• 17.06.2010 11:24

  • von Pete Fink

Sonoma-Strategie: Spritkrimi oder doch die Reifen?

Wer in Sonoma gewinnen will, braucht natürlich ein perfektes Auto - aber das reicht noch nicht: Benzinpoker zu erwarten und was machen die Reifen?

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende steht mit dem Toyota/Save Mart 350 das erste von zwei Rundstreckenrennen der NASCAR an. Nicht selten artet der Sonoma-Abstecher dabei in einen handfesten Benzinkrimi aus. Grund dafür ist die Rennlänge von 110 Runden bei einem Spritfenster von 30 bis 33 Runden. Damit ist eine Zweistopp-Strategie möglich - wenn die Gelbphasen entsprechend fallen.

Titel-Bild zur News: Brian Vickers

Wer in Sonoma gewinnen will, der muss viele Dinge auf einmal beachten

"Wenn es möglich ist, dann konzentrierst du dich darauf, ob du es mit deinem Benzinfenster schaffst und bleibst bei dieser Strategie", erklärt Penske-Pilot Kurt Busch. "Das hilft dir gegen Rennende für gewöhnlich." Jamie McMurray (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet) sieht die Sache ähnlich: "Jeder, der seinen Sprit sparen kann und mit dieser Strategie bis zum Ende durchkommt, wird eine Siegchance haben."#w1#

Doch natürlich braucht es dazu ein perfektes Handling auf der Berg- und Talbahn von Sonoma. "Wenn du einen guten mechanischen Grip hast und dein Auto in den ersten 90 Runden heil geblieben ist, dann hast du in den letzten 20 Runden eine gute Chance", weiß Sears-Point-Doppelsieger Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet). "In diesen 20 Runden musst du dann alles geben. Aber um das machen zu können, muss dein Auto ohne jeden Kratzer geblieben sein."

Kompliziertes Strategiespiel

Jeff Gordon, Tony Stewart

Tony Stewart und Jeff Gordon zählen zu den absoluten Top-Favoriten Zoom

In diesem zu erwartenden Spritpoker erzeugt die Möglichkeit der drei Green-White-Chequered-Verlängerungen eine zusätzliche Spannung. "Das ändert deinen Plan immer", erklärt Lokalmatador Jeff Gordon, dessen Hendrick-Team aus genau diesem Grund aber keine strategische Rücksicht darauf nehmen will. "Die anderen Teams werden es auch nicht tun", begründet Gordons Crewchief Steve Letarte. "Wenn es dann keine Verlängerung gibt, dann haben sie den Vorteil."

Viel eher beschäftigt Letarte das perfekte Timing des zweiten und vermutlich letzten Stopps. "Wir wissen genau, wie weit wir kommen, aber wir werden da schon Risiko gehen müssen. Denn wenn andere Teams ihren letzten Stopp vor dir gemacht haben und du dann eine Gelbphase erwischt, dann fällst du ins Mittelfeld zurück."

Doch in Stein gemeißelt ist auch diese Strategie nicht: "Vielleicht müssen wir uns doch an eine mögliche Verlängerung anpassen. Es wird davon abhängen, wie wir mit dem Benzin dastehen und auf welcher Position wir uns befinden. Wenn wir um Platz 15 herum fahren, dann könnten wir an die Box kommen. Wenn es aber um den Sieg geht, dann wird es sehr schwierig für mich, Jeff zum Tanken reinzuholen."

Harvick setzt auf Reifen - Montoya auf Erfahrung

Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya freut sich in Sonoma auf gewohntes Terrain Zoom

Die strategischen Alternativen und Szenarios sind also mannigfaltig. Geht es nach Sprint-Cup-Tabellenführer Kevin Harvick, dann kommt am Sonntagabend noch ein weiteres wichtiges Element hinzu. "Normalerweise geht es um die Strategie", weiß der Childress-Pilot. "Aber im vergangenen Jahr war es so, dass frische Reifen wichtiger waren als die Track-Position. Das lag daran, weil die Reifen so schnell abgebaut haben."

Trifft dies auch 2010 zu, dann sind natürlich wieder jede Menge Überholmanöver zu erwarten. So ähnlich sieht es auch Juan Pablo Montoya: "Wenn es dein Tag ist, dann zählt es nicht, von welcher Startposition aus du ins Rennen gehst." 2007 gewann der Kolumbianer mit einer begeisternden Aufholjagd und trotzdem nur zwei Stopps von Startplatz 32 aus.

Der Earnhardt/Ganassi-Pilot kennt die Strecke übrigens schon lange: "Ich habe hier im Jahr 1992 die Barber-Driving-School absolviert. Im TV kommt es gar nicht so rüber, wie steil es in Sonoma bergauf und bergab geht, vor allem in Turn 1 und 2." Sein Ziel: "Klar wird es am Ende auf die Strategie ankommen. Aber ich weiß auch genau, was ich auf einer Rundstrecke vom Auto erwarten kann. Meine Erfahrung dort ist immer noch größer als die auf einem Oval."

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