US-Krise: TV-Zahlen runter - Hersteller unter Druck
Sinkende Einschaltquoten und große Fragezeichen hinter den Werbebudgets der angeschlagenen US-Automobilbauer: Der NASCAR droht ein schwieriger Sommer
(Motorsport-Total.com) - Der Sommer 2009 könnte ein sehr unschöner Sommer für die NASCAR werden. Zu den bereits bekannten Problemen der US-Autobauer gesellen sich nun auch drastisch sinkende Einschaltquoten, die laut der Nielsen Media Research sogar im zweistelligen Prozentbereich liegen.

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Schwieriger Saisonstart: Sinkende TV-Quoten und große Herstellerprobleme
So hätten die ersten zehn Sprint-Cup-Saisonrennen 2009 durchschnittlich 8,9 Millionen US-Haushalte verfolgt, während im gleichen Zeitraum des Vorjahres noch zehn Millionen Amerikaner vor den Bildschirmen saßen. Gründe für diese Abwärtstendenz seien vor allem im Regenabbruch des Top-Events von Daytona, und im schlechten Abschneiden von Superstar Dale Earnhardt Jr. zu suchen.#w1#
Das Daytona 500 verfolgten im Februar 2009 knapp 16 Millionen Amerikaner. Doch was sie nicht sahen, war ein spektakuläres Finale, denn einsetzender Regen führte nach 152 Runden zu einem Abbruch. Sicherlich kein glücklicher Saisonauftakt, was allerdings nicht in der Kontrolle der Verantwortlichen lag.
Ebenso wenig der wichtige Earnhardt-Faktor, denn "Junior" dümpelt in der aktuellen Saison nur auf Rang 18 in der Gesamtwertung. "Was uns fehlt, sind gute Überschriften", bemängelte NASCAR-Mediendirektor Paul Brooks. "In jeder professionellen Sportart sorgen diese Headlines für den nötigen Schwung. Das begann schon mit dem verkürzten Daytona 500."
Marketing-Hahn zugedreht?

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Kurt Busch ist 2009 das Aushängeschild der Marke Dodge in der NASCAR Zoom
Aber auch aus der Ecke der schwer angeschlagenen US-Autohersteller Chrysler und General Motors droht neues Ungemach. Die NASCAR-Events sind für beide Konzerne nach wie vor die größte Marketingplattform. Nach einem Bericht der 'Automotive News' plante alleine Chrysler, in den kommenden Monaten sage und schreibe 134 Millionen US-Dollar für Werbemaßnahmen auszugeben.
Ein Großteil dieser Gelder dürfte dabei in das NASCAR-Umfeld fließen, doch eine letzte Entscheidung obliegt nicht mehr Chrysler alleine. Denn dabei hat auch die von der US-Regierung eingesetzte Auto-Task-Force ein Wörtchen mitzureden, und nach den Erkenntnissen des vorliegenden Berichts habe diese zwar "Verständnis für die Notwendigkeit von Werbemaßnahmen, nicht jedoch von der beantragten Höhe."
Denn Chrysler lebt seit einigen Monaten von den Finanzspritzen der US-Regierung, deren (Steuer-)Gelder vor allem in die Bereiche Forschung und Entwicklung fließen sollen, und weniger in den Bereich Werbung. In der NASCAR ist Chrysler mit der Marke Dodge vertreten, deren Sprecher bisher immer verlauten ließen: "NASCAR ist dabei von strategischer Bedeutung für unser Marketing und die gesamte Marke Dodge. Wir planen, unser Dodge-Sponsoring für die absehbare Zukunft weiterzuführen."

