hintermann zu setzen, damit mich dieser anschiebt. Das kann man aber nicht mit einem Restart 15 Runden vor Schluss vergleichen." Er habe, so der Stewart/Haas-Teambesitzer weiter, schließlich in den vergangenen 15 Jahren drei NASCAR-Titel gewonnen "und das kam nicht deswegen zustande, weil ich schlechte Entscheidungen getroffen habe." Daher ist die Logano-Fehde auch kein Thema mehr.


Fotos: NASCAR in Martinsville


"Viele Feinde habe ich in der Garage nicht. Und es gab schon wesentlich heftigere Kämpfe als das, was vor zwei Wochen passiert ist. Außerdem ist das keine Fehde. Ich habe eine andere Meinung als er und er ist zu seiner Meinung berechtigt." Einen direkten Kontakt zu Logano gab es bisher nicht. "Das interessiert mich auch nicht. Wenn er mich anrufen würde, und sagen würde, dass es ihm leid tut, dann ist das eine Sache. Aber ich werde nicht am Telefon herumstreiten, wenn einer eine andere Meinung hat."

Jimmie Johnson sieht das Thema Blocken übrigens eher gelassen. "Das ist ein Teil unseres Jobs", meint der Hendrick-Pilot und fünffache NASCAR-Champion. "Manchmal geht es zu deinen Gunsten aus, manchmal nicht. Manchmal versteht ein Pilot die Hintergründe dafür und manchmal eben nicht." Für Childress-Pilot Jeff Burton ist Logano auch "kein dreckiger Pilot. Vieles schaukelt sich gerade hoch und sicher trägt er dazu sein Scherflein bei."

Logano will sich nicht ändern

Einer, der sich natürlich auf die Logano-Seite stellt, ist NASCAR-Champion Brad Keselowski. "Er sollte stolz darauf sein, dass er ein paar Leute sauer gemacht hat", stichelte der Penske-Teamkollege, der selbst kein Kind von Traurigkeit war, was ihm vor ein paar Jahren den Spitznamen "Bad Brad" einbrachte. "Er hat ein starkes Team, er fährt gute Rennen und jetzt hat er die Chance, aufzufallen. Ich weiß nicht, ob das vor dieser Saison auch so war."

Brian Vickers, Mark Martin, Denny Hamlin

Denny Hamlin und seine Ersatzmänner Mark Martin und Brian Vickers Zoom

Und der so Kritisierte? "Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung", sagte Logano. "Gegen Rennende wird man das immer sehen, auch hier. Viele machen das und als Fahrer musst du darauf vorbereitet sein. Aber früh im Rennen ist das für viele nicht akzeptabel und dem kann auch ich folgen." Trotzdem werde er seine Art zu fahren "nicht umstellen. Ich sehe auch nicht, dass dies den nötigen Respekt vermissen lässt. Es ist hartes Racing, dafür bin ich bekannt und das ist okay für mich."

Was natürlich auch für das STP Gas Booster 500 am Sonntagabend (live ab 18:30 Uhr auf 'Motorvision TV') gilt. Logano gibt sich diesbezüglich keinerlei Illusionen hin: "Alle wissen, gegen wen man gerade fährt und ob es da eine Vorgeschichte gibt oder nicht. Das hast du ständig im Hinterkopf und das ist halt in dieser Woche nicht anders." Damit sind die fälligen Verbalscharmützel von Martinsville vorläufig beendet. Bleibt die Frage, ob es nach den 500 Short-Track-Runden die eine oder andere Fortsetzung geben wird ...

Folgen Sie uns!

Tourenwagen-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen täglichen und/oder wöchentlichen Tourenwagen-Newsletter von Motorsport-Total.com!

Eigene Webseite?

Kostenlose News-Schlagzeilen und Fotos für Ihre Webseite! Jetzt blitzschnell an Ihr Layout anpassen und installieren!