Tony Stewart gewinnt Duel 1 in Daytona

Tony Stewart holt sich im ersten Gatorade-Duel den Sieg - Danica Patrick crasht in der letzten Runde - Michael McDowell und Robby Gordon im Starterfeld

(Motorsport-Total.com) - Der amtierende NASCAR-Champion Tony Stewart hat das erste der beiden Qualifikationsrennen über 150 Meilen im Vorfeld des Daytona 500 gewonnen. Im ersten von zwei Gatorade-Duels setzte sich der Stewart/Haas-Pilot am Donnerstag gegen 24 weitere Piloten durch. Die Überfahrt der Linie nach 60 Runden erfolgte unter Gelber Flagge, da Stewarts Teamkollegin Danica Patrick in ihrem ersten Start als Sprint-Cup-Pilotin in der letzten Runde schwer crashte.

Titel-Bild zur News: Tony Stewart

Tony Stewart begann das neue Jahr wie er das alte beendet hatte: mit einem Sieg

Dale Earnhardt Jr. konnte so seinen geplanten Angriff auf Stewart in der Schlussrunde nicht mehr vollziehen. "Smoke" gelang damit beim ersten Start mit seinem neuen Crewchief Steve Addington auf Anhieb der erste Sieg. Angesprochen auf das Pech seiner Teamkollegin Danica Patrick in der letzten Runde, entgegnete Stewart: "Das Gute ist, dass sie ohnehin für das Daytona 500 qualifiziert ist."

Bei bewölktem Himmel und Temperaturen um 27 Grad wurde wie schon im Budweiser Shootout Rack-Racing vom feinsten geboten. Polesetter Carl Edwards konnte seine anfängliche Führung nur kurz behaupten, bevor sich Stewart erstmals an der Spitze zeigte. In Runde 44 eröffneten der inzwischen führende Denny Hamlin und Marcos Ambrose die Runde der vorentscheidenden Boxenstopps unter Grüner Flagge.

Nach einem Dreher von Michael Waltrip, der seinen Hillman-Toyota unmittelbar nach dem letzten Routinestop übereifrig beschleunigte und aus der Kontrolle verlor, kam jedoch noch einmal die Gelbe Flagge heraus. Der zweimalige Daytona-500-Sieger Waltrip fügte dem Camry beim Einschlag in die Betonmauer auf der Gegengeraden massive Beschädigungen an der Front zu und mussste seinen Traum von einem Start bei der diesjährigen Ausgabe des "Great American Race" begraben.


Fotos: NASCAR: Daytona 500, Donnerstag


Aus der anschließenden Runde Boxenstopps unter Gelb ging Jeff Burton als Schnellster hervor. Den folgenden Restart verschlief der Childress-Pilot auf der Außenbahn etwas und Tony Stewart übernahm erneut die Führung im Rennen. Eingangs der letzten Runde lag "Smoke" nach wie vor vorn, als ein Crash in Turn 2 noch einmal die Gelbe Flagge hervorbrachte.

Schwerer Crash von Danica Patrick

Danica Patrick krachte kurz nach Passieren der Weißen Flagge in die Safer-Barrier auf der Innenseite von Turn 2. Vorausgegangen war eine Berührung mit dem Petty-Ford von Aric Almirola im dichten Pulk. Der grüne Stewart/Haas-Chevy von Patrick bog mit Topspeed nach links ab und verlor beim brutalen Aufschlag in die Mauer kurzzeitig den Bodenkontakt. Die ehemalige IndyCar-Pilotin konnte dem Wrack weniger später glücklicherweise unverletzt entsteigen. Ihre Hoffnungen auf einen guten Startplatz waren jedoch dahin. "Am Ende des Rennens geht es immer hektisch zu. Leider war ich genau mitten drin, als es zu eng wurde. Der Einschlag war brutal, aber ich bin okay", so die Amazone.

Danica Patrick

Der verunfallte Stewart/Haas-Chevy von Danica Patrick auf dem Abschleppwagen Zoom

Juan Pablo Montoya wurde bereits in der zehnten von 60 Runden unverschuldet in einen Crash verwickelt. David Gilliland verlor seinen Front-Row-Ford bei der Anfahrt auf Turn 1 auf der unteren Linie aus der Kontrolle. Vorausgegangen war ein Bump von Michael McDowell (Parsons-Ford) ins Heck des Gilliland-Chevy mit der Startnummer 38, der daraufhin nach oben abbog und Montoya sowie Paul Menard im Childress-Chevy mit ins Verderben riss.

Alle drei Fahrzeuge trugen Beschädigungen davon - den Earnhardt/Ganassi-Chevy von Montoya erwischte es am heftigsten - und mussten die Hoffnung auf einen guten Startplatz am Sonntag aufgeben. "Gilliland wurde umgedreht, da konnte ich nichts mehr machen. Das ist Plate-Racing", gab Menard stellvertretend für die unschuldig Verwickelten zu Protokoll. Penske-Pilot Brad Keselowski wurde ebenfalls in den Zwischenfall verwickelt.

Robby Gordon und Michael McDowell im Daytona 500

Hinter Sieger Tony Stewart, dem Zweitplatzierten Dale Earnhardt Jr. und dem Dritten Marcos Ambrose fuhren Jeff Burton (Childress-Chevrolet; 4.) und der Polesetter am Sonntag - Carl Edwards (Roush-Ford; 5.) - in die Top 5. Noch wichtiger: Michael McDowell (Parsons-Ford) schaffte mit Platz sechs ebenso den Sprung ins Daytona 500 wie Robby Gordon (Gordon-Dodge; 9.).

Michael McDowell

Michael McDowell (98) fuhr den Parsons-Ford ins Daytona 500 Zoom

Für Gordon hatte das Rennen denkbar schlecht begonnen. Die Startnummer 7 gab bereits in der ersten Runde besorgniserregende Geräusche von sich. Nach einem Ölwechsel im Motorraum verbliebenes altes Motoröl war der Grund für eine Beinahe-Überhitzung des V8 im Gordon-Dodge.

Dank der Caution im Zuge des Montoya-Unfalls fand Gordon jedoch noch einmal den Anschluss ans Feld und sicherte sich mit einem Überholmanöver gegen Trevor Bayne in der Schlussphase den Einzug ins Rennen. "Wir hatten im Vorfeld des Rennens einen Plan, der unterm Strich zum Glück aufging", sagte Gordon. Für das Daytona 500 am Sonntag möchte der Owner/Driver falls möglich einen Penske-Motor erwerben.